Quittenkerne – das verborgene Geheimnis der goldenen Frucht

Botanik & Herkunft

Die Quit­te (Cydo­nia oblon­ga) gehört zur Fami­lie der Rosen­ge­wäch­se (Rosaceae) und ist eine enge Ver­wand­te von Apfel und Bir­ne. Ursprüng­lich stammt sie aus dem Kau­ka­sus und West­asi­en, wo sie seit Jahr­tau­sen­den als Sym­bol für Lie­be, Frucht­bar­keit und Unver­gäng­lich­keit gilt. In der Anti­ke war sie der Göt­tin Aphro­di­te geweiht – man schenk­te sie zur Hoch­zeit als Zei­chen der Zuneigung.

In Mit­tel­eu­ro­pa wächst die Quit­te vor allem in Gär­ten und auf Streu­obst­wie­sen. Wild fin­det man sie kaum, doch gele­gent­lich gibt es ver­wil­der­te Bäu­me an son­ni­gen, geschütz­ten Stand­or­ten. Sie liebt Wär­me, Son­ne und kalk­hal­ti­gen Boden. Im Herbst leuch­ten die Früch­te gold­gelb und ver­strö­men einen unver­wech­sel­ba­ren Duft – herb, süß und zitro­nig zugleich.


Sortenvielfalt

Es gibt zwei Haupt­ty­pen der Quitte:

  • Apfel­quit­ten – rund­lich, aro­ma­tisch, fest, ide­al für Gelee und Quittenbrot
  • Bir­nen­quit­ten – läng­lich, etwas saf­ti­ger, gut für Kom­pott oder Gebäck

Belieb­te Sor­ten sind Vran­ja, Berecz­ki, Cham­pi­on, Les­ko­vac oder Cydo­ra Robus­ta. Alte Sor­ten duf­ten inten­si­ver, moder­ne sind mil­der und leich­ter zu verarbeiten.


Inhaltsstoffe & Wirkung

Die Quit­te ist ein wah­res Kraft­pa­ket – weni­ger wegen ihrer Vit­ami­ne, son­dern durch die Viel­zahl sekun­dä­rer Pflan­zen­stof­fe und Schleim­stof­fe, die sie enthält.

Frucht­fleisch:
Pek­tin, Frucht­säu­ren, Gerb­stof­fe, Vit­amin C, Kali­um, Zink, Eisen

Scha­le:
Äthe­ri­sche Öle, Quit­ten­wachs, Fla­vo­no­ide, Antioxidantien

Ker­ne:
Schleim­stof­fe (Polys­ac­cha­ri­de), Amyg­da­lin (in Spu­ren), Eiweiß, Fett (ca. 15 %)

Wir­kun­gen:

  • adstrin­gie­rend (zusam­men­zie­hend)
  • ent­zün­dungs­hem­mend
  • reiz­lin­dernd
  • feuch­tig­keits­spen­dend
  • ver­dau­ungs­för­dernd
  • schüt­zend auf Schleimhäute

Beson­ders wert­voll sind Ker­ne und Scha­le – sie lie­fern zwei ganz unter­schied­li­che, aber glei­cher­ma­ßen nütz­li­che Sub­stan­zen: Schleim­stof­fe und Wachs.


Quittenkerne – die verborgene Schatzkammer

Die unschein­ba­ren brau­nen Ker­ne sind ein uraltes Haus­mit­tel und die Basis vie­ler Natur­re­zep­te. Sie ent­hal­ten Schleim­stof­fe, die in Kon­takt mit Was­ser ein Gel bil­den. Die­ses Gel kühlt, beru­higt und befeuch­tet Haut und Schleim­häu­te – inner­lich wie äußerlich.

🔸 Kerne richtig trocknen

  • Ich schnei­de rings um das Kern­ge­häu­se das Frucht­fleisch ab. Wenn es gut ist, kommt es in die Schüs­sel, zum Wei­ter­ver­ar­bei­ten. Wenn nicht, kommt sie gleich in die Kom­post­schüs­sel für den Garten.
  • Dann schnei­de ich von der Stil­sei­te ein Stück ab, bis ich das Kern­ge­häu­se sehe (nach ein paar Quit­ten hat man es raus, wo das Kern­ge­häu­se sitzt.
  • Dann hal­bie­re ich die Quit­te und zie­he das Kern­ge­häu­se raus
  • So las­sen sich dann die Ker­ne ganz wun­der­bar und sau­ber herausdrücken
  • Bit­te die Ker­ne auf kei­nen Fall waschen – sonst ver­lie­ren sie Schleimstoffe
  • Schon beim Her­aus­lö­sen spürt man die Schleim­stof­fe an den Fingern
  • Auf ein Back­pa­pier aus­le­gen und trock­nen las­sen oder im Dör­rer bei max. 40 °C trocknen
  • Wenn sie hart und klap­pernd sind, in Glas­ge­fäß fül­len, tro­cken und dun­kel lagern

💡 So blei­ben sie über ein Jahr verwendbar.


🔸 Quitten-Gel herstellen (Basis für Kosmetik und Heilmittel)

Du brauchst:

  • 1 TL getrock­ne­te Quittenkerne
  • 100 ml kal­tes Wasser

So geht’s:

  1. Ker­ne mit Was­ser übergießen.
  2. 6–8 Stun­den (oder über Nacht) ste­hen lassen.
  3. Absei­hen – fer­tig ist das kla­re, leicht schlei­mi­ge Gel.

Anwen­dung:

  • als Gesichts­gel oder After-Sun-Gel
  • bei Hus­ten oder Hals­schmer­zen (als Tee-Auf­guss mit war­mem, nicht kochen­dem Wasser)
  • zur Beru­hi­gung gereiz­ter Haut oder Insektenstiche

💡 Wich­tig: Nur gan­ze, unbe­schä­dig­te Ker­ne ver­wen­den. Zer­sto­ße­ne ent­hal­ten Amyg­da­lin, das Blau­säu­re frei­set­zen kann.

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2 Antworten

  1. Super … ich dan­ke Dir … ich ver­wen­de Quit­ten auch als Oxy­mel, Mus, Saft und im Ofen geba­cken mit Honig. Doch das Rezept für das Öl und die Wir­kung der Ker­ne wer­de ich noch pro­bie­ren. Toll, wie Du mei­nen All­tag berei­cherst … Herz­li­che Grüße

    1. Hal­lo lie­be Chris­ti­na, das hört sich mega an, im Ofen geba­cken mit Honig – ein Traum – wer­de ich auch machen und Du berei­cherst mich mit Dei­ner Ant­wort auch – Vie­len Dank – Lie­be Grü­ße Heike

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