Für mich ist es immer wieder auch faszinierend, dass ich starken Heuschnupfen hatte und gegen Birkenpollen allergisch war und nun esse ich die Birke sogar. Wäre vor einigen Jahren noch undenkbar gewesen.
Der Baum mit der markanten Rinde wird meist sehr gut erkannt. Die Rinde ist oft weiss/ schwarz, kann aber auch andere Färbungen haben. Die Birke wächst sehr schnell kann bis zu 30 m hoch werden und gehört zu den sogenannten Pioniergehölzen. Das heißt, sie ist der Baum, der als einer der ersten freie Flächen besiedelt.
Die Birke hat auch in der Naturheilkunde und im Kosmetik-Bereich Einzug gehalten. Sie ist gut zum entwässern, für den Nieren-Blasenbereich. Für Haut und Haare wird sie gern eingesetzt. Und man kennt nun auch den Birkenzucker. Er kommt meist aus Finnland und findet immer mehr Einzug in unsere Geschäfte.
Ich habe Euch heute hier ein leckeres Birkenblätter-Gelee erstellt.
Dazu braucht ihr folgende Dinge:
- Twist-off-Glas (alles über 500 ml ist prima)
- Wasser
- Birkenblätter
- Zitronensaft
- Birkenzucker
- Agar Agar
Ihr sammelt Euch ein/zwei Handvoll Birkenblätter,
gebt sie in das Glas und stellt einen Kaltauszug her,
dh gießt Wasser auf die Blätter im Glas und lasst das 2 Tage stehen
Nach zwei Tagen, das Wasser abseihen und auffangen
Es hat sich schon stark gelblich verfärbt
Dieses Wasser nun wie Gelee aufkochen
Ich hatte folgende Mengenangaben:
- 600 g Kaltwasser – Birkenblätter – Auszug
- 300 g Birkenzucker (im Original hatte ich 650 g. Da ich den Zucker jedoch mehr und mehr aus meinem Haushalt verbannt habe, mag ich es gar nicht mehr so süss – aber probiert es selbst aus und lasst mir gern einen Kommentar von Euch dazu da)
- 2 TL Agar Agar (mit etwas kalter Flüssigkeit anrühren)
- 40 g Zitronensaft
- zu Gelee kochen
- wichtig ist eine Gelierprobe machen!
- falls es noch nicht richtig geliert, noch ein wenig länger kochen
- für Thermomix-Besitzer: 15 min/ 100 °C/ St 2 (sollte 3 min köcheln – dabeibleiben)
- und noch heiß in Gläschen füllen
- auf den Kopf stellen und nach 5 min zurückdrehen und unter einem Handtuch langsam erkalten lassen
- es kann so bis zu 1 Jahr aufbewahrt werden.
Es ist für mich persönlich ein wenig zu süss geworden, aber meine Kinder finden es klasse (muss ja immer für alle passen) und ich werden mit der Zuckermenge und Zuckerart nochmals spielen und Euch dann davon berichten. Ich möchte es nochmal mit Birkenzucker ausprobieren, hatte nur gerade keinen im Haus. Falls Ihr schon Erfahrungen habt, freue ich mich über Eure Rückmeldung.
(Anmerkung aus 2024: Ich habe es jetzt mit Birkenzucker und Agar Agar probiert und es schmeckt mir viel besser)
Das Gelee schmeckt süß und bitter zugleich
Ich finde es einen sehr interessanten Geschmack und bereichert meine Aufstriche ungemein.
Viel Freude beim Nachkochen
11 Antworten
Hallo Heike
Danke fürs Rezept!
Ich habe versucht, Löwenzahnhonig mit Birkenzucker zu machen, leider hat es nicht funktioniert. Wahrscheinlich hätte ich mehr als 1:1 B‑Zucker nehmen müssen, doch ist mir das viel zu süss.
Ich bin immer noch auf der Suche nach einem nicht so süssen Honig, Gelee etc.…..Rezept…
Lieber Gruss
Barbara
Hallo liebe Barbara, ich probiere gerade Löwenzahnhonig mit Ahornsirup aus. Berichte gern Wenn Du magst. Grüssle Heike
Warum nehmt ihr nicht den Gelierzucker 3:1? Dann wirds nicht zu süß.
Hallo liebe Helga, ich habe grundsätzlich nie 2:1 oder 3:1 Zucker verwendet. Von der Süsse her hast Du auf alle Fälle Recht, damit kann man nach dem eigenen Geschmack spielen. Aber dann würde ich einfach auch die Menge reduzieren. Diese “gestreckten” Zucker habe ich nie verwendet, da sie Zitronensäure enthalten. Zitronensäure steht im Verdacht (ich drücke mich vorsichtig aus) die Blut-Hirn-Schranke zu öffnen und schleust Stoffe in unser Gehirn ein, welche wir dort nicht haben wollen, zb Aluminium. Aluminium hat ohne Zitronensäure keine Möglichkeit unser Gehirn zu erreichen. Das ist mein Grund warum ich 2:1 und 3:1 nicht verwende. Ich hoffe ich konnte Dir damit weiterhelfen. Liebe Grüße Heike
Hallo Heike,
im Biounterricht lernt der 10. Klässler den Zitronensäure-Zyklus als Basis jeden zellulären Stoffwechsels.
Ohne Citrat kein Leben wie wir es kennen.
Hallo Bio Mittelstufe, ja – den habe ich auch gelernt! Ich verstehe Deinen Kommentar nicht, was Du mir sagen möchtest? Spielst Du auf die Zitronensäure an? Es ist für mich ein großer Unterschied zwischen körpereigenen Produkten und chemisch hergestellten. Die Strukturformel mag vielleicht gleich sein. Aber für mich sind vom Körper selbst hergestellte Stoffe an der richtigen Stelle immer anders als von außen über andere Kanäle zugeführte. Aber ich bin nicht in die Wissenschaft gegangen und kann dies leider nicht belegen. Vielleicht gibt es da schon woanders. Wenn Jemand was weiß, freue ich mich sehr über eine Rückmeldung hier. Ich vertraue da einfach ganz meinem Gefühl. Herzliche Grüße Heike
Liebe Heike,
Guck dir mal die Zutatenliste vom handelsüblichen 1:1 Gelierzucker an. Auch da ist Zitronensäure drin
Danke liebe Claudia für Deine Antwort – Du hast Recht und ich verwende auch ihn nicht mehr. Mittlerweile verwende ich statt Zucker lieber gleich Birkenzucker oder Kokosblütenzucker oder Banane und finde es ganz wunderbar. Es sind meine “alten Rezepte” und wir entwickeln uns alle weiter. Für manche sind sie sicher noch stimmig und nicht jeder mag gleich die ganze Ernährung auf “gesund” umstellen. Darum lasse ich sie stehen. Viele Grüße Heike
Hallo zusammen
Ich habe einen Neurodermitis Patienten in der Familie der sehr stark auf künztliche aber auch natürliche Zitronensäure reagiert. Ich bekomme von zuviel Zitronensäure offene Stellen im Mund. Daher benutze ich seit längrem ein Geliermittel aus Apfelpektin und Weinsäure. In der Scheiz im Coop erhältlich unter dem Namen Confi-Vite. Es wird dann mit Zucker 2:1 verarbeitet.
Ihr könnt einen ganz milden Birkenhonig mit Agartine-Agar herstellen. Haushaltszucker verwende ich seit Jahren nicht mehr. Ich nehme entweder Birkenzucker oder Rohrzucker und Bio Qualität. Den Geschmack kann man dann selbst wählen.
Hallo liebe Isabella, danke für Deine Rückmeldung – ich mache das auch schon lange so und so konnte ich das Rezept gleich überarbeiten. Wildpflanzen gehören einfach schon länger zu meinem Leben und zu den Rezepten. Aber auch ich bin mittlerweile frei von raffinierten Zuckern und verwende am liebsten Honig oder Ahornsirup. Grüßle Heike