Ich schätze die Kräfte des Löwenzahns sehr. Er stellt sich uns mit seiner grünen Blattfülle zur Verfügung und wir dürfen einfach nur zugreifen. Die Tiere lieben ihn schon immer und oft wird er jedoch von den Menschen aus den Gärten als “lästiges” Unkraut entfernt.
Wenn man ihn sich genau betrachtet, ist er voller Kraft. Er wächst mitten in der Stadt in der Betonwüste. Er drückt sich durch den Teer nach oben und zeigt sich in seiner schlichten Schönheit mit den grünen Blättern, welche in einer Rosette am Boden liegen oder auch aufgerichtet sein können. In der Mitte zeigen sich im Frühjahr die Knospen und auch alsbald die strahlend gelben Blüten. Später wandelt sich die Blüte zur Pusteblume, fliegt auf mit dem Wind und such sich ein neues Zuhause. Die Wurzel der Pflanze kann gut einen Meter in den Boden reichen. So ist sie stark verankert und nicht leicht zu vertreiben, wie Gärtner bestätigen können.
Es besteht schon seit Urzeiten die Überzeugung, dass wir Menschen uns genau diese Eigenschaften zu eigen machen können, wenn wir ihn in unser Leben integrieren.
Wie herrlich ist es im Frühjahr die frischen Blätter und Blütenstängel pur zu knabbern. Es ist eine richtige Frühjahrskur. Man kann sich aus den Blättern einen frischen Saft pressen, sie in Salat geben oder auch in vielfältige Speisen geben. Auch als Tee getrunken entfaltet er seine Wirkung.
Er wirkt unterstützend bei Blähungen, Völlegefühl, Magenbeschwerden, krampflösend. Er lässt die Galle gut fließen und unterstützt so wunderbar unsere belasteten Lebern. Leider sind wir in der heutigen Zeit vielen Dingen ausgesetzt über Ernährung, Umwelt und auch psychisch/ seelischen Belastungen. Die Leber federt das ab und oft zeigt sich eine Fettleber, ohne übermäßigen oder sogar überhaupt keinen Alkoholgenuss oder Medikamentenmissbrauch. Der Löwenzahn hilft unserer Leber, sich zu entstauen. Wichtige Anmerkung: Wenn Gallensteine vorliegen, können sie in Bewegung gebracht werden. Grundsätzlich gut, wenn jedoch die Größe zu groß ist, als dass sie abfließen können, kann es zu einer Gallenkolik kommen. Das muss man einfach wissen und entsprechend damit umgehen. Es ist und bleibt eine Heilpflanze, deren Wirkung man sich gut bewusst sein muss. Es gab sogar Studien in der Coronazeit, dass Löwenzahn ebenfalls ein guter Helfer ist und auch in der Krebstherapie macht sich der Löwenzahn immer mehr einen Namen, dass er unter Umständen das Wachstum von Krebszellen verhindern kann. Ist das alles nicht großartig.
Er enthält auch viele Vitamine und Mineralstoffe. Allen voran Vitamin C und D, Kalium, Bitterstoffe, Cumarine und Schleimstoffe.
Wenn nun die ersten Fröste kommen, bleiben die Blattrosetten am Boden noch zu sehen und man kann sich die Blätter, welche kräftig aussehen, auch noch holen. Aber man sieht der Pflanze an, dass sie ihre Kräfte in die Wurzel zurückzieht. Ein prima Zeitpunkt, um Wurzeln zu ernten.
Ich konserviere mir den Löwenzahn aber auch gern als Pesto und das möchte ich Euch heute gern vorstellen.
Löwenzahnpesto:
Es braucht nicht viele Zutaten. Am besten am morgen rausgehen und frischen Löwenzahn ernten.
- Eine Hand voll Löwenzahnblätter
- 10 Blätter Gundelrebe (optional – mag ich sehr gern – gibt noch einen würzigeren Geschmack)
- 2 Knoblauchzehen (optional – ich liebe Knoblauch einfach)
- 40 g Cashews (es gehen auch Mandeln, Pininenkerne – was Du magst)
- etwas Salz
- 100 ml Olivenöl
- Alles im Mörser mörsern oder in einem Mixer mixen. Vorsichtig – nicht zu sehr mixen, sonst kann es leicht bitter werden.
Variante: Ich habe noch ein weiteres Pesto gemacht mit Brennnesselspitzen, Löwenzahn und Gundelrebe und habe nur 3 Knoblauchzehen, etwas Salz und Olivenöl vermörsert und es ist richtig köstlich geworden. Ich habe es abgefüllt in ein ausgekochtes Glas im Kühlschrank gelagert mit einer Schicht Öl obendrauf. So ist es gut ein Jahr haltbar. Wobei es sich so lange sicher nicht hält bei mir, sonder vorher aufgegessen wird.
Pesto ist ein leckerer Brotaufstrich, passt super in Salatsaucen, oder als Dip für Gemüse und Co.
Da ich bei meinen Sammelspaziergängen zurzeit die Schopftintlinge buchstäblich entgegenhüpfen, habe heute die Schopftintlinge angebraten, dazu Bratkartoffeln und Löwenzahnpesto.
Was soll ich sagen – einfach lecker!
Nun wünsche ich Euch viel Freude beim Nachmachen und ausprobieren. Berichte mir gern von Deinen Varianten und wie es Dir schmeckt.
Viele Grüße
Heike
Willst Du mehr über Löwenzahn erfahren?