mit Heike Engel

Löwenkräfte im Winter mit Löwenzahnpesto

Der vitalstoffstarke Löwenzahn begleitet uns fast durch das ganze Jahr. Ein Pesto ist eine Möglichkeit, ihn auch im Winter genießen zu können. Hier zeige ich Euch wie schnell und leicht das geht.

Ich schät­ze die Kräf­te des Löwen­zahns sehr. Er stellt sich uns mit sei­ner grü­nen Blatt­fül­le zur Ver­fü­gung und wir dür­fen ein­fach nur zugrei­fen. Die Tie­re lie­ben ihn schon immer und oft wird er jedoch von den Men­schen aus den Gär­ten als “läs­ti­ges” Unkraut entfernt.

Wenn man ihn sich genau betrach­tet, ist er vol­ler Kraft. Er wächst mit­ten in der Stadt in der Beton­wüs­te. Er drückt sich durch den Teer nach oben und zeigt sich in sei­ner schlich­ten Schön­heit mit den grü­nen Blät­tern, wel­che in einer Rosette am Boden lie­gen oder auch auf­ge­rich­tet sein kön­nen. In der Mit­te zei­gen sich im Früh­jahr die Knos­pen und auch als­bald die strah­lend gel­ben Blü­ten. Spä­ter wan­delt sich die Blü­te zur Pus­te­blu­me, fliegt auf mit dem Wind und such sich ein neu­es Zuhau­se. Die Wur­zel der Pflan­ze kann gut einen Meter in den Boden rei­chen. So ist sie stark ver­an­kert und nicht leicht zu ver­trei­ben, wie Gärt­ner bestä­ti­gen können. 

Es besteht schon seit Urzei­ten die Über­zeu­gung, dass wir Men­schen uns genau die­se Eigen­schaf­ten zu eigen machen kön­nen, wenn wir ihn in unser Leben integrieren. 

Wie herr­lich ist es im Früh­jahr die fri­schen Blät­ter und Blü­ten­stän­gel pur zu knab­bern. Es ist eine rich­ti­ge Früh­jahrs­kur. Man kann sich aus den Blät­tern einen fri­schen Saft pres­sen, sie in Salat geben oder auch in viel­fäl­ti­ge Spei­sen geben. Auch als Tee getrun­ken ent­fal­tet er sei­ne Wirkung. 

Er wirkt unter­stüt­zend bei Blä­hun­gen, Völ­le­ge­fühl, Magen­be­schwer­den, krampf­lö­send. Er lässt die Gal­le gut flie­ßen und unter­stützt so wun­der­bar unse­re belas­te­ten Lebern. Lei­der sind wir in der heu­ti­gen Zeit vie­len Din­gen aus­ge­setzt über Ernäh­rung, Umwelt und auch psychisch/ see­li­schen Belas­tun­gen. Die Leber federt das ab und oft zeigt sich eine Fett­le­ber, ohne über­mä­ßi­gen oder sogar über­haupt kei­nen Alko­hol­ge­nuss oder Medi­ka­men­ten­miss­brauch. Der Löwen­zahn hilft unse­rer Leber, sich zu ent­stau­en. Wich­ti­ge Anmer­kung: Wenn Gal­len­stei­ne vor­lie­gen, kön­nen sie in Bewe­gung gebracht wer­den. Grund­sätz­lich gut, wenn jedoch die Grö­ße zu groß ist, als dass sie abflie­ßen kön­nen, kann es zu einer Gal­len­ko­lik kom­men. Das muss man ein­fach wis­sen und ent­spre­chend damit umge­hen. Es ist und bleibt eine Heil­pflan­ze, deren Wir­kung man sich gut bewusst sein muss. Es gab sogar Stu­di­en in der Coro­na­zeit, dass Löwen­zahn eben­falls ein guter Hel­fer ist und auch in der Krebs­the­ra­pie macht sich der Löwen­zahn immer mehr einen Namen, dass er unter Umstän­den das Wachs­tum von Krebs­zel­len ver­hin­dern kann. Ist das alles nicht großartig.

Er ent­hält auch vie­le Vit­ami­ne und Mine­ral­stof­fe. Allen vor­an Vit­amin C und D, Kali­um, Bit­ter­stof­fe, Cuma­ri­ne und Schleimstoffe. 

Wenn nun die ers­ten Frös­te kom­men, blei­ben die Blatt­ro­set­ten am Boden noch zu sehen und man kann sich die Blät­ter, wel­che kräf­tig aus­se­hen, auch noch holen. Aber man sieht der Pflan­ze an, dass sie ihre Kräf­te in die Wur­zel zurück­zieht. Ein pri­ma Zeit­punkt, um Wur­zeln zu ernten.

Ich kon­ser­vie­re mir den Löwen­zahn aber auch gern als Pes­to und das möch­te ich Euch heu­te gern vorstellen.

Löwenzahnpesto:

Es braucht nicht vie­le Zuta­ten. Am bes­ten am mor­gen raus­ge­hen und fri­schen Löwen­zahn ernten.

  • Eine Hand voll Löwenzahnblätter
  • 10 Blät­ter Gun­del­re­be (optio­nal – mag ich sehr gern – gibt noch einen wür­zi­ge­ren Geschmack)
  • 2 Knob­lauch­ze­hen (optio­nal – ich lie­be Knob­lauch einfach)
  • 40 g Cas­hews (es gehen auch Man­deln, Pini­nen­ker­ne – was Du magst)
  • etwas Salz
  • 100 ml Olivenöl
  • Alles im Mör­ser mör­sern oder in einem Mixer mixen. Vor­sich­tig – nicht zu sehr mixen, sonst kann es leicht bit­ter werden.

Vari­an­te: Ich habe noch ein wei­te­res Pes­to gemacht mit Brenn­nes­sel­spit­zen, Löwen­zahn und Gun­del­re­be und habe nur 3 Knob­lauch­ze­hen, etwas Salz und Oli­ven­öl ver­mör­sert und es ist rich­tig köst­lich gewor­den. Ich habe es abge­füllt in ein aus­ge­koch­tes Glas im Kühl­schrank gela­gert mit einer Schicht Öl oben­drauf. So ist es gut ein Jahr halt­bar. Wobei es sich so lan­ge sicher nicht hält bei mir, son­der vor­her auf­ge­ges­sen wird.

Pes­to ist ein lecke­rer Brot­auf­strich, passt super in Salat­saucen, oder als Dip für Gemü­se und Co.

Da ich bei mei­nen Sam­mel­spa­zier­gän­gen zur­zeit die Schopftint­lin­ge buch­stäb­lich ent­ge­gen­hüp­fen, habe heu­te die Schopftint­lin­ge ange­bra­ten, dazu Brat­kar­tof­feln und Löwenzahnpesto.

Was soll ich sagen – ein­fach lecker!

Nun wün­sche ich Euch viel Freu­de beim Nach­ma­chen und aus­pro­bie­ren. Berich­te mir gern von Dei­nen Vari­an­ten und wie es Dir schmeckt.

Vie­le Grüße

Hei­ke

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