mit Heike Engel

Löwenzahn – ein Heilkraut

Viele kennen ihn nur als Hasenfutter und gehen achtlos an ihm vorüber. Doch es ist ein wertvolles Heilkraut, was wir für uns nutzen können. Ihr werdet nach dem Lesen des Artikels auf alle Fälle nicht mehr achtlos an ihm vorbeigehen.

Der Löwenzahn: (Taraxacum officinale)

gehört zu den Korb­blü­ten­ge­wäch­sen. Eigent­lich kennt den Löwen­zahn fast jedes Kind, oft wird vor dem “Milch­saft” gewarnt, da er Fle­cken in der Klei­dung ver­ur­sacht aber auch gif­tig sein soll. Doch das trifft nicht zu. Also nicht mehr als ärger­li­ches “Unkraut” aus dem Gar­ten rup­fen oder an Nach­bars Hasen oder Hüh­ner ver­füt­tern, son­dern selbst von der Heil­wir­kung der Frei­Haus­Pflan­ze Löwen­zahn pro­fi­tie­ren. Ich emp­feh­le Euch auf­grund der doch star­ken Wir­kun­gen Euch sanft und lang­sam anzu­nä­hern. Buch­stäb­lich Blätt­chen für Blätt­chen um die Wir­kung auf Euren Kör­per zu prü­fen. Je nach­dem wie Euer Kör­per da steht, kann zb. eine zu hef­ti­ge Ent­wäs­se­rung, etc, nicht gut sein. Im Zwei­fels­fall klärt es bei Vor­er­kran­kun­gen mit Eurem Arzt ab. Aber ansons­ten ist der Löwen­zahn eine so tol­le wil­de Pflan­ze, wel­che uns das gan­ze Jahr so reich­lich zur Ver­fü­gung steht, dass es scha­de ist, ihn nicht zu nutzen.

Der Löwenzahn
Der Löwen­zahn

Vorkommen:

er ist sehr weit ver­brei­tet und wächst oft auf Wie­sen, Äckern und Wei­den – er ist auch ein Stick­stoff­an­zei­ger (zb bei über­düng­ten Wie­sen). Ern­tet ihn also nicht an Wie­sen wo ihr nicht wisst, ob sie stark gedüngt wurden.

Aussehen:

Meist kennt ihn schon jedes Kind. Denn er bil­det meist ab März zau­ber­haf­te Blü­ten aus, wel­che in einem herr­li­chen sat­ten gelb­ton erstrah­len. Die Blü­te­zeit geht meist bis in den Sep­tem­ber. Er hat eine Blatt­ro­set­te mit säge­zahn­ar­tig aus­ge­schnit­te­nen Blät­tern, wel­che je nach Lage flach auf dem Boden lie­gen oder auf­recht ste­hen kann. Wie die meis­ten Gärt­ner wis­sen bil­det der Löwen­zahn pfahl­ar­ti­ge Wur­zeln aus, wel­che bis zu 2 m in den Boden rei­chen kön­nen. Aus den Blü­ten ent­wi­ckeln sich spä­ter die wun­der­ba­ren Pus­te­blu­men und alle Tei­le des Löwen­zahns sind mit dem oben schon erwähn­ten wei­ßem Milch­saft gefüllt.

Inhaltsstoffe:

Jeder der ihn schon pro­biert hat weiß, der Löwen­zahn ent­hält Bit­ter­stof­fe. Dazu gesel­len sich noch Fla­vo­no­ide, Cuma­ri­ne, Phy­to­ste­ri­ne, Schleim­stof­fe, Vit­ami­ne, Kali­um (wirkt ent­wäs­sernd), Magne­si­um und Phosphor.

Heilwirkung:

der Löwen­zahn:

  • stei­gert die Gallensekretion
  • wirkt stark Harn­trei­bend (Vor­sicht bei Nie­ren und Gal­len­stei­nen, es kann etwas in Bewe­gung set­zen ‑schmerz­haft)
  • för­dert die Ent­gif­tungs­funk­tio­nen des Körpers
  • äußer­lich bei Ekze­men eingesetzt
  • ist auch bei War­zen ein Ver­such wert

der Löwen­zahn wur­de schon frü­her in der Volksmedizin:

  • bei Leber­be­schwer­den, Gicht und rheu­ma­ti­schen Erkrankungen
  • als Blut­rei­ni­gungs­mit­tel
  • bei Ver­dau­ungs­be­schwer­den
  • als mil­des Abführ­mit­tel eingesetzt

in der Homöo­pa­thie wird der Löwen­zahn bei:

  • Magen­ent­zün­dun­gen
  • Erkran­kun­gen der Leber eingesetzt.

 

Verwendung in der wilden Küche:

es kann grund­sätz­lich die gan­ze Pflan­ze ver­wen­det werden.

Das tol­le an die­ser Pflan­ze ist, dass er fast das gan­ze Jahr über Sai­son hat, da sei­ne boden­stän­di­ge Rosette auch im Win­ter bestehen bleibt (Aus­nah­me Frost). Herr­lich sind natür­lich die ers­ten fri­schen Blät­ter im Frühjahr.

Also es kön­nen die Blät­ter, die Blü­ten, die Sti­le und auch die Wur­zeln geern­tet werden.

Man kann den Löwen­zahn in Sup­pen ver­wen­den, in Brat­lin­gen zuge­ben oder auch im Brot mit­ver­ba­cken. Man kann ihn zum Spi­nat dazu­ge­ben oder Gemü­se­chips her­stel­len. Man kann ihn trock­nen und in Wild­kräu­ter­salz zuge­ben, als Tro­cken­ge­würz oder als Pes­to mit­ver­ar­bei­ten. Die Knos­pen kön­nen als Kapern ein­ge­legt wer­den, ein Gelee her­ge­stellt wer­den, als Zuga­be in Wein oder als Tee oder als Ersatz­kaf­fe ver­ar­bei­ten oder ein­fach nur als herr­lich fri­sche Deko­ra­ti­on ver­wen­den. Es gibt da noch unend­lich viel zu ent­de­cken. Viel­leicht habt ihr da auch schon tol­le Erfah­run­gen gemacht? Lasst es mich wis­sen – ich wür­de mich sehr dar­über freu­en, denn auch ich bin immer noch an tol­len neu­en Sachen entdecken.

Einige Rezept-Vorschläge:

Löwenzahn-Smoothie:

Löwenzahnsalat:

am bes­ten die zar­ten Blät­ter des Früh­jahrs als gan­zes ver­wen­den und die gro­ßen Som­mer­blät­ter wer­den ein­fach klein­ge­schnit­ten. Man kann die Blät­ter auch vor­her in kal­tes Salzs­was­ser legen (ca 15 – 60 min) dann schmeckt er nicht mehr so bit­ter. Ich emp­feh­le jedoch die Löwen­zahn­blät­ter erst zu einem “nor­ma­len” Salat ein­fach zuzu­ge­ben und sich an den Geschmack zu gewöh­nen. Wer ihn lie­ben gelernt hat, kann auch einen kom­plet­ten Löwen­zahn­sa­lat mit einem Apfel, wun­der­schön mit Büten deko­riert versuchen.

Löwenzahnwurzelgemüse:

Dazu sticht man die Wur­zeln aus, wächst sie gut und schnei­det sie in fei­ne Strei­fen. In einer Pfan­ne mit einem guten Öl Zwie­beln andüns­ten und die geschnit­te­nen Wur­zeln zuge­ben. Mit etwas Gemü­se­brü­he ablö­schen und lang­sam noch wei­ter­düns­ten. Mit Gewür­zen (Salz, Pfef­fer, Knob­lauch, etwas Aga­ven­si­rup) abschme­cken und genießen.

Löwenzahn-Pesto:

Löwen­zahn­blät­ter waschen und klein­schnei­den (ger­ne auch Blü­ten dazu), Knob­lauch­ze­hen, Pini­en- Son­nen­blu­men­ker­ne oder Man­deln mit Pfef­fer, Salz und kalt gepress­tem Oli­ven­öl in einem Mixer zer­klei­nern. In Schraub­glä­ser abfül­len und oben noch eine Schicht Oli­ven­öl geben und im Kühl­schrank bis zu einem Jahr auf­be­wah­ren. Herr­lich als Brot­auf­strich oder zu Pasta.

 

Ich hof­fe ich konn­te Euch die­se wert­vol­le Wild­pflan­ze etwas näher brin­gen. Wenn Euch der Arti­kel gefällt, teilt ihn doch ein­fach mit Euren Freun­den. Ich habe auch mehr Arti­kel mit ähn­li­chen Inhal­ten auf der Sei­te – viel Spaß beim Stö­bern. Ach­ja – und ich freue mich immer über Rück­mel­dun­gen von Euch, ob ihr auch lecke­re Rezep­te oder Ideen habt, wie man den Löwen­zahn ver­wen­den kann.

Es grüßt Euch herzlich

Eure Hei­ke

 

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