Was sind die Rauhnächte eigentlich?
Es gibt das Mondjahr mit 354 Tagen und das Sonnenjahr mit 365 Tagen.
Dazwischen liegen 12 Tage. Sie sind weder dem alten Jahr noch dem neuen Jahr zuzurechnen, sondern sind einfach eine magische Zwischenzeit. Genau um diese 12 Tage geht es in den Rauhnächten.
Früher wurde in diesen Tagen, wenn möglich, nicht gearbeitet. Es wurde nicht einmal Wäsche gewaschen, um die wilde Jagd nicht zu verärgern.
Der Beginn der Rauhnächte wird sehr verschieden gehandhabt. In manchen Regionen beginnen die Rauhnächte schon am 3.12. Traditionell jedoch meist in der Nacht von 25. auf 26. Dezember und enden am 5. auf den 6.1.
Es ist auch die Zeit, in welcher die Stürme kommen und durch die Wälder brausen und das letzte Laub von den Bäumen wehen. Es pfeift durch alle Ritzen pfeift und früher war man sich sicher, dass nun die wilde Jagd vorbeizieht. Es handelte sich um wilde Gesellen, um Frau Percht, welche in manchen Sagen eine Göttin ist. Sie befehligt ihre Perchten, von denen es gute und schlechte gibt, welche ihr Unwesen treiben. Perchtzüge sind heute noch in vielen Regionen gang und gäbe. Manchmal sprechen Sagen von verlorenen Seelen, welche durch die Wälder brausen. All das wurde eingebunden in christliche Bräuche (der Nikolaus, welcher Kinder beschenkt und Knecht Ruprecht, welcher die Rute für die bösen Kinder dabei hat) und so verschmelzen alte Sagen und Christentum. Es ranken sich viele verschiedene Geschichten und Sagen um diese Zeit. Man hat sich in diesen Tagen gerne Geschichten von Geistern, Krampussen und Dämonen erzählt und auch gerne den Kindern Angst gemacht. Es war früher oft üblich, Kindern Angst zu machen, sie mit geschnitzten Fratzen zu erschrecken. Doch nicht nur die Kinder – es hieß auch, dass die Fratzen die Dämonen und Geister erschrecken sollen und hinaustreiben aus dem Land der Sterblichen. Wie gesagt, in jeder Region ist es ein wenig anders und wird auch anders genannt und umgesetzt. Vereinend ist es eine Zeit der Stürme, des Windes und der Dunkelheit und so Grundlage für viele mystische Erlebnisse, welche an Lagerfeuern gerne zum Besten gegeben worden sind.
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Was bedeutet diese Zeit nun für Dich?
Es ist eine Zeit des Innehaltens, der Innenschau, der Familie und der Ausrichtung auf das neue Jahr.
Für viele bedeutet diese Zeit jedoch Stress, Hektik, hohe Erwartungen und Familie. Man möchte diese Zeit zu einer besonderen Zeit machen, möchte vieles gut machen oder ausgleichen und es soll einfach besonders schön werden. Dagegen ist überhaupt nichts einzuwenden. Meist gelingt es jedoch nicht und Streit und Konflikte sind stattdessen im Haus.
Das können wir verändern, indem wir von Anderen in dieser Zeit nichts erwarten, sondern uns über alles freuen, was Gutes geschieht. Weiter können wir die Zeit sehr wertvoll für uns selbst nutzen.
Die Hauptpunkte der Rauhnächte für mich sind:
- Die Rückschau
- Das Betrachten des Ist
- und die Aussicht auf die Zukunft
Der Blick zurück
- Was ist mir gut gelungen?
- Worauf bin ich stolz?
- Was ist mir nicht so gut gelungen?
- Was sollte nicht mehr passieren?
- Welche Veränderungen gab es?
- Was darf mehr in mein Leben?
Wenn ich den Blick auf das, was war, richte und mich reflektiere, geschieht etwas in uns. Wir werden klarer über unsere Absichten. Wir lernen etwas über uns selbst. Vielleicht dachten wir, etwas ist sehr wichtig. Im Rückblick erkennen wir jedoch, dass dem nicht so ist. Wie wertvoll ist diese Erfahrung. Mit jedem Jahr sammeln wir mehr wertvolle Erfahrungen und können uns immer besser auf unsere Zukunft ausrichten.
Der Blick in die Gegenwart
Es geht viel um das Fühlen und Wahrnehmen. Wie geht es mir? Damit meine ich nicht, dass der Kopf diese Frage beantworten soll. Sondern das Herz. Das Herz weiss sehr gut, was es nährt oder was ihm schadet. Vertraue auf Dein Herz.
Der Blick in die Zukunft
Dann geht es um die Ausrichtung für das nächste Jahr:
- Was möchte ich mehr erleben?
- Was darf gehen?
- Soll etwas Neues in mein Leben kommen?
Die Planung sollte sehr konkret sein. Je genauer die Planung umso genauer die Ausrichtung.
Man kann dort in verschiedene Bereiche gehen, wie
- Familie
- Gesundheit
- Beruf
- Wohnort
- Spiritualität/ Glaube
Wie habe ich davon den größten Nutzen?
Sehr wichtig ist alles zu notieren. Ich habe ein eigenes Rauhnachtstagebuch. Jedes Jahr kommen die Rauhnächte dort hinein mit allem was wichtig ist. Auch mit Orakelkarten, welche gezogen wurden und wichtigen Träumen. Es hilft Dir auch bei der Rückschau im nächsten Jahr. Was hat sich von den Wünschen des vergangenen Jahres erfüllt. Du merkst: es ist eine Zeit, in der Du ganz in Dich hineinsinkst. Du bist die Hauptperson. So sehr, wie Du es vielleicht das ganze Jahr über nicht bist. In diesen 12 Tagen kommst Du in Kontakt mit Deiner Essenz. Alles Äussere ist nicht mehr wichtig. Die Tage sind kurz, die Nächte und Dunkelheit lang. Die Augen müssen nicht viel sehen im Aussen, sondern dürfen sehen im Inneren.
Schau hinein in Dich und erkenne Dich selbst wieder ein Stück mehr.
Gemeinsamer Abend über die Rauhnächte
Über die Möglichkeiten des Ablaufs gibt es sehr viel zu sagen. Aus diesem Grund haben wir (Andrea Sam und ich) einen eigenen Abend erschaffen, um Euch die Möglichkeiten zu zeigen und vorzustellen. Der Abend ist in diesem Jahr nun schon vorbei und es war wieder so berührend, mit all den wundervollen Menschen diese Zeit vorzubereiten und im Austausch zu sein. Vielleicht magst Du ja mal dabei sein. Im nächsten Jahr gibt es den Abend wieder. Schau einfach unter Angebote nach und notiere Dir schon den Termin oder buche ihn gleich, wenn Du magst.
Es gibt so viele verschiedene Möglichkeiten, diese Rauhnächte zu verbringen. Wir erzählen Dir über diese und Du kannst hinterher wählen, welche Art am besten zu Dir passt. Denn jeder von uns ist verschieden und hat andere Bedürfnisse. Manche möchten gerne die Anleitung durch ein Buch, oder mit Orakelkarten, vielleicht sogar mit anderen gemeinsam. All dies ist möglich.
Möglichkeiten
Es gibt soviele Möglicheiten – ich möchte Dir hier doch ein paar vorstellen und Dich inspirieren:
- Einteilung der 12 Tage in die 12 vergangenen und kommenden Monate
- Teile die 12 Tage ein in: 4 Tage Rückschau – 4 Tage Ist – 4 Tage Zukunft
- Du nutzt “nur” die Haupt-Tage (21.12./ 24.12./ 31.12.)
- Du notierst Dir in den 12 Tagen Deine Träume
- Du ziehst für jeden Tag/ Monat eine Orakelkarte
- Du notierst Dir das Wetter, Menschen, Emotionen des Tages/ Monats
- Du wünschst Dir 12 Wünsche für jeden Tag/ Monat einen Wunsch
- Du betrachtest bestimmte Bereiche (Familie, Beruf, Spiritualität, Glaube, Gesundheit,…)
- Du nutzt das Räuchern
- Notiere Dir alles, was in diesen 12 Tagen wichtiges passiert
- Notiere Deine Träume (und keine Angst, oft sind Rauhnachtsträume heftige Träume)
Ein Tipp: Es gibt kein Falsch und kein Richtig. Mach es nicht kompliziert. Das hält Dich nur von der Tiefe der Erfahrungen ab, wenn Du ein bestimmtes Prinzip erfüllen willst. Viel wichtiger ist, höre auf Dein Herz und gehe in die Stille. Notiere Dir, was wichtig ist. Räuchere auch Deine Wohnung, Haus, Zimmer und richte Dich auf das neue Jahr aus.
Je mehr Du auch bei Dir bist, umso weniger Konflikte gibt es auch mit Deinem Umfeld. Vielleicht zu Beginn, aber dann merkst Du genau, was wichtig für Dich ist und was Du für Dein Leben benötigst. Menschen, die klar mit sich selbst sind, sind die besten Menschen, auf welche man in dieser Zeit treffen kann.
In diesem Sinne wünsche ich Dir viele berührende Begegnungen.
Alles Liebe Heike
6 Antworten
Danke für due schönen Tips.
Sehr gerne liebe Brigitte – alles Liebe Heike
Dank, ein inniger Brief. Ich lebe in einem künstlerischen Beruf, Bewegungskunst und Stille. Inzwischen nicht mehr als meinen Beruf, doch noch im Freundeskreis. Klassischer Tanz, Pantomime und Regiearbeit im Pntomimetheater in Freiburg das liegt in der Vergangenheit, doch in Wirklichkeit in mir. Auch das Zen Studium ist ja nichts, was man beendet. So fühle ich eine Vertrautheit und damit Nähe. Mit der digitalen Welt erlebe ich mich noch etwas sehr ungeschickt. Bisweilen brauche ich meine Enkel als Manager. Ja, ich freue mich auf jede zeile und sende feine Wege durch alle Zeiten der Dunkelheit, nicht nur der Raunächte, wenngleich sie wirklich besonders sind. Sybille mit Herzensdank.
Liebe Sybille, danke Dir und verbundene Grüße Heike
Liebe Heike,
ich freue mich über deine wertvollen Beiträge und lese sie andächtig 🙂
Immer lerne ich viel daraus. Dein Bericht über die Rauhnächte hat mich wirklich sehr beeindruckt und ich habe mir vorgenommen, sie dieses Jahr mit allen Sinnen zu geniesen. Ich habe früher immer über meine Vorfahren geschmunzelt, über ihren Aberglauben, aber sie hatten bestimmt mehr Wissen und Verbundenheit mit der Natur als viele Menschen heute. Ich bin auch sehr naturverbunden, deshalb wünsche ich dir alles Liebe und mir, dass du weiterhin deine liebevollen Gedanken weitergibst. Liebe Grüße Irene
Liebe Ninni, so wertvoll zu lesen – danke für diese Rückmeldung. Wunderschöne Rauhnächte Heike