Unsere Vorfahren lebten sehr im Einklang mit der Natur und es gibt insgesamt 8 überlieferte keltische Jahreskreisfeste. Mir sind die Feste schon lange bekannt. Meine Oma hat oft von ihnen gesprochen. Auch der Spruch von ihr “Lichtmess bei Tag ess” zum IMBOLC Fest werde ich nie vergessen.
Jedes Jahr darf ich mich ein wenig mehr zu den Festen hinspüren und etwas über ihre Bedeutung und auch ihre Wirkungen erfahren. Das Lesen darüber und das kognitive Verstehen ist das Eine. Aber das Fühlen und innerliche Begreifen ist nochmal etwas ganz Anderes.
Ich habe in diesem Jahr die Rauhnächte sehr intensiv erlebt. Normalerweise habe ich (wie gelernt) mit dem 6.1 mit den Rauhnächten beendet und bin in den Alltag gegangen.
Dieses Jahr war mir dies nicht möglich. Ich kam nicht hoch. Die Energie in mir war zu schwach.Ich bewerte es nicht, sondern spüre dem nach. Denn ich weiss, alles hat seine Bedeutung. Ich fühlte, dass ich noch in den Prozessen der Rauhnächte drin stecke. Nun ist nächste Woche IMBOLC und ich spüre wie das Licht in mir zurückkehrt. Bis jetzt war der Blick von mir völlig in mich gekehrt und jetzt kommt wieder eine Neugier auf einen Blick nach Außen. Ich habe das noch in keinem Jahr so sehr gespürt, wie in diesem Jahr. Vielleicht geht es Dir auch so? Ich würde mich freuen, wenn Du mir Deine Erfahrungen hier in einem Kommentar da lässt.
Als ich die Zeilen schreibe, sind wir 1 Woche vor IMBOLC und ich freue mich so sehr auf dieses Fest, wie noch in keinem Jahr zuvor.
Jedes Jahr berichte ich Euch von diesem Fest und dieses Jahr bin ich noch tiefer hineingerutscht in seine Bedeutung und ich merke wie mein ganzes inneres System sich auf dieses Fest freut, wenn das Licht zurückkehrt.
Ein Neubeginn!
Doch zunächst möchte ich Dir kurz alle keltischen Feste im Überblick zeigen.
Die keltischen Jahreskreisfeste im Überblick:
IMBOLC
Ich habe Dir oben beschrieben, wie ich mich in der Zeit fühle. Nun möchte ich Dir etwas von den Überlieferungen berichten:
Der 2. Februar ist im deutschen Kalender der Tag Mariä Lichtmess. An diesem Tag begeht die katholische Kirche 40 Tage nach Weihnachten das “Fest der Darstellung des Herrn”. An “Mariä Lichtmess” endete früher die Weihnachtszeit.
Doch dieses Fest ist kein Fest, welches es erst seit der katholischen Kirche gibt. Schon seit jeher hat man diesen Tag gefeiert.
Unsere Vorfahren haben dazu sehr gut die Natur und auch das Wetter beobachtet. Sie lebten im Einklang mit der Natur. Auch an Lichtmess oder Imbolc haben sie das Wetter beobachtet und einiges davon abgeleitet.
Es gibt für diesen Tag gibt es ein breites Spektrum altbekannter Bauernregeln. Anbei eine kleine Kostprobe:
- Wenn zu Lichtmeß die Sonne glost, gibt´s im Februar viel Schnee und Frost
- Lichtmess im Klee, Ostern im Schnee
- Ist’s zu Lichtmess mild und rein, wirds ein langer Winter sein.
- Wenn’s an Lichtmess stürmt und schneit, ist der Frühling nicht mehr weit.
Ist es aber klar und hell, kommt der Lenz wohl nicht so schnell. - Gibt’s an Lichtmess Sonnenschein, wird’s ein spätes Frühjahr sein.
Ich kannte dieses Wetterbeobachten auch noch von meiner Oma. Sie konnte durch das ganze Jahr sagen, wie in den Einzelnen Monaten das Wetter wird. Menschen gingen gern zu ihr, um zu fragen, ob es zum Beispiel ein guter Hochzeitstermin wäre. Sie hatte aber auch die Fähigkeiten die Wolken zu lesen und zu deuten und konnte auch daraus das Wetter der nächsten Tage sehr gut vorhersehen.
Im Zeitalter der Metereologen hat man dieses Wissen leider verlorengehen lassen. Man hat sich auf Wenige verlassen. Früher konnten es Viele. Oft sitze ich da und schaue in den Himmel und überlege, was meine Oma dort wohl gerade sehen würde. Ich kann sie leider nicht mehr fragen.
Zurück zu Lichtmess oder Imbolc
Früher feierte man in der Nacht vom 1. Februar auf den 2. Februar das keltische Lichterfest IMBOLC. Es endet die düstere Zeit und man feiert die Kraftvolle Macht des Frühlings. Die Vögel beginnen nun wieder mehr zu singen und es wird jeden Tag ein wenig früher hell und bleibt abends länger Tag. Das Lichterfest steht in enger Verbindung zu der Lichtgöttin Brigid und so wird der Tag auch Brigids Tag genannt. Sie gilt als Wächterin des Feuers und als Schutzpatronin der Gebärenden. Es wird sich erzählt, dass sich manche sicher waren, in dieser Nacht Brigid auf einem Hirsch reiten gesehen zu haben. Sie rütteltete an den Bäumen und weckte die Samen, sodass die Säfte zu fliessen begannen. Das Wecken des neuen Jahreszyklus beginnt an diesem Tag. Nach alten Schriften bedeutet Imbolc “Anlegen der Schafe zum säugen”. In dieser Zeit werden meist die ersten Schafe geboren. An diesem Tag wurde oft Haus und Hof gereinigt und auch orakelt. So ist es auch für uns ein guter Termin für eine Hausräucherung. Gute Kräuter für diese Räucherungen sind immer der Salbei für eine Reinigung aber die Birke und auch die Hasel ist wunderbar für den kommenden Neubeginn
Auch die Römer hatten ein Reinigungsfest “februa”, räucherten und zogen lärmend durch die Straßen, um den Winter zu vertreiben.
Wenn man an die alten Zeiten zurückdenkt, waren die Zeiten von Dezember bis Februar die härtesten Zeiten des Jahres. Es war kalt und es gab nichts zu ernten, oft auch wenig zu essen. Die Fastenzeit war oft genug nicht freiwillig gewählt. Es war eine Zeit, in der es draußen nicht viel zu tun gab und so brachte man im Haus alles in Ordnung. Man reparierte, und erstellte Handarbeiten und brachte zu guter Letzt alles in Ordnung. Mit dem Februar änderte sich dies und dies drückte sich auch in der Freude über das wiederkehrende Licht aus. Man brachte alles in Ordnung und wendete seine Aufmerksamkeit wieder mehr dem Draußen zu.
Ein weiterer Brauch war, dass man den Weihnachtsbaum an Lichtmess von der Weihnachtsdekoration befreite und in einem Feuer verbrannte. Wenn Du Dir einen Bio Baum selbst geschlagen hast, kann man ja aus dem Baum doch allerlei zaubern,
Wirklich weiß man dies aber alles nicht mehr so genau. Aber unabhängig von all diesen Dingen ist für mich Maria Lichtmess immer ein Wendepunkt im Winter. Die Sonne hat jetzt wieder mehr Kraft und die Tage werden spürbar länger. Obwohl es noch dauert, bis der Frühling kommt, ist die dunkle Zeit vorbei. Es geht wieder in die Zeit des Lichts, in die Aktivität. Man geht wieder mehr nach draußen und bald freuen wir uns an den ersten Frühlingsboten.
Wo ich herkomme, gab es immer einen Krämermarkt, welcher Lichtmessmarkt genannt war und es gab in allen Wirtschaften Hammel und Gansviertel zu essen. Dieser Tag wurde auch in meiner Kindheit noch bewusst gefeiert. Ich freue mich jedes Jahr über diesen Tag.
Letztes Jahr war bei uns am Lichtmess ein sonniger Tag. Ich saß mit meinem Computer am Tisch und die Sonne schien mir mit Kraft auf den Rücken. Es war wunderschön und ich spürte auch, wie sich das auf meine Laune auswirkte.
Ich war voller Tatendrang und Freude. Ich bin sehr gespannt, wie es in diesem Jahr ist.
Lasst uns diese Kraft nutzen: auf in die hellere Zeit und in die Aktivität!
Reinigt Euer zu Hause, bereitet alles vor, um in den Frühling zu starten.
Wie geht es Euch mit Imbolc oder Maria Lichtmess?
Was habt Ihr für eine Verbindung zu diesem Tag?
Es interessiert mich, schreibt mir einfach – ich liebe Geschichten über alte Bräuche und Rituale
Bis bald wieder – Eure Heike
PS: Das Äquinoktium (Tag und Nacht Gleiche) ist immer vom 19. bis 21. März – das so genannte Frühlingsäqinoktium. An diesem Tag sind Nacht und Tag ungefähr gleich lang. Das Gegenstück ist das Herbstäquinoktium vom 22. bis 24. September.
12 Antworten
Liebe Heike,
ich hatte bisher gar keine Verbindung zu diesem Tag, aber in diesem Jahr werde ich von verschiedenen Seiten darauf hingewiesen.
Deine Erläuterungen passen hervorragend dazu.
Ich freue mich auf Deinen Kongress.
Alles Liebe für Dich und vielen Dank.
Liebe Grüße von Ina-Elke
Hallo liebe Ina-Elke, das freut mich sehr, dass meine Erläuterungen Dir weitergeholfen haben. Es sind die alten keltischen Feiertage, welche meist durch christliche Feste “ersetzt” wurden. Mir sind es sehr wertvolle Tage, welche mich aufmerksam und bewusst durch das Jahr gehen lassen. Man merkt nicht erst an Weihnachten, dass wieder ein Jahr vorbei ist. Die Feiertage sind tief verwurzelt in uns, denn sie haben mit uns und der uns umgebenen Natur zu tun. Ich freue mich sehr, wenn ich dazu inspirieren kann. Und ich freue mich auch so sehr auf den Kongress. Es macht mir soviel Freude die Interviews zu führen und es für Euch so leicht wie möglich aufzubereiten. Liebe Grüße Heike
Liebe Heike,
inspiriert von Anselm Grün habe ich gestern ein schönes Ritual gemacht:
Wenn Ihr wollt, könnt Ihr an diesem Tag für Euch folgendes Ritual machen: Zündet eine Kerze an und geht mit der brennenden Kerze durch Eure dunkle Wohnung. Dann könnt Ihr in jedem Zimmer Euch überlegen, was Ihr dort verloren habt: im Wohnzimmer vielleicht das gute Miteinander, lebendige Gespräche, im Schlafzimmer den guten erholsamen Schlaf, im Arbeitszimmer die Kreativität und die Disziplin, in der Küche die Gesundheit usw. Dann geht Ihr durch die Räume und stellt Euch vor: Ich suche die verlorene Kraft, die verlorene Lebendigkeit im Miteinander, mein verlorenes Selbst. Wenn Ihr durch alle Zimmer gegangen seid, dann haltet in der Stille inne und spürt in Euch hinein: All das, was Ihr mit der Kerze gesucht habt, das ist schon in Euch: das wahre Selbst, die ursprüngliche Lebendigkeit, die innere Klarheit. Und dann stellt Euch vor: Ich selber mit all den Gaben, die Gott mir geschenkt hat, gehe jetzt in meinen Alltag, zu den Menschen, mit denen ich lebe und arbeite, in alle Situationen hinein, die auf mich warten. Und ich gehe mit Christus, dem wahren Licht, in den Alltag dieses Jahres hinein, in der Hoffnung, dass Christus mir immer wieder neue Möglichkeiten eines gelingenden Lebens und eines gelingenden Miteinanders eröffnet.
In diesem Sinn wünsche ich Euch ein gesegnetes Fest Mariä Lichtmess, dass Ihr Euer verlorenes Selbst wieder findet und dass Euer Leben heller und klarer wird.
Euer P. Anselm
Das war sehr kraftvoll und hat gut getan 😊
Danke Antje🤗💚
Ich schnitt mir vor zwei Tagen einen Apfel in Viertel auf. Die Kerne sammle ich immer für späteres Basteln damit. Diesmal hat es mir die Spucke verschlagen, wie der Berliner bei Erstaunen zu sagen pflegt. Aus einem Kern kam ein frischer weißer Sproß. Der wollte wohl mit aller Macht ein Baum werden. Ich habe ihn in einer ganz kleinen durchsichtigen Flasche bewahrt.
Ich werde in den nächsten Tagen mehrere Kerne in einen Blumentopf in die Erde setzen und einen Baum als Erinnerung an den Sprossenkern pflanzen.
Hallo liebe Evelyn, vielen Dank für das Teilen Deiner so wertvollen Begegnung. Heike
Liebe Heike
Dein Empfinden über die verlängerten Rauhnächte in diesem Jahr kann ich nur bestätigen. Bei mir war es so, daß ich erst nach Sonnenaufgang einschlafen konnte. Kein Gedankenkarusell, wie es mich früher auch schon einmal nicht einschlafen lies sondern ruhiges im Bett liegen und mit Positionswechsel, Atemübungen usw. aufs Einschlafen hoffen. Tagsüber fiehl es mir dann schwer, die wichtigsten Alltagsdinge zu bewältigen. Erst letzte Nacht bin ich sofort eingeschlafen und habe 8 Stunden lang wieder tief und fest durchgeschlafen. Welch eine Wohltat und meine Antriebskraft ist auch gleich zurückgekehrt, was mir meine alte Hündin mit vollem Elan gespiegelt hat (oder spüren Tiere auch die Rauhnächte?)
Wie dem auch sei, freue ich mich schon auf IMBOLC und werde mich künftig ein wenig mehr mit den alten keltischen Jahreszeiten beschäftigen
Liebe Grüße Gabi
Tiere sind sehr empfindlich für Energien und nehmen es absolut wahr. Das steht für mich außer Frage. Schön, dass auch bei Dir die Kräfte nun zurückkehren – alles Liebe Heike
Liebe Heike,
Ich lese nun schon eine Weile deine berührenden Erfahrungen, die du teilst. Jetzt möchte ich mich erst einmal dafür bedanken. Es tut mir sehr gut dabei zu sein, wie du wahrnimmst. Vieles erlebe ich auch so und spüre dabei Verbindung.
Zum Imbolc Fest geht es mir ähnlich, ich komme jedes Jahr ein bisschen tiefer ins Spüren. 🙂 Danke!
Ein schönes Ritual möchte ich teilen.
Man kann in der Nacht vom 1. auf den 2. Februar eine Decke draußen aufhängen, und die heilige Brigid, Christus (oder mit welcher Lichtkraft man sich verbunden fühlt) darum bitten die Decke zu segnen.
In diese kann man sich einhüllen, das ganze nächste Jahr, und sie schenkt einem Schutz, Wärme, Trost und Lichtkraft, wann immer man dessen bedarf.
Herzliche Grüße Ute
Hallo liebe Ute, so ein schöner Brauch – vielen Dank fürs Teilen – liebe Grüße Heike
Ich schicke Dir als Dank für Deine Nachricht an mich, daß Du mich in diese Gedankengänge gebracht hast, was anderes als Geld (habe nicht diese Geldwege). Du müßtest mir nur Deine postalische Adresse mitteilen.
Mache ich sehr gerne liebe Evelyn und ich freue mich sehr, dass meine Beiträge etwas Positives bei Dir bewirken. Viele Grüße Heike