Die Sommersonnenwende ist im Brauchtum eng mit Johanni verbunden. Traditionell finden in der Nacht vom 23.6. auf den 24.6. an Johanni (dem Geburtstag von Johannes dem Täufer) die Johannifeier oder auch Sonnwendfeier statt. Man findet also an diesem Tag auch wieder diese Verquickung von heidnischen und christlichen Bräuchen. Viele christliche Bräuche wurden auf heidnische Feste gelegt um die Leute von ihren Bräuchen und näher zur Kirche zu bringen. Interessant finde ich, dass die heidnischen Bräuche nie wirklich ganz in Vergessenheit geraten sind. Es ist immer etwas Besonderes an diesem Tag mit lieben Menschen vor einem Feuer zu sitzen und diesen Tag bewusst zu feiern und es ist wunderschön sich in die Energie des heutigen Tages hineinzufühlen. Den Tag oder auch die Nacht welche die Wende bringt in der Wärme und des Lichts.
Es gibt viele verschieden Bräuche für diesen Tag wie das stille Baden in einem See oder Fluss welches Schutz verspricht, oder das Binden von Johanni-Buschen, es wurden Johannikuchen gebacken und vieles mehr.
Es ist auch der Tag, an dem ich immer hinausgehe und Johanniskraut sammle. Spätestens zu Johanni am 24.06. sind meine Blüten im Öl und die Wirkstoffe gehen langsam in das Öl über. Die Blüten haben jetzt ihre höchste Kraft und so ist jetzt der beste Zeitpunkt um noch Blüten-Energie einzufangen und für dunklere Zeiten aufzubewahren und zu hüten.
Das Johanniskraut – das Kraut für die Seele. Aber nicht nur!
Es wird in der Volksheilkunde auch bei folgenden Erkrankungen eingesetzt:
- bei Depressionen
- Blutdrucksenkend
- bei Kopfschmerz und Migräne
- Unruhezuständen
- Narben
- Sonnenbrand
- Verletzungen
- Schwindel
- Rückenschmerzen
- es wurde auch für Abtreibungen eingesetzt
- Gicht
- Rheuma
Bei Johanniskraut wird auch immer vor der Lichtempfindlichkeit gewarnt. Das stimmt auf alle Fälle, wenn man Johanniskraut-Präparate einnimmt. Jedoch ist es so, dass es ein wunderbares äußerliches Mittel bei einem Sonnenbrand ist. Und meiner Erfahrung nach schützt es auch vor der Sonne. Es ist natürlich kein Lichtschutzfaktor 20 und man sollte sich immer mit Respekt in der direkten Sonne aufhalten. Macht doch Eure eigenen Versucht und berichtet mir. Würde mich freuen zu erfahren, wie es Euch so geht mit dem Johanniskrautöl.
Ich setze die Blüten in einem guten, kaltgepressten Olivenöl an.
Lasse es (nicht in der direkten Sonne – soll nicht kochen) an einem hellen Ort stehen und filtere es nach ca. 4 Wochen ab und gebe es dann in eine dunkle Flasche. Bei den meisten Massagen kommt es zur Anwendung und wird liebevoll einmassiert und hat so eine doppelte Wirkung.
Vielleicht möchtet Ihr Euch auch mal Euer persönliches Rotöl ansetzen. Es ist noch Zeit.
Ihr benötigt dafür auch gar nicht so viele Blüten.
Ich wünsche Euch viel Freude
4 Antworten
Liebe Heike,
an welchem Standort wächst das Johanniskraut. Ich habe es bisher in meiner Umgebung noch nicht auf einer Wiese gefunden.
Hallo liebe Maria,
das Johanniskraut mag Feldränder oder auch magere Wiesen. Auch im Wald ist es zu entdecken.
Es kommt auch bei mir nicht ganz so üppig vor, wie noch vor Jahren und muss die Stellen ein wenig suchen.
Eine wundervolle Radtour ist da herrlich. Die gelben Blüten sind dann super erkennbar und Du kannst den Test mit den roten Fingern machen, wenn Du eine Blüte/ Knospe
zerdrückst. Deine Finger färben sich dann rot – dann bist Du richtig beim Tüpfelkraut Hypericum perforatum aus welchem das schöne Rotöl herzustellen ist.
Und wenn es selten ist, bitte achtsam sammeln.
Viel Erfolg
Heike
Danke Heike, kann man eigentlich auch die Blätter für einen Ölauszug mitverwenden?
Hallo liebe Maria, verwende immer das, was Dir zur Verfügung steht.
Ich persönlich habe immer auch Blätter mit dabei, denn in Ihnen ist auch Öl vorhanden.
Knospen, Blüten, Blätter – dann hast Du die Pflanze in Ihrer Ganzheit – und bekommst einen wundervollen Auszug
Viel Freude Heike