In Schulen und Kitas sind manchmal halbe Klassen leer und die Fahrt in Zug und S‑Bahn ist man umgeben von hustenden und schnupfenden Menschen. Die Erkältungs-Viren sind überall in Aufzügen, Menschenansammlungen. Sie übertragen sich durch Tröpfcheninfektion. Das bedeuten ein Huster schleudert Millionen von Viren in einen Umkreis von ca. 3 Metern. Dh wir können uns davor nicht schützen, außer wir vermeiden die Öffentlichkeit, verwenden ständig Desinfektionsmittel und tragen einen Mundschutz. Aber einen 100% Schutz wird es auch so nie geben. Und so ist unser Immunsystem gefragt, es arbeitet auf Hochtouren um mit all den Viren fertig zu werden. Da entscheidet sich dann wer krank wird oder wer unbeschadet durch diese Zeit gehen kann. Der Schlüssel ist also unser Immunsystem zu stärken:
Was ist unser Immunsystem?
An unserem Immunsystem sind die verschiedensten Organe und Zellen beteiligt. Es beginnt schon auf der Haut, im Hals, im Magen, aber auch wichtige Zellen des Immunsystem sitzen im Darm, dann gibt es die ganzen weißen Blutkörperchen (Lymphozyten) welche wichtig bei der Abwehr sind. Sie werden wiederum in Thymusdrüse und Knochenmark gebildet. Und das waren nur die Wichtigsten Bereiche. Das Immunsystem ist also ein komplexes Zusammenspiel zwischen den verschiedensten Bereichen des Körpers.
Die verschiedenen Stufen der Abwehr:
Körpergrenze:
Die Abwehr beginnt schon direkt an unserer Körpergrenze. Unsere Haut ist eine natürliche Barriere, die Flimmerhärchen in der Nase filtern die Luft, die Schleimhäute halten zurück.
Das unspezifische Immunsystem:
Dieses Immunsystem begleitet uns seit unserer Geburt.
- die humorale (flüssige) Ebene – Die Zellwände von Eindringlingen werden aufgelöst
- die zelluläre Ebene – Fresszellen umschliessen die Eindringlinge
Das spezifische Immunsystem:
Dies ist die Ebene, welcher unser Körper erlernt. Mit jedem neuen Eindringling “merkt” sich unser Körper Aussehen der Erreger und mit welcher Methode sie wirksam bekämpft werden konnten und kann bei einer erneuten Invasion viel schneller reagieren.
Unser Immunsystem hat somit mehrere Stufen und ist schon sehr effizient.
Doch immer wieder schaffen es Viren durchzurutschen. Zum einen können sich Viren ständig verändern und es kann auch sein dass das Immunsystem sehr erschöpft ist, oder auch mit ganz anderen Dingen voll ausgelastet ist. Da gehört auch der bekannte Stress dazu, ungesunde Ernährung oder Medikamente und natürlich auch Drogen aller Art.
Ablauf einer Invasion:
Die Viren überwinden die äußere Schutzbarriere, dann nisten sie sich in Nase, Bronchien, Lunge in Körperzellen ein und übertragen ihre Erbinformation auf den Zellkern. Das ist eine völlige Umprogrammierung der Zelle. Anstatt sich selbst zu reproduzieren, produziert die Zelle nun nur noch neue Viren. Bei ausreichender Anzahl wird die Zelle zerstört die Viren strömen aus und befallen neue Zellen. So schreitet eine Infektion expotential fort. Es wir vermehrt Flüssigkeit und Schleim gebildet (die Nase läuft, die Atmung wird schwer) um die Erreger auszuscheiden. Die Erkältung wird “sichtbar” und spürbar.
Was können wir nun für unser Immunsystem tun?
Am sinnvollsten ist es unser Immunsystem vorab zu stärken:
- den Darm gesund halten
- genügend trinken und dem Körper immer genug Flüssigkeit zur Abwehr zur Verfügung zu stellen
- sich gesund ernähren
- sich viel in frischer Luft bewegen
- sich abhärten (Güsse, Saune, kalt duschen, Bürsungen.….)
- Stress reduzieren
- ausreichend schlafen
- Umweltbelastungen vermeiden
- für eine seelische Gesundheit und Ausgeglichenheit sorgen
Es ist eine gute Selbst-Fürsorge! Manchmal vergisst man sie leider, doch unser Körper wird dadurch geschwächt.
Jeder hat in einem anderen Bereich seine Schwachstelle, aber man sollte da ansetzten wo es einem am leichtesten fällt. Der Bereich Ernährung ist am Wichtigsten. Denn wir essen jeden Tag, wir sollten also saisonal und möglichst frisch essen. Die Ernährung sollte aus Obst, Gemüse, Wurzel- und Knollengemüse bestehen. Dabei möchte ich speziell den Ingwer, die Zwiebel, den Knoblauch, den Meerrettich und Kurkuma nennen. Wenn wir im Winter auf regelmäßige Zufuhr von milchsauervergorenem achten, stärken wir gleichzeitig unseren Darm.
Es bietet sich auch an regelmäßig in den Übergangszeiten eine Fastenkur durchzuführen. Der Darm wird von unnötigem entlastet und der Körper hat die Möglichkeit zu entgiften und sich selbst zu regulieren.
Man sollte sich auch jeden Tag an der frischen Luft bewegen. Kalt- und Warmreize sind eine tolle Sache um das Immunsystem zu trainieren. Das Gewebe wird besser durchblutet und so ist eine schnellere Reaktionszeit für die Abwehr vorhanden und die Vermehrung kann im Keim erstickt werden. Gut dafür sind flotte Waldspaziergänge oder Nordic Walking. Auch das Barfußlaufen hat eine unglaublich positive Auswirkung auf den Körper. Durch das morgendliche Taulaufen nach Pfarrer Sebastian Kneipp wird ebenfalls die Durchblutung verstärkt und die Füße werden warm und über die Drüsen an den Füßen können Giftstoffe ausgeschieden werden. Dauer ca. 3–5 min. Wichtig ist dass die Füße zu Beginn nicht kalt sind.
Das Trockenbürsten ist ebenfalls wundervoll stärkend und infektvorbeugend. Es fördert ebenfalls die Durchblutung. Man beginnt am rechten Fuß und arbeitet in Herzrichtung zuerst die Außen- und dann die Innenseite des Beines mit Druck nach oben, dann das linke Bein, der rechte und der linke Arm, Brust, Bauch und Rücken.
Wechselduschen sind ebenfalls ein wundervolles Medium was leicht im Alltag umgesetzt werden kann.
oder ein Wechselfußbad vor dem abendlichen Fernsehen. Man hat zwei Eimer vor sich. Ein Eimer ist mit 36–38 °C warmen Wasser gefüllt, der andere Eimer mit 16–18°C warmen Wasser. Man bleibt 5 min im warmen Wasser und dann für 15 Sekunden im kalten Wasser. Nochmal wiederholen, dann das Wasser abstreifen und Wollstrümpfe anziehen und evtl. durch Bewegung dafür sorgen, dass sich die Füße wieder erwärmen.
Wenn man ein Kneipp-Becken in der Nähe hat wundervoll – nichts wie hin – Anleitungen stehen vor Ort auf Tafeln.
Wichtig ist auch die Stressreduktion. Man sollte im Winterhalbjahr die Aktivitäten etwas zurückfahren. Man hat im Winter nicht die gleiche Kondition wie im Sommerhalbjahr. Dazu sollte man sich auch regelmäßig entspannen. Qigong und Yoga ist dafür wunderbar geeignet. Man kann es gemeinsam durchführen oder für sich, ganz wie man sich am wohlsten fühlt.
Weiter sollt man auch auf eine gewisse Hygiene achten. Öfters die Hände waschen, speziell wenn man von draussen (Einkaufen, Zug, Geschäft,.….) kommt. Auch Räume sollten in regelmäßigen Abständen gelüftet werden.
Was noch ein Punkt ist der mir sehr am Herzen liegt sind frische Smoothies, speziell die grünen Smoothies (Anregungen hierfür findet ihr hier auf meiner Seite – Gierschsmoothie/ Vogelmierensmoothie/ Löwenzahnsmoothie / Grünkohlsmoothie/ Brennnesselsmoothie) sind auch ein wunderbarer Vitalstoffspender. Auch die Einbeziehung von sogenannten Superfoods bietet sich an, zb. Brennnesselsamen, Holunder, Sandorn, Acaibeere und viele mehr.
Ich hoffe ich konnte Euch hier einige Anregungen geben, wie ihr Euer Immunsystem fit halten könnt im Winter.
Eine Erkältungsfreie, gesunde Zeit
Herzliche Grüße
Eure
Heike Engel