Ich möchte Euch heute etwas über die Brennnessel erzählen: sie ist eine so tolle Pflanze, so ein Multitalent und oft so unterschätz. Viele sehen die Brennnessel oft nur als lästig an, wenn Sie in der Ecke des Gartens wuchert oder man sich an Waldspaziergängen an ihr „brennt“ und dies auch noch ein Weile anhält Doch sie ist ein Powerpaket an Inhaltsstoffen, sieht zauberhaft aus und ist eine Futterpflanze für rund 50 Schmetterlingsarten im Raupenstadium.
Die Brennnessel gehört zu den Brennnesselgewächsen und kommt fast weltweit vor. Es gibt viele verschiedene Arten. Die kleine Brennnessel (Uritca urens) ist einjährig und einhäusig und kommt seltener vor. Ich möchte Euch hier jedoch die häufig vorkommende große Brennnessel vorstellen:
Lateinischer Name: Urtica dioica
Volksname Haarnessel, Hanfnessel, Donnernessel
Ordnung: Rosenartig
Familie: Brennnesselgewächse, Urticaceae
Höhe: 80–200 cm
Stengel: vierkantig mit Brennhaaren (gefüllt mit Ameisensäure – nicht giftig)
Blätter einförmig-länglich, gesägter Rand, gegenständig
Blüte Juni bis Oktober (grünlich, gelblich)
Geschlecht: zweihäusig (heisst männliche und weibliche Blüten sitzen an zwei Pflanzen)
Vorkommen: Entlang von Wegen, Waldrändern, Gärten, Flussufern
Zeigerpflanze: wächst auf stickstoffhaltigen, auch auf stark gedüngten Böden (muss aber nicht)
Verwertung: Blätter, Blüten, Samen und Wurzeln
Verbreitung: Rhizombildung, Samenbildend
Warnung: Juckreiz und stechende Schmerzen bei unsachgemäßer Berührung – darf bei Herzinsuffizienz und Ödemen nur
nach Rücksprache mit dem Arzt eingenommen werden (enthält Kaliumsalze)
Inhaltsstoffe:
Die Brennnessel ist eine Bombe an Inhaltsstoffen. Sie enthält viel Vitamin C, Provitamin A, Kieselsäure, Eiweiß, Chlorophyll und Mineralstoffe wie Kalium Phosphor, Magnesium, Kalzium und Eisen. Die Samen enthalten mehrfach ungesättigte Fettsäuren, Mineralien und Spurenelemente.
Ernte:
Sobald sich die Brennnessel im Frühjahr zeigt (ca. März/ April) kann sie beerntet werden. Man nimmt die frischen Triebe und später die oberen 10 cm. Weiter unten wird es zu faserreich, dies ist sowohl für den Mixer als auch für unsere Verdauung nicht verträglich. Ab Mitte August kann man dann die Samen ernten. Ernten sollte man möglichst morgens, denn der Nitratgehalt nimmt gegen Abend zu.
Mythologie:
In der germanischen Mythologie wurde die Brennnessel dem Gott Donar (zuständig fürs Gewitter) gewidmet. So wurde die Brennnessel ins Herdfeuer geworfen um das Haus vor Blitzschlag zu schützen, wenn ein Gewitter nahte.
Die Brennnessel ist seit jeher Bestandteil der 9‑Kräutersuppe im Frühjahr. Damit verbanden sich die Menschen mit der Frühlingskraft der Natur und reinigten sich vom kargen Winter und belebten sich mit den Kräften des Frühlings.
Im römischen Reich wurden aus Brennnesselfasern Kleidung, Netze und Taue hergestellt.
Wirkung auf den Körper:
Die Brennnessel wirkt blutreinigend und harntreibend (Harnsäure und Harnstoff) Damit ist die Brennnessel wunderbar im Frühjahr für eine Kur geeignet um den Körper wieder in eine basische Ausgangslage zu bringen. Die Samen kann man im Winter als Stärkungs- oder Rekonvaleszenzmittel verwenden (1 EL/ Tag über den Joghurt, Salat oder Smoothie geben). Die Brennnessel wirkt durch den hohen Eisengehalt auch blutbildend und durch den hohen Gehalt an organisch gebundenen Mineralstoffen sehr basisch. Sie wirkt entsäuernd auf den Körper. Es lohnt sich auf alle Fälle die Brennnessel immer wieder mal in den Speiseplan mit einzubauen.
Heilpflanze:
Die Brennnessel ist schon früher als Heilmittel genutzt worden, unter anderem bei:
Asthma und Bronchitis (Brennnesselsirup)
Hautausschlägen und Ekzemen (Baden)
Rheuma, Gicht und Arthitis
Magenleiden
Nierengrieß
Blutarmut
Prostataerkrankungen (Tinktur aus der Wurzel)
Entsäuernd, entwässernd und entzündungshemmend (toll bei Frühjahrskuren)
Haarausfall (Samen)
Stoffwechselaktivierend über Magen, Darm und Bauchspeicheldrüse
Unfruchtbarkeit und Impotenz (Samen)
Für den Garten:
Ist super zum düngen und zum Läuse vertreiben.
Man kann Brennnesselpflanzen einfach um die Bäume herum verteilen und damit mulchen
Oder gegen Läuse eine Brennnesselbrühe herstellen (nur 1 Tag ziehen lassen-stinkt nicht) und unverdünnt auf die betroffenen Stellen geben. Brennnessel in einen Eimer (nicht Metall) geben und für einen Tag ziehen lassen (12–14 Std.) danach gleich verwenden. Am besten abends oder an bewölkten Tagen verwenden, damit die Blätter nicht verbrennen.
Zum Düngen eine Brennnesseljauche herstellen (zwei Wochen ziehen lassen-stinkt sehr) und für 10 Liter Wasser ½ Liter Jauche zum giessen verwenden. Dazu Brennnessel ernten und in einen Eimer geben (nicht Metall) Nun mit Regenwasser bedecken und Eimer abdecken. Ca. 2 Wochen ziehen lassen. Es steigen keine Blasen mehr auf, wenn Gärprozess abgeschlossen ist und die Brühe hat sich braun verfärbt. Kann nun für zwei Wochen verwendet werden.
Rezepte:
Es ist die große und die kleine Brennnessel zum Verzehr geeignet. Von der Pflanze sollten im Frühjahr die frischen Triebe verwendet werden und später nur noch die oberen 10 cm. Alles darunter ist zu faserig. Später kann man die Blütenstände und Samen und im Herbst die Wurzeln ernten.
Badezusatz: 2 bis 3 Handvoll Kraut mit 2 Liter Wasser überbrühen 10 bis 15 Min ziehen lassen und dem Badewasser zugeben. Hilft bei Hautleiden durch die Anregung der Durchblutung
Tee: aus getrockneten oder frischen Blättern zubereiten. 1 Handvoll frisches Kraut mit kochendem Wasser übergießen und nur kurz ziehen lassen. Bei getrockneten Blättern braucht es eine längere Ziehzeit bis 10 Min. Für eine Kurmaßnahme sollte man 3 mal täglich eine Tasse trinken über drei Wochen.
Saft: Man kann Brennnessel entsaften, sollte jedoch nicht pur eingenommen werden, sondern vermischt mit Wasser und Obstsäften.
Smoothie: so empfehle ich gleich einen leckeren Smoothie zuzubereiten. Man braucht nicht viel Zutaten, ist schnell gemacht und schmeckt wirklich lecker. Das Rezept findet ihr hier auf der Homepage.
Brennnesseleis schmeckt sehr lecker. Auch dieses Rezept findet ihr hier auf der Homepage.
Brennnessel-Kartoffel-Suppe: wird von uns gern gemacht, wenn es schnell gehen muss. Auch dieses Rezept findet ihr hier auf der Homepage.
Brennnessel-Giersch-Gemüse: (findet ihr ebenfalls bald hier eingestellt)
Ich hoffe ich konnte Euch die Brennnessel etwas näher bringen. Ich liebe die Wildpflanzen und ihre unglaubliche Wirkung auf uns sehr. Dazu muss man sie nicht wie so manches Superfood von weither importieren, sondern wächst meist direkt vor unserer Haustüre. Ich selbst habe bei mir festgestellt, wenn ich den Wildkräuterkonsum erhöhe, benötige ich weniger Schlaf und bin viel leistungsfähiger. Aber ich werde Euch noch weitere Wildkräuter vorstellen.
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Herzliche Grüße
Eure Heike
“Ich nehme Sie als aufgeklärte Menschen ernst und gehe davon aus, dass Ihnen bekannt ist, dass Heilpraktiker überwiegend Behandlungsmethoden aus der Komplementär- oder Alternativmedizin verwenden, für deren Wirksamkeit es keine gesicherten wissenschaftlichen Erkenntnisse gibt. Dennoch bin ich aus rechtlichen Gründen gezwungen, Sie darauf hinzuweisen, dass keine gesicherten wissenschaftlichen Erkenntnisse über die therapeutische Wirksamkeit der angebotenen Empfehlungen, Behandlungen bzw. Behandlungsmethoden vorliegen.”
6 Antworten
Hallo liebe Heike, ich habe seit kurzem Gelenkschmerzen und habe es mit den Brennesseln auf den Gelenken Schlagen ausprobiert und es hat gewirkt. Auf die Rezepte freue ich mich schon. Liebe Grüße Nadia
Hallo liebe Nadia, super – danke für die Rückmeldung – das macht Anderen sicher auch Mut sich zu überwinden und das “Nesseln” mal auszuprobieren – liebe Grüße Heike
Liebe Heike , herzinnigen Dank Ja Brennessel liebe ich habe getrocknete Bletter in Oel eingelegt für den Salat und für die Suppe mit Kartoffeln das wusste ich nicht.
Ja ich freue mich auf weitere Nachrichten von Dir ‚Herzlichen Dank
liebe grüsse Anna Maria
Girsch habe ich gepflanzt,
Liebe Anna Maria, das freut mich sehr – Dir alles Liebe Heike
Hallo- auch ich bin ein echter Fan von Brennnesseln. Es gab Zeiten, da habe ich im Frühjahr “für die halbe Gasse” Brennesselspinat gekocht. Ich liebe dieses Blattgemüse. Es ist ja auch alles von dieser Pflanze verwendbar von den Blättern bis zur Wurzel. Ich füge die Blätter zusammen mit Löwenzahnblättern auch immer gerne zu diversen Blattsalaten von April bis Oktober hinzu.
Getrocknete Brennesselblätter zermahle ich und füge sie meinem Speisesalz bei.