Der Löwenzahn – Taraxacum officinale
Der Löwenzahn steht dieses Jahr im April so wunderschön in der Blüte, dass ich gar nicht anders kann, wie tolle Sachen aus ihm zu zaubern. Leider wird es immer noch oft zu Unrecht als “Unkraut” betrachtet und wird nur allzugern aus den Gärten verdrängt. Argwöhnisch werden die “Pusteblumen” in Nachbars Garten betrachtet, welche sich beim nächsten Windstoss aufmachen können uns sich eben in fremde Gärten niederlassen können. Dabei möchte der Löwenzahn uns nur unterstützen und uns kräftigen und beleben und mit neuer Energie durchs Jahr gehen lassen. Und mit seiner wundervollen Blüte ist es fast schon schwer, ihn nicht ins Herz zu lassen. Der Löwenzahn ist auch eine wichtige Futterpflanze für die Bienen und Insekten im Frühjahr. Falls es wenig Löwenzahn gibt, sollte man ihn den Bienen stehen lassen. Jedoch bei mir gibt es den ganzen Garten voll und auch die Wiesen stehen in voller Blüte. Bitte jedoch immer die Sammel-Regeln beachten.
Ich schwärme gern für ihn, denn er ist ein richtiger Allrounder. Der Löwenzahn ist eine unserer wichtigsten Wildpflanzen, welche uns fast das ganze Jahr über begleitet. Man kann Wurzel, Blatt, Stängel, Knospe und Blüte essen. Er enthält viele Bitterstoffe, welchen unseren Körper wundervoll anregen und beleben. Er enthält weiter viele Vitamine, Spurenelement und auch Eisen. Er bringt unsere Stoffwechselsäfte wieder zum fliessen und kann so manche Stauung wieder lösen. Bei vorhandenen Gallesteinen jedoch sollte vorab ein Arzt konsultiert werden, ob die Einnahme empfehlenswert ist. Ja – denn auch der Löwenzahn ist eine Heilpflanze und hat Heilwirkungen. So sollte auch keine Heilpflanze länger als 3–6 Woche kurmässig verwendet werden. Möchtest Du noch mehr über den Löwenzahn erfahren, kannst Du das hier.
In unseren Speiseplan sollten wir den Löwenzahn immer wieder einbauen. Jedoch nicht täglich. Abwechslung heißt hier das Zauberwort. Ich habe für Euch ein neues Rezept ausprobiert und für gut befunden:
Den Löwenzahn “Honig”
Honig steht nur in Anführungszeichen, da der echte Honig natürlich nur von den Bienen hergestellt wird und das ist natürlich ein richtig leckerer Löwenzahnhonig, welcher ausschließlich von Bienen hergestellt wurde. Wir können uns jedoch auch was Ähnliches zaubern. Die Konsistenz ist leider nicht sehr Honigartig, sondern eher Geleeartig.
Du benötigst folgende Zutaten:
- 100 g frische Löwenzahnblüten
- 7 EL Ahornsirup
- 4 TL Zitronensaft
- 1 TL Agar Agar
- 500 ml Wasser
Zubereitung:
- Löwenzahnblüten sammeln und an einem schattigen Standort ausbreiten (so ca. 1 Std. dann können etwaig eingesammelte Krabbeltiere flüchten)
- Wasser und Blüten in einen Topf geben
- Deckel auf den Topf geben und aufkochen
- Herd ausschalten und Topf stehen lassen (Induktion etwa 1 min köcheln lassen)
- 24 Std ziehen lassen
- erneut aufkochen
- 2 Std ziehen lassen
- Flüssigkeit absieben (dabei die Blüten ruhig ausdrücken)
- etwas Saft abnehmen und 1 TL Agar Agar einrühren
- Zitronensaft, Agar Agar und Ahornsirup in die Flüssigkeit geben
- und zum kochen bringen
- 2 Minuten köcheln lassen
- heiss in Gläser füllen
- zugedeckt erkalten lassen
Der Löwenzahn “Honig” hat eine bittere Note. Ich finde den Geschmack sehr spannend und es ist geleeartig aufgrund des Agar Agar. Man kann ihn prima aufs Brot streichen und ich mag es sehr.
Es können natürlich auch andere Zuckerstoffe verwendet werden, wie Kokosblütenzucker – der Geschmack wird sich dadurch sicher verändern – aber möglich ist es. Verwendet das, was Euch am meisten zusagt.
Ich habe mir die Mühe gemacht, die Blüten auszuzupfen und dann habe ich mal die ganzen Blüten verwendet. Farblich ist kaum ein Unterschied zu sehen. Geschmacklich ist der reine Löwenzahnblüten“Honig” etwas weniger bitter. Aber dafür bin ich auch 1 Stunde gesessen und habe gezupft. Also man kann das machen. Muss aber nicht. Ist ja auch eine schöne Tätigkeit. Ich habe währenddessen meinen Kindern beim spielen zugesehen. Es hat natürlich auch was. Das könnt ihr aber einfach selbst entscheiden. Nötig ist es jedoch nicht.
Nun viel Freude beim Ausprobieren:
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8 Antworten
Liebe Heike,
ich habe ein Rezept für Löwenzahnsirup von Maria Treben, Gesundheit aus der Apotheke Gottes, der wie Honig ist. Zwei gehäufte Doppelhände voll Löwenzahnblüten werden in einem Liter kalten Wasser zugestellt und langsam zum Sieden gebracht. Man lässt aufwallen, zieht den Topf von der Platte und lässt das Ganze über Nacht stehen. Am nächsten Tag leert man alles in ein Sieb, lässt abtropfen und presst die Blüten mit beiden Händen gut aus. In den Saft wird nun 1 kg Rohzucker eingerührt und eine halbe, in Scheiben geschnittene Zitrone (falls gespritzt – ohne Schale) dazugegeben. Mehr Zitrone macht säuerlich. Der Topf wird ohne Deckel auf die Herdplatte gestellt. Um alle Vitamine zu erhalten, wird nur Stufe 1 eingeschaltet. So verdunstet die Flüssigkeit ohne zu kochen. Man lässt die Masse ein- bis zweimal erkalten, um die richtige Substanz des Sirups feststellen zu können. Er darf nicht zu dick werden, da er nach längerer Aufbewahrung kristallisieren würde, aber auch nicht zu dünn; er würde nach einiger Zeit zu säuern beginnen. Es muss ein richtiger, dickflüssiger Sirup werden, der auf die Frühstückssemmel oder auf das Butterbrot gestrichen, ganz herrlich schmeckt.
Viel Spaß beim Probieren.
Liebe Grüße
Birgit
Liebe Birgit – das ist ein wundervolles Rezept, vielen lieben Dank, dass Du es mit uns teilst. Ich lebe jedoch nach den Empfehlungen von Anthony William und da ist Zucker einfach nicht dabei. Aber es gibt auch viele Menschen, welche nicht nach Anthony William leben hier und für die ist Dein Rezept ganz wundervoll. Liebe Grüße Heike
Hallo Heike,
hast du schon mal Waldmeisterhonig gemacht. Ich denke ich werde morgen einen ansetzen ev, gemischt mit meiner geliebten Gundelrebe.
Falls du noch eine Idee oder einen Impuls dazu hast, wäre ich sehr interessiert daran.
Und danke auch für dein wundervolles Quittenhonigrezept. Mir entspricht der echte Honig auch viel mehr als ein gekräuterter Zuckersirup.
Herzlich! Geiberuam
Hallo Geiberuam, Honig habe ich mit Waldmeister noch nicht angesetzt. Aber schon in vielen anderen Speisen verarbeitet. zb in einer herrlichen Maibowle und auch als Sirup oder einfach Wasser aromatisiert. Mit Honig kann ich mir das auch gut vorstellen. Kannst gern berichten. Grüßle Heike
Liebe Heike, der Waldmeisterhonig schmeckt super lecker. Ich finde ein bisschen auch nach Banane. Hab ihn sehr konzentriert angesetzt und werde ihn dann noch verdünnen. hab zugleich auch ein Waldmeister-Oxymel angesetzt und eins mit Waldmeister, Maispitzen und Gundelrebe, die ich auch sehr liebe. Auch einen Gundelrebenhonig habe ich in Planung. Dieses Experimentieren find ich unglaublich spannend und macht voll Spaß :-).
Herzlichen Dank auch für deine vielen schönen Impulse zum Selbermachen!!
Geiberuam
das freut mich, dass Du so Feuer gefangen hast. Viel Freude beim weiteren Ausprobieren – Grüßle Heike
Hallo Heike,
Ich habe dein Rezept letztes Jahr ausprobiert und mein 2‑jähriger Sohn war ganz begeistert:) Da wir auch weitesgehend auf Zucker verzichten ist das ein richtig tolles Rezept! Ich habe allerdings etwas Bedenken bezüglich der Haltbarkeit was das Thema Botulismus angeht, weil ja kaum Zucker zur Konservierung drin ist. Kennst du dich damit aus?
Liebe Grüße,
Miri
Liebe Miriam,
das freut mich sehr, dass es Euch sehr schmeckt – mir auch
Bei mir sind die Sachen meist immer auch gleich weg, so konnte ich diesbezüglich keine Erfahrungen machen mit langer Haltbarkeit.
Botulismus wird durch ein Bakterium Clostridium botulinum verursacht und speziell beim Einmachen von Bohnen, Pilzen und Spargel bekannt geworden.
Es gibt die Empfehlung des doppelten Erhitzens in der Literatur – also kochen der Marmelade zb und dann nochmals Erhitzen zum Einkochen.
Mehr kann ich Dir leider dazu nicht sagen.
Ich persönlich verlasse mich da ganz auf meine Sinne, wenn ein Produkt mir nicht gut erscheint, werfe ich lieber mal eines zuviel weg, wie eines zu wenig.
Leider besteht bei selbst zubereiteten Speisen ohne die ganzen Konservierungsstoffe aus der Industrie immer die Möglichkeit, dass sich Dinge entwickeln, die wir nicht wollen.
Wichtig ist sehr sauber zu arbeiten und dann sehr achtsam sein, denn eine allgemeine Entwarnung ist in diesem Bereich nicht möglich
Ich hoffe das hilft dir weiter
Tut mir leid, mehr kann ich dazu nicht sagen
Liebe Grüße
Heike