Der Weissdorn
Der Weißdorn (Crataegus) ist eine wunderbare heimische Wildpflanze und wächst üppig an Feld- und Waldrändern. In der Herbstzeit (ab ca. August) sieht man überall die wunderbaren roten Früchte des Weißdorns.
Der Weißdorn ist herzstärkend, durchblutungsfördernd und reguliert den Blutdruck (dh. zu hoher Blutdruck wird gesenkt und zu niedriger Blutdruck wird erhöht). Dies wirkt sich wundervoll auf ein Altersherz aus, hilft aber auch “belasteten” Herzen welche zuviel tragen müssen (z.b. bei Angina Pectoris – die Herzenge). Der Weißdorn wirkt jedoch erst nach längerer Einnahmezeit. Das Positive ist jedoch, dass dabei noch nie Nebenwirkungen festgestellt wurden.
Was ich besonders schön finde, dass er uns auch unterstützt wenn wir zuviel auf dem Herzen tragen, wenn wir uns Sorgen machen und uns buchstäblich oft das Herz “zu schwer” ist.
Auch dann ist der Weissdorn ein wundervoller Begleiter.
Wir können ihn gerade wundervoll an Hecken entdecken, wie er mit seinen roten Früchten zwischen dem grünen Laub hervorleuchtet. Habt ihr ihn schon einmal probiert? Zugegeben die Beeren sind mehlig, dh kein Genuss von welchem man viele Früchte essen würde. Aber so eine Frucht hin und wieder geht sehr gut und ich habe diesen sehr speziellen Geschmack sehr lieben gelernt. Ich denke mein Körper weiss einfach, dass ihm diese Pflanze gut tut und freut sich wenn ich hin und wieder eine Beere oder auch ein Blatt sofort vom Baum verkoste. Probiert es einfach aus und gebt mir Bescheid, wie es Euch damit geht.
Ich habe nun nicht nur den Weissdorn in meinem Herzwein angesetzt, sondern auch noch zwei andere Dinge, welche ich Euch erklären möchte.
Galgant:
Der Galgant wurde durch Hildegard von Bingen (1089 – 1179) sehr bekannt.
Er gehört zu den Ingwergewächsen und die Wurzel sieht sehr ähnlich aus. Galgant enthält ätherische Öle, Scharfstoffe und Flavonoide. Diese Zusammensetzung bringt viel Wärme in den Körper und wirkt damit entzündungshemmend, antibakteriell und was beim Herzen auch wichtig ist, entkrampfend. Hildegard von Bingen bezeichnet ihn als “Gewürz des Lebens”
“Und wer Herzweh hat und wer im Herz schwach ist, der esse bald genügend Galgant, und es wird ihm besser gehen” (Hildegard von Bingen)
Sie empfiehlt bei jeder Art Schmerz, Schwindel und Schwäche, welche vom Herzen ausgeht, sofort Galgant zu sich zu nehmen. Es gibt da viele verschiedene Möglichkeiten. Wer um seine Schwäche weiss, sollte einfach ein Stück Galgantwurzel bei sich tragen und im Bedarfsfall ein Stück davon kauen.
Man kann Galgant auch wundervoll in die Küche miteinbeziehen. Er gibt den Gerichten eine zitronige Schärfe und wird in der Thai-Küche sehr gerne genommen.
Beifuß – Artemisia Vulgaris
Der Beifuß ist eine Pflanze, welche von den Menschen schon lange verehrt wurde. An Samhain wurde Beifuss ins Feuer geworfen um sich vor Bösem zu schützen. Auch heutzutage wird sie noch viel zum räuchern verwendet. Im Moxakraut ist chinesischer Beifuss (Artemisia princeps) enthalten. Er enthält vor allem Bitterstoffe, Gerbstoffe und ätherische Öle. Der Beifuss schmeckt scharf und bitter.
Wirkung des Beifuss:
- erwärmend
- stärkend
- bei Magen-Darm Beschwerden
- krampflindernd
- schweisstreibend
- bei Kopfschmerzen
- Menstruationsfördernd
- stärkt den Unterleib in vielfacher Hinsicht
- wunderbar bei Schwäche- und Erschöpfungszuständen
- gut bei Schlaflosigkeit, Angstzuständen und innerer Unruhe
- wirkt stimmungsaufhellend
Wichtig, nicht in der Frühschwangerschaft, bei Fieber und bei Bluthochdruck verwenden.
Heute möchte ich Euch zeigen, wie Ihr Euch einen “Herzwein” ganz leicht selbst herstellen könnt:
Wichtig sind folgende Zutaten:
Falls Euch diese Menge zuviel ist, brecht es Euch einfach herunter. Jedoch mache ich mir diesen Wein nur einmal im Jahr und verschenke ihn auch sehr gerne an liebe Menschen und ist ein gern gesehenes “Mitbringsel”
- 6 Hände voll Weissdornfrüchte
- 2 Hände voll Weissdornlaub
- 6 frische Beifußzweige
- 3 Liter Rotwein
- 7 TL Galgant (Hildegardarznei – siehe oben)
- ein grosses Gefäß
- Die Früchte des Weissdorns zerdrücken
- den Beifuss kleinschneiden
- Weissdornlaub kleinschneiden
Nun alles in ein großes Gefäß geben und gut vermischen.
Das ganze bleibt nun 3–4 Wochen stehen. Es kann dann abgesiebt und in schöne Flaschen gefüllt werden und mit einem hübschen Ettiket versehen werden.
Jeden Tag jedoch etwas bewegen. Das ist wichtig, damit es keine Schimmelbildung gibt aber Ihr gebt auch jeden Tag ein wenig von Euch in den Wein hinein und so wird es ein wundervoller persönlicher “Herzwein”.
Anwendung:
Der “Herzwein” wird nicht wie Wein getrunken.
Maximal ein Likörglas jeden Tag. Dies ist eine wundervolle Dosis in schweren Zeiten. Es ist natürlich auch nicht als Dauertherapie geeignet. Da würde ich dann eher zur Tinktur oder auch zu alkoholfreien Präparaten aus der Apotheke greifen.
Dieser Herzwein ist ca. ein halbes Jahr haltbar.
Ich wünsche Euch viel Freude beim Herzstellen und freue mich auf Eure Rückmeldungen.
8 Antworten
Also ich hab es ausprobiert .Hab auch die richtige Sorte erwischt. Nach 4 Wochen Hab ich dann angefangen in wieder 4 Wochen hatte ich meinen Blutdruck so wie ein achtzewhnjäriger erreicht.Nun ist der Winter da und ich hab nicht vorgesorgt, nun ist er (Der Blutdruck) wieder hoch.Werde im Frühjahr erneut weitermachen.Danke für die Tips.
Hallo Reiner, vielen Dank für diese tolle Rückmeldung. Du kannst mit den Blättern und Blüten jetzt im Frühjahr schon beginnen. Die ersten Blätter zeigen sich bei mir schon. Alles Gute für Dich. Viele Grüße Heike
Bezüglich der Haltbarkeit. Wein ist doch normalerweise nach dem Öffnen im Kühlschrank zu lagern und nur einige Tage haltbar. Wie funktioniert das dann in diesem Rezept ?
Dankeschön und liebe Grüße
Hallo liebe Lisa, ich gebe Dir völlig Recht. Es ist jedoch so, dass sich die Auszüge auch von Öl ganz anders verhalten, wenn die Wildpflanzen dazukommen. Ich habe Ölauszüge, welche schon mehrere Jahre alt sind. Das eigentliche Öl wäre schon lange ranzig. Mit den Wildpflanzen jedoch kippt es nicht so schnell. So ist es auch hier. Ich kann Dir nur sagen, dass es so ist und funktioniert. Jedoch sollte man immer auch überprüfen, dass der Wein nicht gekippt ist. Aber dann ist der Geschmack sauer und unangenehm. Wenn das passiert, sollte man ihn natürlich nicht mehr zu sich nehmen. Du kannst die Auszugszeit auch natürlich gern verkürzen, und den Wein im Kühlschrank ausziehen. So beugtest Du das “Kippen” des Weines vor. Vieles in diesen Bereichen geht über ausprobieren. Ich freue mich, wenn Du uns über Deine Erfahrungen berichtest. Viele Grüße Heike
Liebe Heike, danke für das super Rezept. Da ich aber seit Jahren an Bluthochdruck leide, wäre meine Frage: Soll ich den Beifuß besser weglassen?
Vielen Dank im voraus für Ihre Antwort.
Liebe Grüße
Hallo liebe Karin, Du hast Dir die Antwort schon selbst gegeben. Laut Lehrbuch wärm Beifuß innerlich sehr stark und sollte bei allen Erkrankungen mit innerer Wärme (sprich Fieber), in der Schwangerschaft und bei Bluthochdruck nicht verwendet werden. Ich würde ihn also nicht in einem Rezept verwenden, in welchem Du ihn nicht dosieren kannst. Der Beifuss hat jedoch viele wunderbare Eigenschaften, derer ich ihn nicht völlig außer Acht lassen würde. Die Bitterstoffe zb. Ich würde mich mit anderen Bitterkräutern einfach mal probieren, zb der Wermut. Ein kleines Blättchen essen und dann prüfe ich, was macht es mit mir. Es liegt an uns, die Zauberkraft der Pflanzen in unser Leben zu lassen. Ich darf hier keine Empfehlungen aussprechen, aber ich sage Dir, was ich tun würde. Weiter würde ich Qigong üben – gibt so wunderbare Übungen, gerade bei Bluthochdruck. Weiter ist die Frage, was treibt Deinen inneren Druck so hoch? Es gilt doch alles anzuschauen. Also gibt es viele wundervolle Wege dem Bluthochdruck in Dir zu begegnen.
Liebe Heike, vielen Dank für Deine für mich wertvolle Antwort. Ich werde den Herzwein dann ohne Beifuß ansetzen.
Liebe Grüße Karin
Immer sehr gern, liebe Karin – viel Freude mit dem Wein!