Die Neun-Kräuter-Suppe/ Gründonnerstags-Suppe strotzt nur so von Vitaminen und Mineralien der Wildkräuter. Deshalb hatte die Suppe auch schon immer einen hohen Stellenwert, um die nach dem kargen Winter anfälligen und mangelernährten Körper wieder zu beleben. Der Genuss der ersten Wildkräuter hat den Körper gereinigt und gekräftigt.
Heutzutage kommt die Neun-Kräuter-Suppe sehr oft traditionell an Gründonnerstag auf den Tisch. Aber ganz ehrlich: sie schmeckt an jedem anderen Tag genauso herrlich und das frische Wildpflanzengrün belebt unsere wintermüden Körper und versorgt uns mit wichtigen Vitaminen, Mineralien, Eisen, Eiweißen, Chlorophyll, Ballaststoffen und vielem mehr.
Traditionell ist sie jedoch entstanden um der Natur für die erneute Vegetation zu danken und die Körper wieder mit Vitaminen und Mineralstoffen zu beleben. Und dies schon bevor die Kirche den Tag für sich beansprucht hat.
Wenn man bedenkt, welche Pflänzchen es schaffen, den oft noch kalten Nächten zu trotzen und doch jeden Tag ein Stück der Frühlingssonne entgegenzuwachsen, dann weiss man welche Kraft diesen Pflanzen innewohnt. Die Kraft dieser Pflanzen können wir uns einverleiben. Am besten ist es in frischer Form in Salaten oder in Smoothies. Aber auch in der Suppe bringen uns die frühen Wildpflanzen einen großen Nutzen für unseren Körper.
Es ist nicht genau überliefert, welche speziellen Pflanzen nun traditionell in der Suppe waren, aber ich gehe davon aus, dass da auch die jeweilige Vegetation eine Rolle gespielt hat. Und so zähle ich Euch einfach mal die Kräuter auf, welche ich derzeit finden kann und welche ich mir in der Suppe sehr gut vorstellen kann.
Dies sind folgende Wildpflanzen:
- Brennnessel Urtica Dioica (sehr eisenreich)
- Vogelmiere Stellaria media (ebenfalls ein Eisenspender, Vitamine, Mineralien)
- Giersch Aegopodium podagraria (harntreibend und entsäuernd)
- Schafgarbe Achillea millefolium (entzündungshemmend und blutstillend)
- Gänseblümchen Bellis perennis (Stoffwechselanregend und blutreinigend)
- Bärlauch Allium ursinum (entgiftend und gefäßschützend)
- Taubnessel Lamium.… (antibakteriell, Frauenpflänzlein)
- Löwenzahn Taraxacum officinale (Stoffwechsel aktivierend)
- Spitzwegerich Plantago lanceolata (antibakteriell, erfrischend und reinigend)
- kleine Wiesenknopf Sanguisorba minor (blutstillend, entzündungshemmend)
- Rainkohl Lapsana communis (gegen Verstopfung verwendet)
- Waldsauerklee Oxalis acetosalla (blutreinigend)
- behaartes Schaumkraut Cardamine hirsuta (harntreibend)
- Wiesen-Schaumkraut Cardamine pratensis (harntreibend und blutreinigend)
- Scharbockskraut Ranunculus ficaria (nur vor der Blüte – Vitamin C Spender
- Gundermann Glechoma hederacea (nur als Würze verwenden – entzündungshemmend, gegen Durchfall)
- Sauerampfer Rumex acetosa (blutreinigend Vit C Spender – nicht zuviel verwenden)
- Brunnenkresse Nasturtium officicinale (Vit C Spender, antibiotisch, blutreinigend, harntreibend)
- Knoblauchsrauke Alliaria petiolata (harntreibend, stoffwechselanregend)
- Wiesenlabkraut Gallium mollugo (harntreibend, Lymphstromanregend)
- Klettenlabkraut Gallium aparine (blutreinigend, harntreibend)
Ihr seht, da bekommt man die 9 Wildpflanzen auf alle Fälle zusammen. Geht einfach hinaus und schaut was so wächst und nehmt es mit nach Hause und bereitet Euch mit sehr guten Gefühlen eine wohlschmeckende Suppe zu und tut Eurer Seele und Eurem Körper etwas richtig Gutes.
Wie sammelt man:
- sammelt die jungen Triebe und Spitzen, welche keine schlechten Stellen haben.
- sammelt am besten vormittags
- nehmt ein Körbchen mit – luftiger Transport ist für die Wildpflanzen am besten
Was habe ich heute für die Suppe gesammelt:
- Knoblauchsrauke
- Taubnessel
- Löwenzahn
- behaartes Schaumkraut
- Scharbockskraut
- Bärlauch
- Vogelmiere
- Brennnessel
- Giersch
Als Blütendekoration habe ich Gänseblümchen, Blüten des behaarten Schaumkrauts und Blüten der Vogelmiere gefunden
Das Suppen-Rezept Variante 1: Wildkräuterintensiv
für 2 große oder 4 kleine Portionen
Zutaten:
- 3–5 handvoll Wildpflanzen
- Kokosöl (wenn Du es nicht magst, verwende einfach Olivenöl)
- 1 Zwiebel
- 150 g Brokkoli
- 1 Liter Wasser
- selbstgemachte Gemüsebrühe
- 100 ml Kokosmilch (optional – schmeckt ohne noch Wilder)
- 1 Spritzer Zitronensaft
- Salz, Pfeffer, Muskatnuss
- 200 g Cashews (über Nacht eingeweicht sind es 280 g) da ich keine Sahne verwende, könnt ihr eingeweichte Cashews mit 180 g Brühe mixen und erhaltet eine sahneähnliche Flüssigkeit (auch optional – macht es einfach feiner – ohne ist mehr Kräutergenuss – früher machte ich es gern mit Kokosmilch und Cashwesauce, mittlerweile liebe ich es jedoch ohne viel mehr, probiere selbst und berichte mir, wie es Dir geht)
Zubereitung:
- Cashews über Nacht in Wasser einweichen – Einweichwasser am nächsten Tag wegschütten – (durch das Einweichen gibt es eine wunderbare, cemige Konstistenz)
- mixt die Cashews mit 180 g Brühe
- lege ein paar schöne Blüten zur Dekoration auf die Seite (zb Gänseblümchen oder Veilchen)
- Wildpflanzen waschen und kleinschneiden (Tip: bei Brennnessel Haushaltshandschuhe tragen oder ich lege die Bärlauchblätter über die Brennnessel – dann kann man auch gut schneiden)
- Zwiebel kleinschneiden
- Öl in einer Pfanne schmelzen
- Zwiebeln hineingeben und glasig dünsten
- Brokkoli zugeben und noch etwas mit andünsten
- mit Wasser/ Brühe aufgießen und kochen bis der Brokkoli weich ist (ca. 5–10 Minuten)
- Wildpflanzen zugeben und kurz ziehen lassen
- Suppe pürieren
- Cashew-Creme und Kokosmilch zugeben – verrühren
- Fertig!
Das Suppen-Rezept Variante 2: etwas milder
Zutaten:
- 3–5 handvoll Wildpflanzen
- Kokosöl (wenn Du es nicht magst, verwende einfach Olivenöl)
- 1 Zwiebel
- Knoblauch
- 3 Kartoffeln
- 1 Stange Lauch
- ein paar Röschen Brokkoli
- 1 Liter Wasser
- selbstgemachte Gemüsebrühe
- 1 Spritzer Zitronensaft
- Salz, Pfeffer, Muskatnuss
Zubereitung:
- lege ein paar schöne Blüten zur Dekoration auf die Seite (zb Gänseblümchen oder Veilchen)
- Wildpflanzen waschen und kleinschneiden (Tip: bei Brennnessel Haushaltshandschuhe tragen)
- Zwiebel, kleinschneiden
- Lauch kleinschneiden
- Kartoffel schälen und in Würfel schneiden
- Brokkoli waschen und in Röschen schneiden
- Öl in einer Pfanne schmelzen
- Zwiebeln und Lauch hineingeben und glasig dünsten
- Kartoffeln und Brokkoli zugeben und noch etwas mit andünsten
- mit Wasser/ Brühe aufgießen und kochen bis die Kartoffeln weich sind
- Wildpflanzen zugeben und kurz ziehen lassen
- Suppe pürieren
- Fertig!
Dann wünsche ich Euch einen guten Appetit!
Ihr merkt, Eurer Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Ich mag die Suppe so natürlich wie möglich. Aber an den Geschmack muss man sich erst einmal gewöhnen, wenn man die Wildpflanzen erst so langsam in die Ernährung einbaut. Probiert es einfach selbst aus und ich freue mich, wenn Ihr mir berichtet, wie es Euch schmeckt, oder welche Variationen Ihr für Euch entdeckt.
Viel Freude nun im Wildpflanzen – Frühling
Alles Liebe
Eure Heike
15 Antworten
Ich freue mich, Wildkräuterrezepte zu erhalten
Hallo liebe Inge, dann schau Dich hier einfach um, es gibt einiges zu entdecken. Herzliche Grüße Heike
Herzlichen Dank! Super, dass die Wildkräuter dazu bebildert sind. Für mich als Anfängerin sehr hilfreich! Viele Grüße
sehr gern – soll ja unterstützen – liebe Grüße Heike
Ich bin eine begeisterte Wildpflanzen Sammlerin und freue mich auf neue Rezepte und danke für die ausführliche Info
Dann bist Du hier richtig! Liebe Grüße Heike
Vielen Dank für den lehrreichen Tag und das neun-Kräuter ‑Suppen Rezept
Liebe Elke,
das ist ja ganz toll lieb von dir, dass du das Rezept nochmal einstellst.
Also ich habe die Variante 1 schon voriges Jahr gleich mehrmals zubereitet .
Schmeckt einfach super.
Vielen Dank für Dein Wirken und schöne Ostern in Spanien
Liebe Kerstin,
super gerne – ich mache sie auch jedes Jahr in den verschiedensten Varianten. Aber mir schmeckt sie als Kartoffel-Kräutersuppe einfach immer am Besten. So gab es Sie auch heute wieder bei mir mit spanischen Wildpflanzen – habe 9 entdeckt. Liebe Grüße Heike
Liebe Heike,
vielen Dank für deine Rezepte ueber die 9 Kraeuter-Suppe. Ich werde sie mir morgen Kochen und morgen fRüh losgehen und sammeln.Dein Angebot von Ligurien ist sehr verlockend.Leider kann ich da nicht. Schöne Ostern und herzliche Grüße
Ilse
ich habe heute auch eine 9 Kräutersuppe gekocht. Viel Freude Heike
hallo Heike,ich bin schon seit Jahren Wildkräuterfan.meinen Balkon habe ich auch schon umgerüstet,sodass ich mir ganz spontan Brennessel und co. pflücken kann.Bei mir gab es Gründonnerstag Kräuterquark mit Backkartoffeln.viele Grüße aus dem Harz Gesine
Das hört sich wundervoll an Gesine – liebe Grüße Heike
Liebe Heike,
ich habe deine tolle Seite erst heute, auf meiner Suche nach Anthony William kündige HeilpraktikerInnen entdeckt. Bin schon viele Jahre Vegetarierin – die letzten, wenn möglich bevorzugt vegan und seit 2 Jahren eine begeisterte Anthony W. Anhängern. Eine kurze Anmerkung zur Cashew Sahne: da ist es sinnvoll, das Einweichwasser weg zugießen und mit frischem Wasser, cremig zu mixen.
Ich freue mich, dass ich dich “gefunden” habe.
Danke für dein Sein und Tun!
Viele liebe Grüße aus dem Schwabenland
Andrea 😊
Hallo liebe Andrea, schön, dass Du da bist und danke für den Hinweis mit der Cashewsahne.
Grundsätzlich sollte man das Einweichwasser von Nüssen verwerfen. Meine Recherchen haben jedoch ergeben, dass dies bei Cashews nicht nötig ist. Gerne lerne ich jedoch dazu.
Liebe Grüße Heike