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Neunkräutersuppe (c) Heike Engel

Neun Kräuter Suppe

Die Neun-Kräuter-Suppe wurde schon früher von unseren Vorfahren den Kelten und Germanen mit Genuß nach den kargen Wintern verspeist. Die Neun spielt dabei schon immer eine wichtige Rolle. Der Brauch hat sich auch in der christlichen Zeit erhalten und wurde zur Gründonnerstags-Suppe. Ich habe Euch eine Suppe zusammengestellt, welche vegan ist und den Körper reinigt und belebt.

Die Neun-Kräu­ter-Sup­pe/ Grün­don­ners­tags-Sup­pe strotzt nur so von Vit­ami­nen und Mine­ra­li­en der Wild­kräu­ter. Des­halb hat­te die Sup­pe auch schon immer einen hohen Stel­len­wert, um die nach dem kar­gen Win­ter anfäl­li­gen und man­gel­er­nähr­ten Kör­per wie­der zu bele­ben. Der Genuss der ers­ten Wild­kräu­ter hat den Kör­per gerei­nigt und gekräftigt.

Heut­zu­ta­ge kommt die Neun-Kräu­ter-Sup­pe sehr oft tra­di­tio­nell an Grün­don­ners­tag auf den Tisch. Aber ganz ehr­lich: sie schmeckt an jedem ande­ren Tag genau­so herr­lich und das fri­sche Wild­pflan­zen­grün belebt unse­re win­ter­mü­den Kör­per und ver­sorgt uns mit wich­ti­gen Vit­ami­nen, Mine­ra­li­en, Eisen, Eiwei­ßen, Chlo­ro­phyll, Bal­last­stof­fen und vie­lem mehr.

Tra­di­tio­nell ist sie jedoch ent­stan­den um der Natur für die erneu­te Vege­ta­ti­on zu dan­ken und die Kör­per wie­der mit Vit­ami­nen und Mine­ral­stof­fen zu bele­ben. Und dies schon bevor die Kir­che den Tag für sich bean­sprucht hat.

Wenn man bedenkt, wel­che Pflänz­chen es schaf­fen, den oft noch kal­ten Näch­ten zu trot­zen und doch jeden Tag ein Stück der Früh­lings­son­ne ent­ge­gen­zu­wach­sen, dann weiss man wel­che Kraft die­sen Pflan­zen inne­wohnt. Die Kraft die­ser Pflan­zen kön­nen wir uns ein­ver­lei­ben. Am bes­ten ist es in fri­scher Form in Sala­ten oder in Smoothies. Aber auch in der Sup­pe brin­gen uns die frü­hen Wild­pflan­zen einen gro­ßen Nut­zen für unse­ren Körper.

Es ist nicht genau über­lie­fert, wel­che spe­zi­el­len Pflan­zen nun tra­di­tio­nell in der Sup­pe waren, aber ich gehe davon aus, dass da auch die jewei­li­ge Vege­ta­ti­on eine Rol­le gespielt hat. Und so zäh­le ich Euch ein­fach mal die Kräu­ter auf, wel­che ich der­zeit fin­den kann und wel­che ich mir in der Sup­pe sehr gut vor­stel­len kann.

Dies sind folgende Wildpflanzen:

  • Brenn­nes­sel Urti­ca Dioica (sehr eisenreich)
  • Vogel­mie­re Stel­la­ria media (eben­falls ein Eisen­spen­der, Vit­ami­ne, Mineralien)
  • Giersch Aego­po­di­um podagra­ria (harn­trei­bend und entsäuernd)
  • Schaf­gar­be Achil­lea mil­le­fo­li­um (ent­zün­dungs­hem­mend und blutstillend)
  • Gän­se­blüm­chen Bel­lis peren­nis (Stoff­wech­sel­an­re­gend und blutreinigend)
  • Bär­lauch Alli­um ursinum (ent­gif­tend und gefäßschützend)
  • Taub­nes­sel Lami­um.… (anti­bak­te­ri­ell, Frauenpflänzlein)
  • Löwen­zahn Tar­a­xa­cum offi­ci­na­le (Stoff­wech­sel aktivierend)
  • Spitz­we­ge­rich Plant­ago lan­ceo­la­ta (anti­bak­te­ri­ell, erfri­schend und reinigend)
  • klei­ne Wie­sen­knopf San­gu­i­sor­ba minor (blut­stil­lend, entzündungshemmend)
  • Rain­kohl Lap­sa­na com­mu­nis (gegen Ver­stop­fung verwendet)
  • Wald­sauer­klee Oxa­l­is ace­to­sal­la (blut­rei­ni­gend)
  • behaar­tes Schaum­kraut Car­da­mi­ne hir­su­ta (harn­trei­bend)
  • Wie­sen-Schaum­kraut Car­da­mi­ne pra­ten­sis (harn­trei­bend und blutreinigend)
  • Schar­bocks­kraut Ranun­cu­lus fica­ria (nur vor der Blü­te – Vit­amin C Spender
  • Gun­der­mann Gle­cho­ma hederacea (nur als Wür­ze ver­wen­den – ent­zün­dungs­hem­mend, gegen Durchfall)
  • Sau­er­amp­fer Rum­ex ace­to­sa (blut­rei­ni­gend Vit C Spen­der – nicht zuviel verwenden)
  • Brun­nen­kres­se Nas­t­ur­ti­um offi­ci­ci­na­le (Vit C Spen­der, anti­bio­tisch, blut­rei­ni­gend, harntreibend)
  • Knob­lauch­s­rau­ke Allia­ria petio­la­ta (harn­trei­bend, stoffwechselanregend)
  • Wie­sen­lab­kraut Gal­li­um mol­lugo (harn­trei­bend, Lymphstromanregend)
  • Klet­ten­lab­kraut Gal­li­um apa­ri­ne (blut­rei­ni­gend, harntreibend)

Ihr seht, da bekommt man die 9 Wild­pflan­zen auf alle Fäl­le zusam­men. Geht ein­fach hin­aus und schaut was so wächst und nehmt es mit nach Hau­se und berei­tet Euch mit sehr guten Gefüh­len eine wohl­schme­cken­de Sup­pe zu und tut Eurer See­le und Eurem Kör­per etwas rich­tig Gutes.

Wie sammelt man:

  • sam­melt die jun­gen Trie­be und Spit­zen, wel­che kei­ne schlech­ten Stel­len haben.
  • sam­melt am bes­ten vormittags
  • nehmt ein Körb­chen mit – luf­ti­ger Trans­port ist für die Wild­pflan­zen am besten

Was habe ich heute für die Suppe gesammelt:

  • Knob­lauch­s­rau­ke
Neun-Kräuter-Suppe Knoblauchsrauke (c) Heike Engel
Neun-Kräu­ter-Sup­pe Knob­lauch­s­rau­ke © Hei­ke Engel
  • Taub­nes­sel
Neun-Kräuter-Suppe Taubnessel (c) Heike Engel
Neun-Kräu­ter-Sup­pe Taub­nes­sel © Hei­ke Engel
  • Löwen­zahn
Neun-Kräuter-Suppe Löwenzahn (c) Heike Engel
Neun-Kräu­ter-Sup­pe Löwen­zahn © Hei­ke Engel
  • behaar­tes Schaumkraut
behaartes Schaumkraut (c) Heike Engel
Neun-Kräu­ter-Sup­pe behaar­tes Schaum­kraut © Hei­ke Engel
  • Schar­bocks­kraut
Scharbockskraut (c) Heike Engel
Neun-Kräu­ter-Sup­pe Schar­bocks­kraut © Hei­ke Engel
  • Bär­lauch
Neun-Kräuter-Suppe Bärlauch (c) Heike Engel
Neun-Kräu­ter-Sup­pe Bär­lauch © Hei­ke Engel
  • Vogel­mie­re
Neun-Kräuter-Suppe Vogelmiere (c) Heike Engel
Neun-Kräu­ter-Sup­pe Vogel­mie­re © Hei­ke Engel
  • Brenn­nes­sel
Neun-Kräuter-Suppe Brennnessel (c) Heike Engel
Neun-Kräu­ter-Sup­pe Brenn­nes­sel © Hei­ke Engel
  • Giersch
Neun-Kräuter-Suppe Giersch (c) Heike Engel
Neun-Kräu­ter-Sup­pe Giersch © Hei­ke Engel

Als Blü­ten­de­ko­ra­ti­on habe ich Gän­se­blüm­chen, Blü­ten des behaar­ten Schaum­krauts und Blü­ten der Vogel­mie­re gefunden

Neun-Kräuter-Suppe alle Neune (c) Heike Engel
Neun-Kräu­ter-Sup­pe alle Neu­ne © Hei­ke Engel

Das Suppen-Rezept Variante 1: Wildkräuterintensiv

für 2 gro­ße oder 4 klei­ne Portionen

Zutaten:

  • 3–5 hand­voll Wildpflanzen
  • Kokos­öl (wenn Du es nicht magst, ver­wen­de ein­fach Olivenöl)
  • 1 Zwie­bel
  • 150 g Brokkoli
  • 1 Liter Wasser
  • selbst­ge­mach­te Gemüsebrühe
  • 100 ml Kokos­milch (optio­nal – schmeckt ohne noch Wilder)
  • 1 Sprit­zer Zitronensaft
  • Salz, Pfef­fer, Muskatnuss
  • 200 g Cas­hews (über Nacht ein­ge­weicht sind es 280 g) da ich kei­ne Sah­ne ver­wen­de, könnt ihr ein­ge­weich­te Cas­hews mit 180 g Brü­he mixen und erhal­tet eine sah­ne­ähn­li­che Flüs­sig­keit (auch optio­nal – macht es ein­fach fei­ner – ohne ist mehr Kräu­ter­ge­nuss – frü­her mach­te ich es gern mit Kokos­milch und Cashwe­sauce, mitt­ler­wei­le lie­be ich es jedoch ohne viel mehr, pro­bie­re selbst und berich­te mir, wie es Dir geht)

Zubereitung:

  • Cas­hews über Nacht in Was­ser ein­wei­chen – Ein­weich­was­ser am nächs­ten Tag weg­schüt­ten – (durch das Ein­wei­chen gibt es eine wun­der­ba­re, cemi­ge Konstistenz)
  • mixt die Cas­hews mit 180 g Brühe
  • lege ein paar schö­ne Blü­ten zur Deko­ra­ti­on auf die Sei­te (zb Gän­se­blüm­chen oder Veilchen)
  • Wild­pflan­zen waschen und klein­schnei­den (Tip: bei Brenn­nes­sel Haus­halts­hand­schu­he tra­gen oder ich lege die Bär­lauch­blät­ter über die Brenn­nes­sel – dann kann man auch gut schneiden)
  • Zwie­bel kleinschneiden
  • Öl in einer Pfan­ne schmelzen
  • Zwie­beln hin­ein­ge­ben und gla­sig dünsten
  • Brok­ko­li zuge­ben und noch etwas mit andünsten
  • mit Wasser/ Brü­he auf­gie­ßen und kochen bis der Brok­ko­li weich ist (ca. 5–10 Minuten)
  • Wild­pflan­zen zuge­ben und kurz zie­hen lassen
  • Sup­pe pürieren
  • Cas­hew-Creme und Kokos­milch zuge­ben – verrühren
  • Fer­tig!

Das Suppen-Rezept Variante 2: etwas milder

 Zutaten:

  • 3–5 hand­voll Wildpflanzen
  • Kokos­öl (wenn Du es nicht magst, ver­wen­de ein­fach Olivenöl)
  • 1 Zwie­bel
  • Knob­lauch
  • 3 Kar­tof­feln
  • 1 Stan­ge Lauch
  • ein paar Rös­chen Brokkoli
  • 1 Liter Wasser
  • selbst­ge­mach­te Gemüsebrühe
  • 1 Sprit­zer Zitronensaft
  • Salz, Pfef­fer, Muskatnuss

Zubereitung:

  • lege ein paar schö­ne Blü­ten zur Deko­ra­ti­on auf die Sei­te (zb Gän­se­blüm­chen oder Veilchen)
  • Wild­pflan­zen waschen und klein­schnei­den (Tip: bei Brenn­nes­sel Haus­halts­hand­schu­he tragen)
  • Zwie­bel, kleinschneiden
  • Lauch klein­schnei­den
  • Kar­tof­fel schä­len und in Wür­fel schneiden
  • Brok­ko­li waschen und in Rös­chen schneiden
  • Öl in einer Pfan­ne schmelzen
  • Zwie­beln und Lauch hin­ein­ge­ben und gla­sig dünsten
  • Kar­tof­feln und Brok­ko­li zuge­ben und noch etwas mit andünsten
  • mit Wasser/ Brü­he auf­gie­ßen und kochen bis die Kar­tof­feln weich sind
  • Wild­pflan­zen zuge­ben und kurz zie­hen lassen
  • Sup­pe pürieren
  • Fer­tig!

Dann wün­sche ich Euch einen guten Appetit!

 

Ihr merkt, Eurer Fan­ta­sie sind kei­ne Gren­zen gesetzt. Ich mag die Sup­pe so natür­lich wie mög­lich. Aber an den Geschmack muss man sich erst ein­mal gewöh­nen, wenn man die Wild­pflan­zen erst so lang­sam in die Ernäh­rung ein­baut. Pro­biert es ein­fach selbst aus und ich freue mich, wenn Ihr mir berich­tet, wie es Euch schmeckt, oder wel­che Varia­tio­nen Ihr für Euch entdeckt.

Viel Freu­de nun im Wild­pflan­zen – Frühling

Alles Lie­be

Eure Hei­ke

15 Antworten

  1. Herz­li­chen Dank! Super, dass die Wild­kräu­ter dazu bebil­dert sind. Für mich als Anfän­ge­rin sehr hilf­reich! Vie­le Grüße

  2. Ich bin eine begeis­ter­te Wild­pflan­zen Samm­le­rin und freue mich auf neue Rezep­te und dan­ke für die aus­führ­li­che Info

  3. Lie­be Elke,
    das ist ja ganz toll lieb von dir, dass du das Rezept noch­mal einstellst.
    Also ich habe die Vari­an­te 1 schon vori­ges Jahr gleich mehr­mals zubereitet .
    Schmeckt ein­fach super.
    Vie­len Dank für Dein Wir­ken und schö­ne Ostern in Spanien

    1. Lie­be Kerstin,

      super ger­ne – ich mache sie auch jedes Jahr in den ver­schie­dens­ten Vari­an­ten. Aber mir schmeckt sie als Kar­tof­fel-Kräu­ter­sup­pe ein­fach immer am Bes­ten. So gab es Sie auch heu­te wie­der bei mir mit spa­ni­schen Wild­pflan­zen – habe 9 ent­deckt. Lie­be Grü­ße Heike

  4. Lie­be Heike,
    vie­len Dank für dei­ne Rezep­te ueber die 9 Kraeu­ter-Sup­pe. Ich wer­de sie mir mor­gen Kochen und mor­gen fRüh los­ge­hen und sammeln.Dein Ange­bot von Ligu­ri­en ist sehr verlockend.Leider kann ich da nicht. Schö­ne Ostern und herz­li­che Grüße
    Ilse

  5. hal­lo Heike,ich bin schon seit Jah­ren Wildkräuterfan.meinen Bal­kon habe ich auch schon umgerüstet,sodass ich mir ganz spon­tan Bren­nes­sel und co. pflü­cken kann.Bei mir gab es Grün­don­ners­tag Kräu­ter­quark mit Backkartoffeln.viele Grü­ße aus dem Harz Gesine

  6. Lie­be Heike,
    ich habe dei­ne tol­le Sei­te erst heu­te, auf mei­ner Suche nach Antho­ny Wil­liam kün­di­ge Heil­prak­ti­ke­rIn­nen ent­deckt. Bin schon vie­le Jah­re Vege­ta­rie­rin – die letz­ten, wenn mög­lich bevor­zugt vegan und seit 2 Jah­ren eine begeis­ter­te Antho­ny W. Anhän­gern. Eine kur­ze Anmer­kung zur Cas­hew Sah­ne: da ist es sinn­voll, das Ein­weich­was­ser weg zugie­ßen und mit fri­schem Was­ser, cre­mig zu mixen.
    Ich freue mich, dass ich dich “gefun­den” habe.
    Dan­ke für dein Sein und Tun!
    Vie­le lie­be Grü­ße aus dem Schwabenland
    Andrea 😊

    1. Hal­lo lie­be Andrea, schön, dass Du da bist und dan­ke für den Hin­weis mit der Cashewsahne.
      Grund­sätz­lich soll­te man das Ein­weich­was­ser von Nüs­sen ver­wer­fen. Mei­ne Recher­chen haben jedoch erge­ben, dass dies bei Cas­hews nicht nötig ist. Ger­ne ler­ne ich jedoch dazu.
      Lie­be Grü­ße Heike

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