Der Löwenzahn: (Taraxacum officinale)
gehört zu den Korbblütengewächsen. Eigentlich kennt den Löwenzahn fast jedes Kind, oft wird vor dem “Milchsaft” gewarnt, da er Flecken in der Kleidung verursacht aber auch giftig sein soll. Doch das trifft nicht zu. Also nicht mehr als ärgerliches “Unkraut” aus dem Garten rupfen oder an Nachbars Hasen oder Hühner verfüttern, sondern selbst von der Heilwirkung der FreiHausPflanze Löwenzahn profitieren. Ich empfehle Euch aufgrund der doch starken Wirkungen Euch sanft und langsam anzunähern. Buchstäblich Blättchen für Blättchen um die Wirkung auf Euren Körper zu prüfen. Je nachdem wie Euer Körper da steht, kann zb. eine zu heftige Entwässerung, etc, nicht gut sein. Im Zweifelsfall klärt es bei Vorerkrankungen mit Eurem Arzt ab. Aber ansonsten ist der Löwenzahn eine so tolle wilde Pflanze, welche uns das ganze Jahr so reichlich zur Verfügung steht, dass es schade ist, ihn nicht zu nutzen.
Vorkommen:
er ist sehr weit verbreitet und wächst oft auf Wiesen, Äckern und Weiden – er ist auch ein Stickstoffanzeiger (zb bei überdüngten Wiesen). Erntet ihn also nicht an Wiesen wo ihr nicht wisst, ob sie stark gedüngt wurden.
Aussehen:
Meist kennt ihn schon jedes Kind. Denn er bildet meist ab März zauberhafte Blüten aus, welche in einem herrlichen satten gelbton erstrahlen. Die Blütezeit geht meist bis in den September. Er hat eine Blattrosette mit sägezahnartig ausgeschnittenen Blättern, welche je nach Lage flach auf dem Boden liegen oder aufrecht stehen kann. Wie die meisten Gärtner wissen bildet der Löwenzahn pfahlartige Wurzeln aus, welche bis zu 2 m in den Boden reichen können. Aus den Blüten entwickeln sich später die wunderbaren Pusteblumen und alle Teile des Löwenzahns sind mit dem oben schon erwähnten weißem Milchsaft gefüllt.
Inhaltsstoffe:
Jeder der ihn schon probiert hat weiß, der Löwenzahn enthält Bitterstoffe. Dazu gesellen sich noch Flavonoide, Cumarine, Phytosterine, Schleimstoffe, Vitamine, Kalium (wirkt entwässernd), Magnesium und Phosphor.
Heilwirkung:
der Löwenzahn:
- steigert die Gallensekretion
- wirkt stark Harntreibend (Vorsicht bei Nieren und Gallensteinen, es kann etwas in Bewegung setzen ‑schmerzhaft)
- fördert die Entgiftungsfunktionen des Körpers
- äußerlich bei Ekzemen eingesetzt
- ist auch bei Warzen ein Versuch wert
der Löwenzahn wurde schon früher in der Volksmedizin:
- bei Leberbeschwerden, Gicht und rheumatischen Erkrankungen
- als Blutreinigungsmittel
- bei Verdauungsbeschwerden
- als mildes Abführmittel eingesetzt
in der Homöopathie wird der Löwenzahn bei:
- Magenentzündungen
- Erkrankungen der Leber eingesetzt.
Verwendung in der wilden Küche:
es kann grundsätzlich die ganze Pflanze verwendet werden.
Das tolle an dieser Pflanze ist, dass er fast das ganze Jahr über Saison hat, da seine bodenständige Rosette auch im Winter bestehen bleibt (Ausnahme Frost). Herrlich sind natürlich die ersten frischen Blätter im Frühjahr.
Also es können die Blätter, die Blüten, die Stile und auch die Wurzeln geerntet werden.
Man kann den Löwenzahn in Suppen verwenden, in Bratlingen zugeben oder auch im Brot mitverbacken. Man kann ihn zum Spinat dazugeben oder Gemüsechips herstellen. Man kann ihn trocknen und in Wildkräutersalz zugeben, als Trockengewürz oder als Pesto mitverarbeiten. Die Knospen können als Kapern eingelegt werden, ein Gelee hergestellt werden, als Zugabe in Wein oder als Tee oder als Ersatzkaffe verarbeiten oder einfach nur als herrlich frische Dekoration verwenden. Es gibt da noch unendlich viel zu entdecken. Vielleicht habt ihr da auch schon tolle Erfahrungen gemacht? Lasst es mich wissen – ich würde mich sehr darüber freuen, denn auch ich bin immer noch an tollen neuen Sachen entdecken.
Einige Rezept-Vorschläge:
Löwenzahn-Smoothie:
Löwenzahnsalat:
am besten die zarten Blätter des Frühjahrs als ganzes verwenden und die großen Sommerblätter werden einfach kleingeschnitten. Man kann die Blätter auch vorher in kaltes Salzswasser legen (ca 15 – 60 min) dann schmeckt er nicht mehr so bitter. Ich empfehle jedoch die Löwenzahnblätter erst zu einem “normalen” Salat einfach zuzugeben und sich an den Geschmack zu gewöhnen. Wer ihn lieben gelernt hat, kann auch einen kompletten Löwenzahnsalat mit einem Apfel, wunderschön mit Büten dekoriert versuchen.
Löwenzahnwurzelgemüse:
Dazu sticht man die Wurzeln aus, wächst sie gut und schneidet sie in feine Streifen. In einer Pfanne mit einem guten Öl Zwiebeln andünsten und die geschnittenen Wurzeln zugeben. Mit etwas Gemüsebrühe ablöschen und langsam noch weiterdünsten. Mit Gewürzen (Salz, Pfeffer, Knoblauch, etwas Agavensirup) abschmecken und genießen.
Löwenzahn-Pesto:
Löwenzahnblätter waschen und kleinschneiden (gerne auch Blüten dazu), Knoblauchzehen, Pinien- Sonnenblumenkerne oder Mandeln mit Pfeffer, Salz und kalt gepresstem Olivenöl in einem Mixer zerkleinern. In Schraubgläser abfüllen und oben noch eine Schicht Olivenöl geben und im Kühlschrank bis zu einem Jahr aufbewahren. Herrlich als Brotaufstrich oder zu Pasta.
Ich hoffe ich konnte Euch diese wertvolle Wildpflanze etwas näher bringen. Wenn Euch der Artikel gefällt, teilt ihn doch einfach mit Euren Freunden. Ich habe auch mehr Artikel mit ähnlichen Inhalten auf der Seite – viel Spaß beim Stöbern. Achja – und ich freue mich immer über Rückmeldungen von Euch, ob ihr auch leckere Rezepte oder Ideen habt, wie man den Löwenzahn verwenden kann.
Es grüßt Euch herzlich
Eure Heike