mit Heike Engel

Huflattich

Huflattich - eine uralte Heilpflanze, deren Namen, "Tussilago farfara", die Heilwirkung gleich erklärt: Tussis = Husten und ago = vertreiben. Der deutsche Name Huflattich kommt von Huf = Form des Blattes und Lattich = weißer Milchsaft.

Der Huf­lat­tich zeigt sich als einer der ers­ten Pflan­zen im zei­ti­gen Früh­jahr. In mei­nem Gar­ten ste­hen die Blü­ten die­ses Jahr Anfang Febru­ar neben den Schnee­glöck­chen auf der noch nack­ten Erde. Sie erfreu­en einen gleich nach den Win­ter­lin­gen. Der Huf­lat­tich gehört zu den Kob­blü­ten­ge­wäch­sen (Aster­aceae).

Vorkommen:

Der Huf­lat­tich kommt an Weg­rän­dern und auf Schutt­plät­zen vor. Ger­ne kommt er auch an Stel­len wo Erd­be­we­gun­gen statt­ge­fun­den haben und gehört damit zu den Pionierpflanzen.

Aussehen:

zunächst erscheint die Blü­te mit einem Durch­mes­ser von ca. 2 cm an einem kräf­ti­gen, geschupp­ten Stil, wel­cher meist grün­lich bis röt­lich gefärbt ist. Sie wird ca 10- 15 cm groß. Die Blü­te kann bis in den April dau­ern. Nach der Blü­te wird sie zur “Pus­te­blu­me” und es zei­gen sich die typi­schen huf­ei­sen­för­mi­gen Blät­ter. Sie haben einen gezähn­ten Rand und sind im jun­gen Zustand filzig.

Verwechslungsgefahr:

mit der Pest­wurz, wel­che an ähn­li­chen Stand­or­ten, v.a. an Fluss­ufern vor­kommt. Bei der Pest­wurz sind die obe­ren Tei­le der Blatt­stie­le jedoch nicht wie eine Rin­ne geformt. Die Blät­ter der Pest­wurz wer­den auch erheb­lich größer.

Inhaltsstoffe:

6–10% Schleim­stof­fe und Inu­lin und Gerb­stof­fe bis 5 %, Fla­vo­no­ide, Pyr­ro­li­zi­di­nal­ka­lo­ide (Sen­kir­kin). Gui­do Fleisch­hau­er schreibt, dass die Pflan­ze Pyr­ro­li­zi­di­nal­ko­alo­ide als Phy­to­al­ex­i­ne nur dann bil­det, wenn sie infol­ge Was­ser­man­gel oder Insek­ten­fraß schlech­ten Wachs­tums­be­din­gun­gen aus­ge­setzt ist.

Wei­te Infor­ma­tio­nen zum The­ma Pyr­ro­li­zi­di­nal­ka­lo­ide erhal­tet ihr hier

Volksheilkunde:

Auf­grund der Schleim­stof­fe wur­de der Huf­lat­tich schon immer bei tro­cke­nem Reiz­hus­ten und gereiz­ten Schleim­häu­ten ein­ge­setzt. Jedoch ist die Pflan­ze in Ver­ruf gekom­men, da die ent­hal­te­nen Pyr­ro­li­zi­di­nal­ka­lo­ide im Ver­dacht ste­hen, leber­schä­di­gend zu sein. Frü­her wur­de der Huf­lat­tich auch in gro­ßen Men­gen ver­zehrt. Davon muss lei­der abge­ra­ten wer­den. Ich wei­se dar­auf hin, möch­te aber auch jeden dazu auf­for­dern sich wei­ter zu infor­mie­ren und sich sein eige­nes Bild dar­über zu bil­den und zu ent­schei­den, ob er den Huf­lat­tich ver­wen­den möch­te oder nicht. Ich den­ke dass dort auch noch For­schungs­be­darf besteht. Ande­re Quel­len berich­ten von Huf­lat­tich­sa­men, wel­che Pyr­ro­li­zi­di­nal­ka­loid­frei wären, ich habe aber noch kei­ne gefun­den, sonst wür­de ich Euch das hier vor­stel­len. Also ich wür­de vor­schla­gen die Pflan­ze nicht mehr in Wild­kräu­ter­sa­la­ten, Brat­lin­gen etc. zu ver­spei­sen. In klei­ne­ren Men­gen als Hus­ten­tee scheint die Ver­wen­dung nicht bedenk­lich zu sein, da die Ein­nah­me bei einem Hus­ten­reiz auch begrenzt ist. (Pro Tas­se 5 getrock­ne­te Blü­ten). mit heis­sem Was­ser über­gie­ßen und 10 min zie­hen las­sen. Noch bes­ser ist der Kalt­ansatz (30 min bis 11 Stunden).

Bei Schwan­ge­ren, Kin­dern und stil­len­den Frau­en wür­de ich auf den Ein­satz kom­plett verzichten.

Eine wun­der­vol­le Ersatz­pflan­ze wur­de dadurch der Spitzwegerich.

In die­sem Sin­ne ist der Huf­lat­tich ein­fach eine wun­der­vol­le Pflan­ze, wel­che uns durch Ihre Blü­te an dem kräf­ti­gen Stiel das Früh­jahr anzeigt. Wir kön­nen uns an ihrer Far­be und Schön­heit erfreuen.

Ich wün­sche Euch alles Liebe

Eure Hei­ke Engel

 

“Ich neh­me Sie als auf­ge­klär­te Men­schen ernst und gehe davon aus, dass Ihnen bekannt ist, dass Heil­prak­ti­ker über­wie­gend Behand­lungs­me­tho­den aus der Kom­ple­men­tär- oder Alter­na­tiv­me­di­zin ver­wen­den,  für deren Wirk­sam­keit es kei­ne gesi­cher­ten wis­sen­schaft­li­chen Erkennt­nis­se gibt. Den­noch bin ich aus recht­li­chen Grün­den gezwun­gen, Sie dar­auf hin­zu­wei­sen, dass kei­ne gesi­cher­ten wis­sen­schaft­li­chen Erkennt­nis­se über die the­ra­peu­ti­sche Wirk­sam­keit der ange­bo­te­nen Emp­feh­lun­gen, Behand­lun­gen bzw. Behand­lungs­me­tho­den vorliegen.”

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