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Holunderblüten Gelee mit Orangensaft

An allen Ecken blitzen uns derzeit die wunderbaren, weißen Dolden des Holunders entgegen und rufen förmlich "nimm mich mit". Gut so geht es auf alle Fälle mir. Wem es genauso geht, dem habe ich ein herrliches Rezept gezaubert. Viel Freude dabei!

Der Holunder – Sambucus nigra

Der Holun­der, oder auch Hol­ler­busch wie er oft genannt wird, ist eine wich­ti­ge und mys­ti­sche Pflan­ze von uns Men­schen. Frü­her gab es kei­nen Hof ohne einen Hol­ler­busch. Er beschat­te­te den Kom­post und beher­bergt die guten Geis­ter des Hau­ses, wel­che alles Nega­ti­ve vom Haus fern­hielt. So wur­de ein Holun­der auch oft nicht gefällt. Zu viel Ehr­furcht hat­te man vor die­sem Baum. Bekannt sich auch Kin­der­lie­der zum Hollerbusch.

Der Holun­der beschenkt uns zwei­mal im Jahr mit sei­nen Gaben. Jetzt im Früh­jahr mit den Blü­ten und im Herbst mit den rot/schwarzen Früch­ten. Der Holun­der ist roh nicht ver­zehr­bar und schwach gif­tig. In Blät­tern, Rin­de und Bee­ren ist der Gift­stoff Sam­bu­nig­rin (ein Gly­ko­sid) ent­hal­ten, wel­cher durch Erhit­zen (ca. 80 °C) jedoch zer­stört wird. Aber gekocht ist der Holun­der ein wah­rer Genuss.

Auch in der Natur­heil­kun­de hat er sei­nen Platz. Die getrock­ne­ten Blü­ten hel­fen uns bei einer begin­nen­den Erkäl­tung als Tee, um die Tem­pe­ra­tur im Kör­per zu erhö­hen und die Erkran­kung aus­zu­schwit­zen. Die Bee­ren sind als Saft eine gro­ße Vit-C-Quelle.

Es gibt auch zwei Verwechslungsgefahren:

  • Zum einen der rote Holun­der (Sam­bu­cus race­mo­sa). Sei­ne Blät­ter sind zunächst röt­lich und wer­den dann grün und die Frucht­an­sät­ze zei­gen sich schon beim Blattaustrieb.
  • Zum ande­ren der Zwerg­ho­lun­der (Attich – Sam­bu­cus ebu­lus) – wird 60 bis 150 cm hoch, ist eine krau­ti­ge Pflan­ze und riecht wider­lich. Er ist hoch­gif­tig und es sind auch Todes­fäl­le bekannt.

Aber nun los zu den lecke­ren Rezepten:

Hier habe ich Euch ein Holunderblüten Gelee mit Orangensaft:

Ihr benötigt folgende Zutaten:

  • ca. 20 Holun­der­blü­ten­dol­den (kommt auf die Grö­ße an)
  • 1 Liter Wasser
  • 1 Liter Orangensaft
  • 150 g Zitronensaft
  • 2 Päck­chen Gelier­zu­cker 1:1

Zubereitung:

Füllt den Oran­gen­saft und das Was­ser in eine gro­ße Schüs­sel und gebt die Blü­ten­dol­den hin­ein. Bit­te die Dol­den nicht waschen, denn es ist der kost­ba­re Blü­ten­staub, wel­cher einen groß­teils des Aro­mas aus­macht. (Tip: auch nicht direkt nach einem Regen sam­meln, sie duf­ten nicht ganz so intensiv).

Die Blü­ten­dol­den soll­ten kom­plett bedeckt sein. Ich gebe einen Tel­ler dar­auf und beschwe­re den Tel­ler mit einem Was­ser­ge­fäß, sodass die Blü­ten unten bleiben.

Dies nun 1Tag zie­hen lassen

Die Blü­ten abseihen.

Die Flüs­sig­keit in einen Koch­topf geben und mit dem Zucker und dem Zitro­nen­saft auf­ko­chen. Wenn es kocht noch ca. 3–4 Min. spru­deln kochen las­sen und eine Gelier­pro­be machen. Falls es noch nicht rich­tig geliert, noch ein wenig wei­ter­ko­chen las­sen und noch­mals die Pro­be machen.

Neben­her die Glä­ser mit hei­ßem Was­ser aus­spü­len und nun den hei­ßen Gelee in die Glä­ser fül­len, Deckel sofort schlie­ßen und für 5 Minu­ten auf den Kopf stel­len. So sind alle mög­li­chen Kei­me zer­stört und Euer Gelee ist nun ca. 1 Jahr haltbar.

Ich wün­sche Euch viel Freu­de beim Sam­meln, zube­rei­ten und genießen.

Anmer­kung: ich ver­wen­de den 1:1 Zucker, da die ande­ren Gelier­zu­cker (2:1 und 3.1) Zitro­nen­säu­re ent­hal­ten. Ich per­sön­lich ver­mei­de Zitro­nen­säu­re, da sie in Ver­dacht steht, die Blut-Hirn-Schran­ke zu öff­nen und zb Alu­mi­ni­um die Mög­lich­keit gibt ins Gehirn zu gelangen.

15 Antworten

  1. super Rezept, mache es ähn­lich aber mit Zitro­nen­säu­re, so wird er ein biss­chen halt­ba­rer gemacht.

    Zum Gelee habe ich eine Fra­ge: 2,5 Päck­chen, wie­viel Gewicht ist das, den es gubt hier in der Schweiz diver­se Grös­sen oder auch Gelier­zu­cker. Dan­ke – ich freue mich immer auf dei­ne News­let­ter und sen­de die­se Inter­es­sier­ten immer weiter.
    Sobald mein Mann wie­dern­in Arbeit ist, soen­de ich dir ger­ne mal einen Bat­zen (bin schon pensioniert)

    1. Hal­lo lie­be Eve­li­ne, dan­ke für die Rückmeldung.
      Du hast Recht mit der Zitro­nen­säu­re, es wird dadurch halt­ba­rer. Ich per­sön­lich ver­wen­de jedoch kei­ne Zitro­nen­säu­re. Sie steht im Ver­dacht die Blut-Hirn-Schran­ke zu öff­nen und durch­läs­sig zu machen für Stof­fe, wel­che wir nicht dort haben wol­len (zb Alu­mi­ni­um etc). Aus die­sem Grund mache ich es nur mit dem Saft der Zitro­nen. Mei­ne Sachen sind eigent­lich auch wun­der­bar halt­bar. Ich ver­su­che so sau­ber wie mög­lich zu arbeiten.
      Ich hat­te frü­her auch 2:1 und 3:1 Gelier­zu­cker ver­wen­det. Aber sie ent­hal­ten schon Zitro­nen­säu­re und ich habe mei­ne Rezep­te dahin­ge­hend ange­passt. Der 1:1 Zucker sind bei uns 500 g und sind für 500 g Flüs­sig­keit. Ich freue mich sehr, dass Du hier­her­ge­fun­den hast und mit dabei bist. Lie­be Grü­ße Heike

      1. dan­ke für all die Info, ja du hast schon recht wegen der Zitro­nen­säu­re, ich wuss­te jedoch nicht, dass es das mit der Blut-Hirn-Schran­ke macht. Nicht gut. Für Mar­me­la­de und Gelee nahm ich bis jetzt immer 1:1 (Zucker-Früch­te) und so wur­de es auch immer gut und halt­bar. Bes­te Grüs­se und dan­ke für den Hin­weis von Angela 👍

  2. Lie­be Heike,
    es gibt von BIOVEGAN einen Gelier­zu­cker 3:1 ohne Zitro­nen­säu­re und von der glei­chen Fir­ma ein Gelier­mit­tel Kon­fi­tu­ra auch ohne Zitro­nen­säu­re. Mit dem Gelier­mit­tel muss man schon ein wenig rum­ex­pe­rie­men­tie­ren, damit man ein gutes Ergeb­nis erzielt. Bei Gelee habe ich da so mei­ne Schwie­rig­kei­ten, aber für Mar­me­la­de fin­de ich es gut.
    Lie­be Grüße
    Angela

  3. Für mei­ne letz­ten Mar­me­la­den habe ich Xylit ver­wen­det statt Zucker. Hat wun­der­bar funktioniert.

    Lie­be Grüße
    Birgit

  4. Lie­be Heike,
    Her­zens­dank für all die tol­len Tipps, die ich auch gleich probiere.
    Ich ver­wen­de schon lan­ge den Bio­ve­gan Gelier­zu­cker. Habe das Holun­der­blü­ten­ge­lee mit Apfel­saft und Zitro­nen­saft gemacht und es ist ein­ma­lig , jedes Jahr wie­der. Nun wer­de ich mal Dein Rezept mit Oran­gen­saft versuchen.
    Lie­be Grü­ße Viktoria

    1. Hal­lo lie­be Vik­to­ria, dan­ke für Dei­ne Rück­mel­dung – Bio­ve­gan ist wirk­lich eine tol­le Alter­na­ti­ve! Bin gespannt, wie es Dir mit Oran­gen­saft schmeckt. Kannst gern berich­ten – vie­le Grü­ße Heike

  5. Lie­be Hei­ke, im Gelier­zu­cker ist ja Indus­trie­zu­cker, gibt es eine AW kon­for­me Mög­lich­keit, even­tu­ell mit Kokos­blü­ten­zu­cker oder Ahornsirup?

    1. Lie­be Ingrid, ja das stimmt und ich es aber selbst erst noch aus­pro­bie­ren, bevor ich es Euch zur Ver­fü­gung stel­len kann. Aber ja – ich pro­bie­re sehr viel aus. Vie­le Grü­ße Heike

  6. Lie­be Hei­ke, Dan­ke für das Rezept, habe bis­her immer Apfel­saft ver­wen­det. Der Holun­der ist hier lei­der schon lan­ge ver­blüht, aber es gibt je ein nächs­tes Jahr.
    Eine Bit­te habe ich, bit­te die Glä­ser nicht auf den Kopf stel­len. Es besteht die Gefahr, dass sich Weich­ma­cher u.ä. unge­sun­de Stof­fe aus dem Deckel lösen. Wenn man sau­ber arbei­tet, so wie du beschrie­ben hast, wer­den evtl. Kei­me allein durch die Hit­ze zer­stört, und der Zucker sorgt für die Kon­ser­vie­rung. Herz­li­che Grüße

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