Bärlauch – grüne Power
Viele kennen mittlerweile die grünen Bärlauchblätter welche ab Ende Februar im Wald knoblauchartig duften. Jedoch neigt sich diese Zeit nun dem Ende zu. Die Kraft der Pflanze geht nun ganz in die Blüte. Die Blätter schmecken nun nicht mehr, enthalten auch nicht mehr die Inhaltsstoffe und werden von uns nicht mehr geerntet. Aber wir können die Blüten und die Samen noch nutzen.
Der Bärlauch (Allium ursinum) gehört zu den Lauchgewächsen (Alliaceae). Er ist verwandt mit unserem Schnittlauch, Lauch und Zwiebeln. Er wächst ab Ende Februar aus einer Zwiebel heran. Er wächst bevorzugt in Wäldern mit feuchten Böden – also an Fluss- oder Bachläufen. Der Bärlauch wächst nicht als einzelne Pflanze, sondern meist in wunderschönen “Bärlauchteppichen”.
Der Bärlauch wurde von der Spitzengastronomie genauso entdeckt, wie von Menschen, welche sich gerne gesund ernähren möchten und die Kräfte dieses Frühlingsgrüns dazu benutzen. Sowohl als Gewürz- als auch als Speisepflanze.
Da kommen wir schon zu den Inhaltsstoffen.
Der Bärlauch enthält ätherisches Öl, Allicin, Flavonoide, Vit C, Saponine, Kalium und Mangan, sowie Schleimstoffe und Zucker.
Durch diese Inhaltsstoffe wirkt der Bärlauch blutreinigend, entzündungshemmend, harntreibend und schleimlösend und allgemein stärkend. Was bedeutet dies im Einzelnen. Es ist eine wundervolle Pflanze für eine Frühjahreskur um den Körper zu beleben, zu reinigen und zu aktivieren. Die Müdigkeit fällt ab, das Immunsystem wird gestärkt und sorgt für ein basisches Milieu durch seine Mineralien und Spurenelemente. Der Bärlauch senkt noch stärker als Knoblauch den Blutdruck, den Cholesterinspiegel und wirkt Gefäßverkalkungen entgegen. Er verbessert die Fließeigenschaft des Blutes, indem er die Trombozytenaggregation verlangsamt. Es ist also ein wundervolles Prophylaxemittel gegen einen Herzinfarkt oder Schlaganfall. Absolut belebend im Frühjahr. Die größte antioxidative Wirkung haben die Blätter, aber auch Blüten, grüner Pfeffer und Samen haben noch genügend Inhaltsstoffe.
Wichtig beim Sammeln in freier Natur:
Es besteht eine große Verwechslungsgefahr mit giftigen bis tödlichen Pflanzen:
Zum einen ist es die Herbstzeitlose, welche nicht im Wald, sondern auf Wiesen vorkommt. Sie verströmt auch keinen Knoblauchduft. Die Blattnerven laufen parallel und die Blätter kommen meist zu dritt aus einem “Trichter”
Weiter sind die Maiglöckchen ebenfalls sehr giftig. Die Maiglöckchen verströmen ebenfalls keinen Knoblauchduft die Blattnerven laufen auch parallel, die Blätter sind paarweise am gleichen Stängel und haben keinen Blattstiel. Die Blüten sind glockenförmig an einem Stängel
Der Aaronstab verströmt ebenfalls keinen Knoblauchduft. Die Blattnerven sind netzartig und jedes Blatt ist einzeln an einem Blattstiel. Ältere Blätter sind pfeilförmig wie auf dem Bild und gut zu erkennen, die jungen Blätter sind dem Bärlauch jedoch wirklich sehr ähnlich. Er hat einen kolbenförmigen Blütenstand mit Hochblatt
Ich empfehle jedem, der die Pflanze zukünftig in seinen Speiseplan einbauen möchte, eine Pflanze im Kräuterhandel zu besorgen, im eigenen Garten oder auf den Balkon zu pflanzen und über das ganze Jahr zu beobachten. Man erkennt wann der Bärlauch zu wachsen beginnt und auch, dass es einzeln gestielte Blätter sind, dass die Blätter hellgrün sind und auf der Unterseite matt und dass die Blattnerven parallel verlaufen. Lernt die Pflanze kennen und geht achtsam in den Wald, betrachtet jedes Blatt, welches ihr erntet und dann solltet ihr auf der sicheren Seite sein. Wir sollten immer achtsam sein, wenn wir in die Natur zum Ernten gehen und hier ist es besonders wichtig, dass uns nicht doch mal etwas Falsches in den Korb rutscht. Normalerweise wächst im Wald keine Herbstzeitlose, dh. immer im Wald ernten. Früh im Jahr gibt es meist noch keine Maiglöckchen und so hat man schon zwei Verwechslungsgefahren zum großen Teil ausgeschieden. Bleibt der Aaronstab und die jungen Blättchen können schon sehr ähnlich aussehen. Und er kann auch mitten in einem Bärlauchteppich wachsen. Also Augen auf und achtsam sein. Falls man sich unsicher ist, ein eigenes Beet anlegen oder im Handel erwerben. Ich habe den Bärlauch sogar schon beim Discounter entdeckt.
Was noch wichtig beim Sammeln ist, übertreibt es nicht. Erntet nur das, was ihr auch verbraucht. Erntet auch nicht komplette Büschel, sondern maximal ⅓ einer Pflanze. Sie würde sonst zu sehr geschwächt und könnte nicht mehr zur Blüte kommen. Außerdem freut sich der oder die nächste auch über leckeren Bärlauch.
Was und wann könnt ihr nun sammeln:
Ende Februar bis Ende April: Bärlauchblätter
ab Ende April bis Mai: Blüten
ab Anfang Mai: grüner Pfeffer
ab Juni: Zwiebeln von den Zwiebeln heißt es jedoch, dass zu große Mengen ebenfalls unverträglich sind). Ich verwende ab da Speisezwiebeln, welche dann im Garten gereift sind:
Für die Verwendung gibt es kaum Grenzen:
Sehr lecker natürlich zu Pasta oder als Bärlauchbutter, zur Verfeinerung in Saucen oder als Bärlauchquark, man kann es auch Suppen beigeben oder als Gewürz allgemein verwenden.
Falls Ihr noch Inspirationen braucht:
grünes Bärlauch-Pesto und weißes Bärlauch-Blüten-Pesto: Wenn ihr das Pesto wie im Rezept angegeben ohne Käse zubereitet, ist es auch länger haltbar und ihr könnt es noch eine Weile genießen.
Ihr könnt auch eine Bärlauchtinktur herstellen, dann habt ihr den Bärlauch auch in der Bärlauch freien Zeit zur Verfügung. Zubereitung: Bärlauchblätter kleinschneiden, in ein sauberes Glas geben und mit hochprozentigem Alkohol (z.b. Doppelkorn) übergießen, bis alle Blätter bedeckt sind. Ca. 3 Wochen stehen lassen und in Tropffläschchen abfüllen. Zur Anwendung Kursmäßig (ca. 3 bis 4 Wochen) ca 10 – 20 Tropfen der Tinktur in ein Glas Wasser geben und trinken. Wenn man die Kur zum ersten mal macht, würde ich ein einschleichen empfehlen. Das bedeutet, ich würde in der ersten Woche 3‑mal täglich ein Glas Wasser mit 5 Tropfen trinken. In der 2. Woche ein Glas Wasser mit 10 Tropfen, in der 3. Woche ein Glas Wasser mit 15 Tropfen und in der 4. Woche ein Glas Wasser mit 20 Tropfen. Der Bärlauch wurde in der Volksheilkunde schon immer gerne zur allgemeinen Reinigung von Giftstoffen verwendet, aber auch zur Reinigung und dem Aufbau einer gesunden Magen- und Darmflora (gut nach Antibiotaktgabe) und ebenfalls auch gerne bei Bluthochdruck und zum Ausgleich des Cholesterinspiegels verwendet.
Eine wundervolle alkoholfreie Alternative für die tolle Bärlauchtinktur ist eine Bärlauch – Sole. Sole ist eine gesättigte Salzlösung, welche sowieso in keinem Haushalt fehlen sollte. Dazu schüttet einfach ein gutes Salz – ich verwende dazu Himalayasalz – in ein Glas und füllt es mit Wasser auf. Das Salz löst sich nur bis zu einem bestimmten Punkt auf, dann ist die Salzlösung gesättigt. Ihr erkennt es daran, dass immer etwas Salz am Boden liegen bleibt. Diese Sole eignet sich wunderbar zum Kochen. Wir können sie auch für den Bärlauch nutzen und einen Auszug in der Sole machen. Dazu ebenfalls die Blätter kleinschneiden und ich ein Glas geben. Mit Sole übergießen, bis alle Blätter bedeckt sind und für ca 4 bis 6 Wochen ziehen lassen. Nun habt ihr eine alkoholfreie Tinktur und auch ein herrliches Würzmittel für die Küche.
Also freut Euch an der Bärlauchzeit, wir sind noch nicht am Ende, sondern mittendrin. Ich wünsche Euch noch viel Spaß.
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Herzliche Grüße
Eure Heike
Natürlich gilt für alle diese Informationen der Haftungsausschluss. Jede volksheilkundliche Verwendung von Wild- und Heilpflanzen muss vorab mit dem eigenen Arzt oder Heilpraktiker besprochen und abgeklärt werden.
6 Antworten
Herzlichen Dank für die sehr ausführlichen Informationen.
Liebe Grüße,
Isolde
Sehr gern liebe Isolde – viele Grüße Heike
Wie toll liebe Heike,
dankeschön für diesen freundlichen Newsletter. Ich freue mich sehr darüber!
Herausragend finde ich den Tipp Blütenpesto.
Herzliche Grüße
Doris
Liebe Doris, das freut mich sehr – liebe Grüße Heike
Hallo Heike,
für was ist eine Bärlauchtinktur und wie wird diese verwendet?
Viele Grüße
Christine
Hallo liebe Christine – Ihr könnt auch eine Bärlauchtinktur herstellen, dann habt ihr den Bärlauch auch in der Bärlauchfreien Zeit zur Verfügung. Zubereitung: Bärlauchblätter kleinschneiden, in ein sauberes Glas geben und mit hochprozentigem Alkohol (z.b. Doppelkorn) übergießen, bis alle Blätter bedeckt sind. Ca. 3 Wochen stehen lassen und in Tropffläschchen abfüllen. Zur Anwendung Kursmäßig (ca. 3 bis 4 Wochen) ca 10 – 20 Tropfen der Tinktur in ein Glas Wasser geben und trinken. Wenn man die Kur zum ersten mal macht, würde ich ein einschleichen empfehlen. Das bedeutet, ich würde in der ersten Woche 3‑mal täglich ein Glas Wasser mit 5 Tropfen trinken. In der 2. Woche ein Glas Wasser mit 10 Tropfen, in der 3. Woche ein Glas Wasser mit 15 Tropfen und in der 4. Woche ein Glas Wasser mit 20 Tropfen. Der Bärlauch wurde in der Volksheilkunde schon immer gerne zur allgemeinen Reinigung von Giftstoffen verwendet, aber auch zur Reinigung und dem Aufbau einer gesunden Magen- und Darmflora (gut nach Antibiotaktgabe) und ebenfalls auch gerne bei Bluthochdruck und zum Ausgleich des Cholesterinspiegels verwendet.