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Teil II: Der Bluthochdruck in der Schulmedizin

Aufklärung zur Volkskrankheit Bluthochdruck ist sehr wichtig. Denn oft wird diese Krankheit erst sehr spät erkannt und die Folgen sind manchmal nicht mehr rückgängig zu machen.

im vori­gen Arti­kel “Blut­hoch­druck – eine oft unter­schätz­te Erkran­kung“habe ich Euch etwas über die Ursa­chen, Ent­ste­hung und Ein­tei­lung der Erkran­kung mit Ihren Spät­fol­gen erzählt.

Dieser Artikel handelt nun von der schulmedizinischen Therapie.

Es ist ein wenig tro­cken und viel­leicht schwe­rer zu lesen, jedoch fin­de ich auch die­se Zusam­men­fas­sung wich­tig. Denn wie oft habe ich in mei­ner Pra­xis schon gehört “ja – ich neh­me die­ses Medi­ka­ment oder sogar meh­re­re – aber ich habe kei­ne Ahnung was es macht”. Ich selbst bin kein Arzt und ver­schrei­be die Medi­ka­men­te nicht und mache auch kei­ne Aus­sa­gen zu Dosie­run­gen und Ähn­li­chem. Es hat auch kei­nen Voll­stän­dig­keits­an­spruch. Es gibt sicher noch mehr Mög­lich­kei­ten und The­ra­pie­ver­fah­ren in der Schul­me­di­zin, ich berich­te Euch nur über die Häu­figs­ten, wel­che mir in der Pra­xis immer begeg­nen. Denn ich fin­de es sehr wich­tig zu wis­sen was die Medi­ka­men­te im Ein­zel­nen bewir­ken um dann auch den Arzt auf etwa­ige Probleme/ Wech­sel­wir­kun­gen auf­merk­sam zu machen, wel­che ihm evtl. noch nicht bekannt sind. Bei Gesprä­chen um die eige­ne Gesund­heit soll­ten auf Augen­hö­he stattfinden.

Wie Ihr im letz­ten Arti­kel erfah­ren habt gibt es die pri­mä­re und die sekun­dä­re Hypertonie/Bluthochdruck.

Die sekun­dä­re Hyper­to­nie ent­steht auf­grund einer Vor­er­kran­kung. Und so rich­tet sich auch die The­ra­pie bei einer sekun­dä­ren Hyper­to­nie zunächst auf die Grund­er­kran­kung. Z.b die Ent­fer­nung von Neben­nie­ren­tu­mo­ren, Ope­ra­ti­on von Aor­ten­klap­pen­feh­lern etc.

Bei der pri­mä­ren Hyper­to­nie sind meist kei­ne Ursa­chen bekannt und so oft mit Medi­ka­men­ten behan­delt. Dies ist vom Schwe­re­grad der Hyper­to­nie abhän­gig. Da die Medi­ka­men­te selbst meist eben­falls Neben­wir­kun­gen haben kom­men zur eigent­li­chen “Tablet­te” meist noch ein/ zwei dazu. Sel­ten bleibt es bei Einer.

  • Bei jün­ge­ren Men­schen wer­den meist Beta-Blo­cker oder ACE-Hem­mer verordnet
  • Bei älte­ren Men­schen ver­wen­det man eher Diure­ti­ka und Calciumantagonisten

Wenn dies jeweils nicht zur Sta­bi­li­sie­rung aus­reicht, wird es oft mit einem ande­ren Medi­ka­ment kom­bi­niert. zb ein Diure­ti­kum und ein Beta-Blo­cker oder ein Cal­ci­um­ant­ago­nist oder ein ACE Hem­mer. Ist der Blut­hoch­druck noch wei­ter fort­ge­schrit­ten kom­bi­niert man gern auch mal drei Medi­ka­men­te. Die Wirk­sam­keit ist von Pati­ent zu Pati­ent ver­schie­den. Wich­tig ist für eine gute Pro­gno­se, dass der Blut­hoch­druck auf Dau­er sta­bi­li­siert wird um die Spät­fol­gen zu vermeiden.

Doch die Medi­ka­men­te haben auch Neben­wir­kun­gen und dies soll­te einem bewusst sein:

Ganz allgemein gilt:

  • wenn der Blut­druck zu schnell gesenkt wird, wird evtl. das Gehirn zu schlecht durch­blu­tet (z.b. Ver­wirrt­heit, Lethargie…)
  • Schwin­del ist mög­lich durch den redu­zier­ten Blut­fluss – (Ortho­sta­se-Pro­ble­me) also lang­sam auf­ste­hen etc.
  • anfäng­li­che Magen-Darm-Beschwer­den und Müdig­keit ver­schwin­den meist im Lau­fe der Zeit wieder.
  • bei plötz­li­chem Abset­zen kann es zu Herz­ryth­mus­stö­run­gen oder einem über­schie­ßen­dem Blut­druck­an­stieg (Rebound-Effekt) kom­men. Also bit­te nie ohne Abspra­che mit dem Arzt die Medi­ka­men­te ein­fach absetzen!

Nun kom­men die Medi­ka­men­te im Einzelnen:

Beta-Blocker:

Beta-Blo­cker (z.b. Meta­pro­lol) hem­men den Sym­pa­thi­kus indem sie die Wirk­sam­keit der Boten­stof­fe Nor­ad­re­na­lin und Adre­na­lin z.b. im Herz-Kreis­lauf-Sys­tem hem­men. Das Herz­mi­nu­ten­vo­lu­men, Herz­fre­quenz und Kon­trak­ti­ons­kraft des Her­zens wird gesenkt und damit auch der Blutdruck.

Vor­sicht bei Dia­be­ti­kern: denn eine Unter­zu­cke­rung ist schlech­ter erkenn­bar. Ein Dia­be­ti­ker mit Beta-Blo­cker soll­te also öfters sei­nen Zucker­spie­gel mes­sen! Auch Gewichts­zu­nah­me kann vor­kom­men. Es ist also kein Medi­ka­ment für Pati­en­ten wel­che schon unter dem meta­bo­li­schen Syn­drom (sog. Wohl­stands­krank­heit) leiden.

ACE-Hemmer:

wie der Name schon sagt, hem­men sie das Angio­ten­sin con­ver­ting enzy­me (ACE). Das bedeu­tet dass aus Angio­ten­sin I kein Angio­ten­sin II gebil­det wer­den kann. Angio­ten­sin II ver­engt die Gefä­ße (vaso­konstrik­to­ri­sche Wir­kung). Da weni­ger da ist ver­rin­gert sich der Gefäß­wi­der­stand und senkt den Blutdruck.

Neben­wir­kun­gen sind chro­ni­scher Reiz­hus­ten, wei­ße Blut­kör­per­chen kön­nen schlech­ter gebil­det wer­den (Infekt­ab­wehr), Ver­stop­fung (Obs­ti­pa­ti­on), Geschmacks­stö­run­gen und Hautau­schlä­ge (Ekze­me).

ACE-Hem­mer sen­ken auch die Aus­schüt­tung von Aldos­te­ron. Aldos­te­ron sorgt für die Auf­nah­me (Rück­re­sorp­ti­on) von Natri­um und Chlo­rid und schei­det Kali­um ver­mehrt aus. ADH wird erhöht und dies führt wie­der­um zu einer erhöh­ten Was­ser­re­sorp­ti­on, mehr Volu­men in den Gefä­ßen und zum Blut­druck­an­stieg. Dies sind wich­ti­ge Regel­kreis­läu­fe im Körper.

Für Dia­be­ti­ker sind sie jedoch nicht schlecht, da sie die Glu­co­se­to­le­ranz ver­bes­sern und so Schä­den an der Nie­re hin­aus­zö­gern oder sogar ver­hin­dern können.

Angiotensin II Antagonisten:

Sie blo­ckie­ren die Wir­kung des Angio­ten­sin II. Sie wur­den aus den ACE-Hem­mern ent­wi­ckelt, wir­ken genau­so gut und wer­den oft bes­ser vertragen.

Calciumantagonisten:

Sie hem­men das Cal­ci­um an der glat­ten Mus­ku­la­tur der Blut­ge­fä­ßen. Das führt dazu, dass sie sich erwei­tern und der Druck wird gesenkt. Sie sen­ken jedoch auch die Herz­kraft her­ab (Vor­sicht bei Herz­in­suf­fi­zi­enz) und so wird auch der Sau­er­stoff­ver­brauch im Her­zen her­ab­ge­setzt. Gefahr eines Herz­in­farkts wird vermindert.

Die Neben­wir­kun­gen sind meist gering. Es kann zu Flüs­sig­keits­an­samm­lun­gen in den Bei­nen kom­men, Herz­ryth­mus­stö­run­gen, Magen-Darm-Beschwer­den, Appe­tit­lo­sig­keit und Übel­keit. Ein sehr bekann­ter Ver­tre­ter ist das Nifedipin.

Sympathikus-Bremser:

Es gibt noch wei­te­re Medi­ka­men­te, wel­chen den Sym­pa­thi­kus aus­brem­sen wie zb Clonidin

Vasodilatatoren

sie beein­flus­sen direkt die glat­te Mus­ku­la­tur der Gefä­ße und wir­ken dadurch gefäß­er­wei­ternd und damit Blutdrucksenkend.

Schlusswort:

Es gibt zu den schul­me­di­zi­ni­schen Medi­ka­men­ten natür­lich noch viel mehr dazu zu sagen. Bei Bedarf oder Inter­es­se kann man sich in ent­spre­chen­den medi­zi­ni­schen Foren infor­mie­ren. Mir ging es dar­um einen Über­blick und viel­leicht auch mehr Ver­ständ­nis für die ein­zel­nen Medi­ka­men­te zu schaf­fen. Ich befür­wor­te damit nicht die Ein­nah­me, noch leh­ne ich sie ab. Mir ist jedoch die Voll­stän­dig­keit wich­tig und sehr vie­le Men­schen stüt­zen sich doch genau auf die­se Medikamente.

Ich hof­fe ein wenig Klar­heit in die­sen Dschun­gel gebracht zu haben.

Freut Euch auf den nächs­ten Arti­kel – da geht es um den Blut­hoch­druck aus der Sicht der Naturheilkunde.

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Alles Lie­be bleibt gesund und strahlend

Eure Hei­ke

“Ich neh­me Sie als auf­ge­klär­te Men­schen ernst und gehe davon aus, dass Ihnen bekannt ist, dass Heil­prak­ti­ker über­wie­gend Behand­lungs­me­tho­den aus der Kom­ple­men­tär- oder Alter­na­tiv­me­di­zin ver­wen­den,  für deren Wirk­sam­keit es kei­ne gesi­cher­ten wis­sen­schaft­li­chen Erkennt­nis­se gibt. Den­noch bin ich aus recht­li­chen Grün­den gezwun­gen, Sie dar­auf hin­zu­wei­sen, dass kei­ne gesi­cher­ten wis­sen­schaft­li­chen Erkennt­nis­se über die the­ra­peu­ti­sche Wirk­sam­keit der ange­bo­te­nen Emp­feh­lun­gen, Behand­lun­gen bzw. Behand­lungs­me­tho­den vorliegen.”

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