Trete der StrahleMensch Gemeinschaft als Fördermitglied bei: 

Wildpflanzen richtig sammeln (c) Heike Engel

So sammle ich am besten meine Wildpflanzen?

Das ist eine oft gestellte und auch sehr wichtige Frage, denn wenn man an einem falschen Ort sammelt hat man evtl. schlechte und belastete Pflanzen. in diesem Artikel geht es darum zu wissen wo und was man zu welchem Zeitpunkt man Wildpflanzen sammeln darf und wo die Gefahren liegen.

Egal ob Ihr gleich zum Essen, oder ob Ihr für einen Vor­rat sam­meln wollt.

Ein paar Din­ge gibt es doch zu beach­ten um wert­vol­le Plan­zen für Euch mit nach Hau­se zu nehmen

Wo sollte man Wildpflanzen sammeln:

  • ern­te nicht an viel befah­re­nen Straßen
  • ern­te nicht an stark gedüng­ten Felderrändern
  • ern­te nicht an einer Hun­de­renn­stre­cke (wegen den Exkrementen)
  • in Land­schafts­schutz­ge­bie­ten ist das Sam­meln verboten
  • suche an Wald­rän­dern oder im Wald
  • Spiel­plät­ze oder Parks sind wun­der­ba­re Sam­mel­or­te in Städten
  • ein eige­ner Gar­ten ist auch wun­der­bar zum sammeln

Welche Pflanzen darf ich ernten?

  • wich­tig ist, dass Du die Pflan­ze sicher erken­nen kannst
  • die Pflan­zen­por­traits auf mei­ner Sei­te sol­len Dich dabei unterstützen
  • nimm an einer Kräu­t­er­wan­de­rung teil
  • gehe zu einer Kräu­ter­fach­frau und lass Dir die Pflan­zen zeigen
  • nimm ein Bestim­mungs­buch mit in die Natur (für Emp­feh­lun­gen fin­dest Du bald eine Sei­te hier bei mir)
  • samm­le bit­te kei­ne geschütz­ten Pflan­zen wie zb die Schlüsselblume

Was darf ich von der Pflanze ernten?

  • es ist im Jah­res­kreis­lauf unter­schied­lich was man ern­ten soll: ach­te dar­auf, die Pflan­ze nicht zu schwä­chen oder gar zu ver­nich­ten. dh Wur­zeln samm­le bit­te erst wenn die Pflan­ze ver­gan­gen ist (meist erst im Spätherbst/ Winter)
  • samm­le von einer Pflan­ze nie zu viel (zb ern­te nicht einen gan­zen Bär­lauch­tep­pich ab, son­dern nimm nur ein drit­tel einer Pflan­ze, damit sie dem Nächs­ten oder auch Dir im nächs­ten Jahr wie­der Freu­de macht
  • ern­te nur soviel, wie Du auch wirk­lich ver­brauchst. Die Natur ist kost­bar und steht uns allen zur Ver­fü­gung, geh also acht­sam damit um
  • Erkun­di­ge Dich wel­che Tei­le der Pflan­ze ess­bar sind – das ver­än­dert sich auch im Lau­fe der Vege­ta­ti­ons­pe­ri­ode. Die Regel sagt im Früh­jahr die Blät­ter im Som­mer kom­men dann die Früch­te und Samen und im Spät­herbst die Wur­zeln. Aber erkun­di­ge Dich spe­zi­ell für jede Pflan­ze danach.
  • blü­hen­de Pflan­zen ern­tet man meist am Vor­mit­tag (Kraft ist in der Blüte)
  • Wur­zeln gräbt man jedoch bes­ser abends (zieht sich die Pflan­ze in die Wur­zel zurück)
  • die Pflan­zen soll­ten opti­ma­ler­wei­se tro­cken sein (Schim­mel­ge­fahr)
  • samm­le sehr sorg­fäl­tig – schau Dir jedes Blätt­lein genau an

Weiterverarbeitung:

  • für die meis­ten Pflan­zen liegt der geeig­ne­te Sam­mel­zeit­punkt am Morgen/ Vor­mit­tag (hat die Pflan­ze am meis­ten Kraft)
  • nimm zum sam­meln immer luf­ti­ge Behäl­ter wie ein Körb­chen oder Papier­tü­te mit, damit die Pflan­ze nicht schwitzt/schimmelt
  • am bes­ten ist es die Pflan­ze zu Hau­se sofort zu essen oder weiterzuverarbeiten
  • fri­sche Kräu­ter sind eine wich­ti­ge Berei­che­rung des Speiseplans
  • gebe sie in ein Gefäß in den Kühl­schrank, falls die Mahl­zeit am Abend oder am nächs­ten Tag erfolgt (1–2 Tage sind in Ordnung)
  • oder Du bin­dest die Pflan­zen  in klei­nen Büscheln zum tro­cken zusam­men und hängst sie an einem schat­ti­gen, luf­ti­gen Ort auf
  • wer einen Dörr­au­to­mat hat, kann die Pflan­zen auch dort trocknen
  • oder sie wer­den nun gleich in Öl, Essig oder Alko­hol eingelegt
  • oder zu einem Pes­to wei­ter­ver­ar­bei­tet und dann im Kühl­schrank gelagert

Verwechslungsgefahr/ Vergiftung:

Bit­te erkun­de Dich bevor Du sam­melst über gif­ti­ge Dop­pel­gän­ger und Ver­wechs­lungs­ge­fah­ren. Emp­feh­lung sie­he oben über Bestim­mungs­bü­cher, Kräu­t­er­wan­de­rung und Pflan­zen­pro­traits auf mei­ner Sei­te. Denn es gibt poten­ti­ell gif­ti­ge bis töd­li­che Dop­pel­gän­ger. Wenn man statt einem Fich­ten­ho­nig die Eibe erwischt, kann der Ver­zehr töd­lich enden.

Wich­tig – Wich­tig – Wich­tig – Wich­tig – Wich­tig – Wich­tig – Wich­tig – Wichtig

Wenn man alle obi­gen Regeln beach­tet und sorg­fäl­tig und acht­sam sam­melt soll­te es nicht dazu kom­men, falls es aber doch zu Ver­gif­tun­gen gekom­men ist, oder man sich unsi­cher ist, ruft bit­te den Gift­not­ruf an. Dort erhal­tet Ihr kom­pe­ten­te Aus­kunft rund um die Uhr. Viel­leicht hängt Ihr Euch die Num­mern direkt neben das Tele­fon oder den Kühlschrank.

Gift­not­ruf der Cha­ri­té Uni­ver­si­täts­me­di­zin Berlin

Tele­fon: 030 19240 (Not­fall)
Tele­fax: 030 30686799 (Kei­ne Notfall-Anfragen!)
Inter­net­adres­se: Gift­not­ruf Berlin

Zen­trum für Kin­der­heil­kun­de, Uni­ver­si­täts­kli­ni­kum Bonn

Tele­fon: 0228/19 240 und 0228/ 287 – 33211
Tele­fax: 0228/287–33314
E‑Mail: Gizbn@ukb.uni-bonn.de
Inter­net­adres­se: Infor­ma­ti­ons­zen­tra­le gegen Vergiftungen

Gesund­heit Öster­reich GmbH – AKH Leit­stel­le 6 Q

Tele­fon, Not­ruf: +43 (0)1/406 43 43

Tele­fon, All­ge­mei­ne Bera­tung: + 43 (0)1/4 04 00 22 22

E‑Mail: Viz@meduniwien.ac.at
Inter­net­auf­tritt: Ver­gif­tungs­in­for­ma­ti­ons­zen­tra­le

Schwei­ze­ri­sches Toxi­ko­lo­gi­sches Informationszentrum

Tele­fon: +41 44 251 51 51 (Not­fäl­le), +41 44 251 66 66 (all­ge­mei­ne Anfragen)
Tele­fax: +41 44 252 88 33
E‑Mail: Info@toxi.ch
Inter­net­auf­tritt: Schwei­ze­ri­sches Toxi­ko­lo­gi­sches Infor­ma­ti­ons­zen­trum (STIZ)

 

Was noch zu beachten ist/ Fuchsbandwurm:

die Fra­ge, wel­che bei jeder mei­ner geführ­ten Wan­de­run­gen zur Spra­che kommt, ist der Fuchsbandwurm/ Echinokokkose

Es han­delt sich um eine schwer­wie­gen­de Erkran­kung von Lun­ge, Gehirn und Leber, wel­che unbe­han­delt töd­lich endet. Wenn man auf der Sei­te des Robert-Koch-Insti­tuts nach­liest kommt es pro Jahr zu 20 bis 30 Erkran­kungs­fäl­len. Die Anste­ckungs­ge­fahr ist dem­zu­fol­ge rela­tiv gering. Wer sich unsi­cher ist, soll­te Gesam­mel­tes vor dem Ver­zehr waschen, das RKI emp­fiehlt es sogar zu kochen.

Mei­ne Fami­lie sam­melt jedoch schon vie­le Jah­re Pflan­zen und auch im tu es schon vie­le Jah­re und auch mei­ne Kin­der sam­meln und ver­spei­sen Wild­pflan­zen. Ich selbst ken­ne nie­man­den und habe auch noch nie von jeman­dem gehört, wel­cher vom Fuchs­band­wurm betrof­fen ist. Ich samm­le sehr gern in der Natur und esse die Früch­te auch ohne Angst. Jedoch muss dies jeder selbst für sich entscheiden.

Wer sich dar­über wei­ter infor­mie­ren möch­te, kann beim Robert-Koch-Insti­tut nach­le­sen. An der Uni­ver­si­tät Ulm habe ich auch einen inter­es­san­ten Arti­kel dazu gefun­den, dass Infek­ti­ons­quel­le auch das Kuscheln mit eige­nen Haus­tie­ren ist, wel­che nicht regel­mäs­sig ent­wurmt sind und dass Wald­bee­ren kei­nes­wegs stark mit den Eiern des Fuchs­band­wurms belas­tet sind.

Die­se Infor­ma­tio­nen sind von der Uni­ver­si­tät Würz­burg zu dem Thema:

Das Waschen mög­li­cher­wei­se kon­ta­mi­nier­ter Nah­rungs­mit­tel redu­ziert sich das Infek­ti­ons­ri­si­ko, besei­tigt es aber nicht voll­stän­dig. Fuchs­band­wurm­ei­er sind sehr resis­tent gegen­über Umwelt­ein­flüs­sen. Mit gän­gi­gen Des­in­fek­ti­ons­mit­teln kön­nen sie nicht abge­tö­tet wer­den. Das trifft auch für Alko­hol zu (erst recht in den nied­ri­gen Kon­zen­tra­tio­nen, wie sie im Wein ent­hal­ten sind). Auch Kühl­schrank- und Gefrier­fach­tem­pe­ra­tu­ren von +4°C bis ‑20°C tötet die infek­tiö­sen Eier nicht ab. Als wirk­sa­me Maß­nah­men zu deren Abtö­tung haben sich fol­gen­de Vor­ge­hens­wei­sen erwiesen:

  • Gefrier­tru­he bei ‑80°C für weni­ge Tage
  • Erhit­zen über 60°C für weni­ge Minuten
  • Erwär­men auf 45°C bei einer rel. Luft­feuch­tig­keit von 85% für ein paar Stunden
  • Trock­nen bei 25°C bei einer rel. Luft­feuch­tig­keit von 25% für weni­ge Tage.

jeder muss also zu dem The­ma sei­ne eige­ne Ent­schei­dung treffen

 

Zu guter letzt:

Es ist mir wich­tig, alles anzu­spre­chen, jedoch möch­te ich noch­mals beto­nen, dass ich selbst noch von kei­nem Fall gehört oder gele­sen habe. Ich samm­le ger­ne Wild­pflan­zen in der Natur und bin sehr dank­bar, dass ich dies tun darf. Wich­tig ist mit Ach­tung und Respekt zu sam­meln und auch auf sei­nen Bauch zu hören. Wenn man denkt/ fühlt hier stimmt was nicht, dann soll­te man auch wei­ter­ge­hen und an einer ande­ren Stel­le sam­meln. Man kommt dadurch wie­der mehr in die Eigen­ver­ant­wor­tung und in das eige­ne Spü­ren und Füh­len. Acht­sam­keits­übun­gen sind der­zeit in aller Mun­de und dies gehört auch dazu.

Viel­leicht könnt Ihr der Natur auch etwas zurück­ge­ben. Viel­leicht pflanzt Ihr schö­ne Bie­nen­pflan­zen in Euren Gar­ten. Es gibt der­zeit so ein gro­ßes Insek­ten­ster­ben, da ist es wich­tig, dass jeder Ein­zel­ne etwas an die Natur zurück­gibt, von der wir so reich­hal­tig beschenkt wer­den. Viel­leicht könnt Ihr auch an Wald­rän­der schö­ne Samen­mi­schun­gen aus­streu­en, um Insek­ten etwas zum Fut­ter zu geben. Wir wer­den durch eine höhe­re Insek­ten­zahl auch wie­der mit Früch­ten beschenkt – es ist ein Kreis­lauf in den es eine Freu­de ist, sich einzureihen.

Ich wün­sche Euch dabei viel Freu­de und hof­fe, dass mei­ne Sei­te dazu bei­tra­gen kann.

In die­sem Sin­ne, wün­sche ich Euch alles Gute

 

Herz­li­che Grü­ße und viel Spass und Freu­de beim Sammeln

Eure Hei­ke

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

 

Newsletter

Trage dich hier in den Newsletter ein und erhalte regelmäßig Impulse über Naturerlebnisse, Pflanzenportraits, Rezepte aus Wildpflanzen u.v.m.:

Der Newsletter-Versand erfolgt entsprechend unserer Datenschutzerklärung.