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Kinder bewerten nicht

wir bewerten jeden Tag unzählige Male. Daraus kann viel Leid entstehen. Ich möchte meine Gedanken dazu gern mit Euch teilen
Kinder bewerten nicht Heike Engel StrahleMensch

Ein pro­vo­kan­ter Satz und ich weiss, die­se Art Bei­trag gehört eigent­lich nicht zu mei­nen The­men. Aber er ist mir ein­fach so wich­tig, dass ich mei­ne Gedan­ken mit Euch tei­len möch­te. Ich habe es mir ein­fach vom Her­zen geschrie­ben, was mich gera­de so bewegt. 

Es geht um unse­re Kin­der und dass wir soviel von Ihnen ler­nen können!

Immer wie­der stel­le ich das fest und bin schon gar nicht mehr über­rascht, dass die wun­der­volls­ten Erkennt­nis­se von mei­nen Kin­dern kom­men. Falls Du kei­ne Kin­der hast, ist das nicht schlimm. Es gibt sicher vie­le Kin­der in Dei­nem Umfeld, in wel­chem Du Dich befin­dest. Schau ein­fach genau hin.

Kin­der sind immer im Hier und Jetzt.

Sie spie­len und bewäl­ti­gen in ihren Spie­len ihren All­tag. Ich kann dazu das Buch MOMO von Micha­el Ende emp­feh­len. Dort kom­men die Kin­der zu Momo und ler­nen zu spie­len. Dort ist es am Schöns­ten. Sie brau­chen dazu kei­ne Pup­pen und kein teu­res Spiel­zeug. Nein sie brau­chen nur sich selbst und aus der Lan­ge­wei­le ent­ste­hen die wun­der­volls­ten Spiele.

Doch dies ist noch­mals ein ande­res The­ma. Das war­um es mir heu­te geht ist DIE BEWERTUNG. Jeder kennt sie, jeder hat sie erfah­ren und erlebt. Ob man nun vor vie­len Leu­ten gespro­chen hat und Applaus bekommt oder nicht, oder ob man dem Chef sei­ne Arbeit zeigt und ein schie­fes Gesicht, kann die gan­ze Arbeit zer­stö­ren. Bewer­tung begeg­net und zu jeder Zeit im All­tag. Ich habe oben gro­ße Din­ge genannt, aber Bewer­tung beginnt im Klei­nen. Fast jedes Gespräch besteht aus Bewer­tun­gen. Man unter­hält sich über Jeman­den, wie man ihn fin­det und über ihn denkt. Die Per­son ist ja nicht da und so fällt das unglaub­lich leicht. Wir tun das den lie­ben lan­gen Tag. 

Man­che Eltern unter­hal­ten sich sogar im Bei­sein ihrer Kin­der über die Kin­der und bewer­ten. “das hat Lisa toll gemacht” oder “hier hat sich Emil über­haupt kei­ne Mühe gege­ben”. All das rutscht uns so leicht über die Lip­pen. Oder auch ein “Schau mal ist die Frau Mül­ler dick gewor­den” und “Herr Schmid könn­te auch sei­nen Gar­ten bes­ser pfle­gen”. Ach es gibt so vie­le Bei­spie­le und oft ist es uns über­haupt nicht bewusst, dass wir per­ma­nent bewer­ten und sogar urteilen. 

Für mich bedeu­tet das, das die Per­son sich das Recht her­aus nimmt, dass ihre Sicht­wei­se die Rich­ti­ge ist. Oft rich­tet man sich da nach der Mode, dem Main­stream, was in den Nach­rich­ten kommt und ein­fach all­ge­mein gera­de ange­sagt ist. Doch ist das wirk­lich richtig?

Eine gute Fra­ge, oft gab es Men­schen, wel­che anders waren und Jah­re spä­ter stell­te sich her­aus, dass sie ein­fach gro­ße Visio­nä­re oder Vor­den­ker waren. Gut, es gab auch Men­schen die mit ihrem Leben über­haupt nicht klar kamen. Ja all das gibt es. Aber gibt es wirk­lich ein RICHTIG und ein FALSCH?

Ihr seht, je mehr man sich die­ser Fra­ge nähert umso mehr Fra­gen wer­den auf­ge­wor­fen. Ich wer­de ver­su­chen beim The­ma BEWERTUNG zu bleiben.

Wir bewer­ten also per­ma­nent unser Umfeld, unse­re Koch­kunst, unse­re Arbeit, unse­re Kin­der, Mann, Frau, Nach­barn, Ein­kaufs­lä­den, das Welt­ge­sche­hen. Wir bezie­hen Posi­ti­on und ord­nen alles ein. 

Ich gebe zu, dass die­ses Ein­ord­nen sehr wich­tig ist um zu über­le­ben. Mir ist das aus mei­ner Pra­xis­ar­beit sehr wohl bewusst, dass wenn wir die Din­ge nicht ein­ord­nen kön­nen, ein sehr gro­ßes CHAOS im Leben ent­ste­hen kann und auch zu einer Unfä­hig­keit füh­ren kann ein Leben zu füh­ren. Wenn wir den Müll in unse­rer Woh­nung lie­gen las­sen, wird er schim­meln und der Schim­mel wird uns krank machen. Hm, ein Dilemma?!

Aus die­ser Per­spek­ti­ve ist das Ein­ord­nen unse­res direk­ten Lebens­um­fel­des wohl doch sehr wich­tig und gewis­se Regeln sind eben­falls sehr wich­tig. Wie stark die jedoch aus­ge­legt wer­den, kann schon wie­der sehr ver­schie­den sein. Per­son A stö­ren schon ein paar Brot­krü­mel auf dem Boden, Per­son B stört es nicht, wenn der Ein­kauf einen Tag unauf­ge­räumt in der Küche her­um­steht. Ich wür­de sagen die Spann­brei­te ist groß. Bei Bei­den besteht kei­ne Gefahr für Leib und Leben. Somit wür­de ich sagen, wenn sich jeder wohl fühlt, ist es für Bei­de völ­lig in Ord­nung. Bei­de haben eine Ord­nung für sich gefun­den, wel­che funk­tio­niert. Wenn nun Per­son A zu Per­son B kommt und die Ein­kaufs­kör­be her­um­ste­hen sieht und dann bewer­tend sagt: “das ist sehr unor­dent­lich bei dir, so führt man aber kei­nen Haus­halt” ist es sehr ver­let­zend. Ent­we­der ist Per­son B trot­zig und bleibt bei sich oder stellt sich selbst in Fra­ge und kann bei län­ger­fris­ti­ger Bewer­tungs­aus­set­zung sich selbst ver­lie­ren und sich als min­der­wer­tig füh­len oder noch schlimmeres.

Dies war nur ein klei­nes Beispiel.

Ich den­ke dass jedem von uns auf die ein oder ande­re Wei­se schon etwas Ähn­li­ches pas­siert ist. Auf man­che pras­seln Bewer­tun­gen seit frü­hes­ter Kin­der in einem fort nie­der. Dass die Per­son dabei kein oder wenig Selbst­be­wusst­sein ent­wi­ckeln kann ver­steht sich dabei von selbst. Aber auch im beruf­li­chen All­tag geschieht dies lei­der viel zu oft. Wenn Per­so­nen ein gemein­sa­mes Ziel vor Augen haben und auf ver­schie­de­nen Wegen dar­auf in ihren Mög­lich­kei­ten zuge­hen, ist es wun­der­voll. Oft jedoch geschieht das Gegen­teil. Es sitzt ein Chef oben, wel­cher sein Bild hat und die­ses umge­setzt haben möch­te. Er sieht nicht die Mög­lich­kei­ten und Qua­li­tä­ten sei­ner Mit­ar­bei­ter. Es wird bewer­tet und sogar mit Geld ver­stärkt. Der­je­ni­ge wel­cher auf des Chefs Linie ist wird zum Über­flie­ger, beför­dert und ist glück­lich. Der Ande­re wird sich immer mehr als Ver­sa­ger füh­len und naja – auch da gibt es meh­re­re Mög­lich­kei­ten wie sich das wei­ter ent­wi­ckelt. Auf alle Fäl­le nicht zum Guten. Und der Chef hat die Chan­ce ver­tan die wun­der­vol­len Eigen­schaf­ten die­ses Men­schen für sich ein­zu­set­zen. Und ich habe eines gelernt: jeder von uns hat wun­der­vol­le Eigen­schaf­ten in sich. Man­ches mal sit­zen die Men­schen aus den ver­schie­dens­ten Grün­den an den fal­schen Plät­zen aber das kann man ändern. Ein­fach in dem man es sich betrach­tet und ohne Bewer­tung ein­schätzt. War­um wer­den zum Bei­spiel nur Ein­ser Kan­di­da­ten Ärz­te, ja sie kön­nen den Stoff erfas­sen, kön­nen sie aber auch alle empa­thisch mit ihren Pati­en­ten umge­hen nur weil sie ein Ein­ser Abitur haben? Es kann auch sein, dass ein Chef über­haupt kei­ne Fähig­kei­ten dazu hat Mit­ar­bei­ter zu füh­ren und glück­li­cher wäre, wenn er einen abge­schlos­se­nen Arbeits­be­reich hät­te. Viel­leicht hat­te sein Vater aber die Fir­ma gegrün­det und an ihn weitergegeben.

Es spielt oft kei­ne Rol­le, ob die Men­schen am rich­ti­gen Platz sit­zen. Man­che Fir­men berück­sich­ti­gen dies schon, oder holen sich exter­ne Bera­ter, wel­che mit einem neu­tra­len Blick auf ihre Fir­ma schaun. Aber oft ist es nicht so und so ver­letz­ten sich die Men­schen jeden Tag aufs Neue, in Kaf­fe­run­den wird getu­schelt und oft auch ganz offen gemobbt, wenn jemand nicht passt. Man wird in Beför­de­rungs­run­den über­gan­gen und ein­fach immer mehr an den Rand gedrängt. 

Dies ist weder gut für die Fir­ma, Betrieb, Behör­de noch für die Men­schen. Die Fir­ma büsst an der viel­ge­prie­se­nen Wirt­schaft­lich­keit ein und die Men­schen gehen ein­fach zu Grun­de. Der Burn­out greift immer mehr um sich. Die Men­schen sind buch­stäb­lich aus­ge­brannt. Sie haben bis zum Schluss alles gege­ben was sie konn­ten und es war doch nie genug.

Oh – jetzt habe ich viel geschrie­ben und eigent­lich ging es mir dar­um, dass wir von den Kin­dern ler­nen können.

Ich bin Mama von zwei wun­der­vol­len Mäd­chen. Sie sind sol­che Geschen­ke für mich und ich könn­te schon allein des­halb den gan­zen Tag jubeln. Ja – ok – auch bei uns hol­pert es hin und wie­der, wenn das gemein­sa­me Ziel aus den Augen ver­lo­ren wird. Dies ist jedoch all­zu­nor­mal. Es geht mir aber um den all­täg­li­chen Umgang miteinander.

Das beginnt damit, dass Zäh­ne mor­gens geputzt wer­den. Das Ziel steht unum­stöss­lich fest. Die Eine putzt elek­trisch, die Ande­re von Hand. Es ist ihre Ent­schei­dung. Ich bewer­te nicht, außer es stellt sich her­aus, dass von Hand geputz­te Zäh­ne viel­leicht nicht so sau­ber sind. Da sind wir aber wie­der beim Ziel. Wenn Toch­ter A mit der elek­tri­schen Zahn­bürs­te schlam­pig putzt und Toch­ter B mit der Hand­zahn­bürs­te sehr gründlich.……ich den­ke ihr ver­steht was ich meine.

Sie haben bei­de lan­ge Haa­re. Ich möch­te dass sie gepflegt sind – Obe­res Ziel – wie sie sie pfle­gen ob sie nun offe­ne Haa­re tra­gen, ob Affen­schau­keln, Pfer­de­schwanz, auf­wän­dig gefloch­ten, das spielt kei­ne Rol­le und ich fin­de sie sehen immer wun­der­schön aus. Ich unter­stüt­ze sie in ihren Wün­schen. Das sehe ich als Auf­ga­be als Mama. Wie schlimm wäre es, wenn ich nun bewer­ten wür­de und am Ende noch gegen­ein­an­der aus­spie­len wür­de. “die gefloch­te­nen Zöp­fe sehen aber schö­ner aus”. Spürt ihr das was da passiert?

Wo soll da das eige­ne sor­tie­ren des Lebens von der Sicht des Kin­des statt­fin­den, wenn es nur Bewer­tun­gen von Ande­ren erfül­len soll?

Kin­der bewer­ten ihre Eltern (es gibt immer Aus­nah­men) eigent­lich über­haupt nicht. Ich habe ein paar Kilo zuviel auf den Rip­pen. Da wür­de ich von mei­nen Kin­dern nie etwas hören. Ob ich die Haa­re lang oder kurz tra­ge, das inter­es­siert sie nicht. Haupt­sa­che ich kusch­le mit ihnen und lese tol­le Bücher vor. Das obe­re Ziel mei­ner Kin­der: eine Mama, wel­che für sie da ist. Ich könn­te mich wahr­schein­lich sogar völ­lig gehen las­sen, wenn ich für sie da bin, immer ein offe­nes Ohr habe, könn­te ich mit fet­ti­gen Haa­ren und Jog­ging­an­zug auf dem Sofa sit­zen. Gut – jeden Tag Rosen­kohl wür­den sie sicher meu­tern, aber gut dosiert mit dem obe­ren Ziel gesun­de Ernäh­rung, darf auch Rosen­kohl mal lecker zube­rei­tet auf dem Tisch stehen.

Das BEWERTEN kommt erst spä­ter bei den Men­schen! Beim Einen frü­her beim Ande­ren spä­ter. Ich den­ke das liegt ein­fach am Umfeld. Wenn man es gewohnt ist jeden stän­dig beur­teilt zu bekom­men, über­nimmt man dies einfach.

Spä­tes­tens mit der Puper­tät beginnt es, da wer­den Eltern pein­lich. Aber wor­an liegt es?

Sie möch­ten ihren eige­nen Weg fin­den, sie möch­ten so sein wie die Ande­ren, sie ori­en­tie­ren sich an ihren Freun­den, an der Mode oder was auch immer. Es ist oft nicht aus ihnen her­aus, son­dern sie eifern etwas nach. Und sie haben die­ses Bewer­tungs­spiel schon ihr gan­zes Leben vor­ge­lebt bekom­men. Zu Hau­se, in der Schu­le, ja sogar meis­tens im Hob­by, ob es das Spie­len eines Instru­ments ist, oder eine Sportart.

Sie wer­den zu klei­nen Erwach­se­nen, wel­che immer wei­ter in die­se Welt hineinwachsen.

Und als Erwach­se­ner müs­sen wir wie­der auf die Kin­der zurück­bli­cken und erken­nen, wie wun­der­voll doch ihre Art ist auf die Welt zu bli­cken. Sie ist ohne Erwar­tun­gen, ohne Vor­wür­fe. Am bes­ten läuft es, wenn all das kei­ne Rol­le spielt. Wenn man sei­ne Kin­der so annimmt wie sie sind und sie nicht zurecht zie­hen möchte.

Einem Kind ist es egal ob man ans Meer oder in die Ber­ge geht.

Wich­tig ist es gemein­sam in Urlaub zu gehen und was zu erleben.

Dann strah­len sie einfach!

Ich bin dank­bar, dass ich auf mei­ne Kin­der bli­cken und dies erken­nen darf. Ich bin nicht hei­lig, ich bewer­te sicher auch sehr viel. Aber ich ver­su­che mir immer mehr bewusst zu wer­den, wann ich es tue und ob es über­haupt ange­bracht ist oder ob man die Din­ge nicht auf meh­re­re Arten betrach­ten kann. Mein Leben ist dadurch schon viel bun­ter, fröh­li­cher und uner­war­te­ter geworden. 

Viel­leicht Dei­nes auch?

Ich wün­sche mir von Her­zen für mei­ne Kin­der und für alle Kin­der der Welt, dass die Men­schen das mit dem Bewer­ten immer bes­ser hin­be­kom­men und sie raus­kom­men aus der Bewer­tungs­fal­le, dass höhe­re Zie­le gefun­den wer­den und alle dar­auf zustre­ben und alle ein­fach einen guten Platz in der Welt finden.

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