Trete der StrahleMensch Gemeinschaft als Fördermitglied bei: 

Holunderblüten Sirup (klassisch)

Jeder kennt einen "Hugo" oder es wird ein Holunderblüten-Wunder serviert. Viele freuen sich über diese Erfrischung im Frühling. Aber man muss nicht auf industriell produzierte Produkte zurückgreifen, denn der Holunder ist bei uns sehr weit verbreitet und seine weißen Dolden leuchten uns gerade überall entgegen. Aus diesen Dolden lässt sich der lecker Sirup zaubern.

Der Holunder – Sambucus nigra

Der Holun­der, oder auch Hol­ler­busch wie er oft genannt wird, ist eine wich­ti­ge und mys­ti­sche Pflan­ze von uns Men­schen. Frü­her gab es kei­nen Hof ohne einen Hol­ler­busch. Er beschat­te­te den Kom­post und beher­bergt die guten Geis­ter des Hau­ses, wel­che alles Nega­ti­ve vom Haus fern­hielt. So wur­de ein Holun­der auch oft nicht gefällt. Zuviel Ehr­furcht hat­te man vor die­sem Baum. Bekannt sich auch Kin­der­lie­der zum Hollerbusch.

Der Holun­der beschenkt uns zwei­mal im Jahr mit sei­nen Gaben. Jetzt im Früh­jahr mit den Blü­ten und im Herbst mit den rot/schwarzen Früch­ten. Der Holun­der ist roh nicht ver­zehr­bar und schwach gif­tig. In Blät­tern, Rin­de und Bee­ren ist der Gift­stoff Sam­bu­nig­rin (ein Gly­ko­sid) ent­hal­ten, wel­cher durch Erhit­zen (ca. 80 °C) jedoch zer­stört wird. Aber gekocht ist der Holun­der ein wah­rer Genuss.

Auch in der Natur­heil­kun­de hat er sei­nen Platz. Die getrock­ne­ten Blü­ten hel­fen uns bei einer begin­nen­den Erkäl­tung als Tee, um die Tem­pe­ra­tur im Kör­per zu erhö­hen und die Erkran­kung aus­zu­schwit­zen. Die Bee­ren sind als Saft eine gro­ße Vit-C-Quelle.

Es gibt auch zwei Verwechslungsgefahren:

  • Zum Einen der rote Holun­der (Sam­bu­cus race­mo­sa). Sei­ne Blät­ter sind zunächst röt­lich und wer­den dann grün und die Frucht­an­sät­ze zei­gen sich schon beim Blattaustrieb.
  • zum ande­ren der Zwerg­ho­lun­der (Attich – Sam­bu­cus ebu­lus) – wird 60 bis 150 cm hoch, ist eine krau­ti­ge Pflan­ze und riecht wie­der­lich. Er ist hoch­gif­tig und es sind auch Todes­fäl­le bekannt.

Aber nun los zu den lecke­ren Rezepten:

Der Holunderblüten-Sirup:

Ihr braucht dafür folgende Zutaten:

  • 35 Holun­der­blü­ten­dol­den (je nach Größe)
  • 3 Liter Wasser
  • 750 ml Zitronensaft
  • 800 g Zucker

Die klas­si­schen Rezep­te machen 1:1 dh 1 Liter Was­ser auf 1 Kilo­gramm Zucker. Das funk­tio­niert wun­der­bar und der “Sirup” wird etwas zäher und man benö­tigt weni­ger fürs Glas. Jedoch haben mei­ne Kin­der dann oft das Gefühl, dass das doch nicht reicht. So habe ich die Zucker­men­ge redu­ziert und es kann etwas mehr vom Sirup ins Glas gege­ben wer­den. Mei­ne Kin­der machts glück­lich und mich auch. Pro­biert es ein­fach selbst aus.

Zubereitung:

Ein Sirup ist leicht her­ge­stellt. Er braucht nur etwas Zeit.

  • Die Blü­ten­dol­den bit­te nicht waschen. Legt sie nach dem Sam­meln aus, damit die klei­nen Krab­bel­tie­re flüch­ten kön­nen. (TIP: mit einem Tuch abde­cken, die Tie­re krab­beln dann ins Licht und so von den Blü­ten weg) Ver­schmutz­te Dol­den soll­ten grund­sätz­lich nicht gesam­melt wer­den. Denn im Blü­ten­staub ist viel Aro­ma und das wür­de uns feh­len, wenn wir die Dol­den waschen wür­den. Also kei­ne “ver­laus­ten” Dol­den mit­neh­men. Die blei­ben ein­fach der Natur und viel­leicht freu­en wir oder die Vögel uns im Herbst über die Beeren.
  • Wäh­rend­des­sen kocht ihr den Zucker mit dem Was­ser auf und lasst es wie­der abkühlen.
  • Schnei­det die har­ten Sti­le der Dol­den grob weg und gebt die Dol­den in das abge­kühl­te Zucker/ Was­ser-Gemisch. Ich beschwe­re die Dol­den mit einem Tel­ler und einem Was­ser­ge­fäß. So ist eine Schim­mel­ge­fahr minimiert.
  • Dies lasst Ihr nun 1–2 Tage zie­hen (wenn es schnell gehen muss reicht es auch über Nacht). Ab und an umrühren.
  • Die Dol­den absei­hen und die Flüs­sig­keit auffangen
  • Die Flüs­sig­keit zusam­men mit Zitro­nen­saft etwas erwär­men. (ca 40°C / wenn jemand ein Ther­mo­me­ter zur Hand hat)
  • Wäh­ren­des­sen Fla­schen mit hei­ßem Was­ser aus­spü­len und/ oder bei 100 °C für 5 Minu­ten in den Back­ofen geben.
  • Die Flüs­sig­keit in die Fla­schen fül­len, schlie­ßen umdre­hen und  kurz auf dem Kopf ste­hen las­sen (zur Keimreduzierung).
  • Ich habe den Holun­der­si­rup frü­her auf­ge­kocht und so in die Fla­schen abge­füllt, so sind zwar die Kei­me redu­ziert aber auch vie­le Inhalts­stof­fe – so bin ich zu die­ser Vari­an­te über­ge­gan­gen und habe mehr Inhalts­stof­fe. Jedoch ist die­ser Sirup nicht so lan­ge halt­bar und wird von mir im Kühl­schrank gela­gert und im kom­men­den hal­ben Jahr verbraucht.

TIP: Wenn Ihr ihn län­ger auf­be­wah­ren möch­tet, dann ver­wen­det bes­ser die 1:1 Dosie­rung und kocht den Sirup vor dem Abfül­len kurz auf, bevor ihr ihn in die Fla­schen füllt. So seid ihr auf der siche­ren Seite.

Nun habt ihr auf alle Fäl­le einen Sirup für beson­de­re Anläs­se – Er schmeckt herr­lich im Sekt, oder in Spru­del und Wasser

Wer noch mehr Ideen braucht für Holun­der, wie wäre es mit einem Gelee mit Oran­gen­saft?

Ich wün­sche Euch viel Freu­de beim sam­meln, zube­rei­ten und natür­lich genie­ßen und viel­leicht sogar weiterverschenken.

14 Antworten

  1. Dan­ke für das Rezept. Ich mach den Holun­der­blü­ten­si­rup auf die sel­be Wei­se, nur koche ich die Flüs­sig­keit kurz auf und fül­le sie heiss in die Fla­schen. Rei­chen denn 40 Grad erwär­men wirk­lich, damit er län­ger hält?

    1. Hal­lo lie­be Nadi­ne, ich arbei­te sehr sau­ber und ich spü­le mei­ne Fla­schen vor­her heiß aus und las­se sie run­ter­küh­len. Bis­her hat es bei mir so immer super geklappt. Aber es gibt auch vie­le ver­schie­de­ne Wege. Mach es so, wie Du Dich sicher und wohl fühlst. Vie­le Grü­ße Heike

  2. Dan­ke für den Tipp, Ich habe neu­lich Holun­der­blü­ten in Pfann­ku­chen­teig aus­ge­ba­cken, aber nicht gesüßt son­dern ein wenig Salz an den Teig gemacht, es war kei­ne Deli­ka­tes­se, beim nächs­ten Mal mache ich etwas Sirup dran. Mein Mann sprach schon davon Hol­ler­si­rup her­zu­stel­len, bes­ten Dank für das Rezept.
    Lie­be Grü­ße Brigitte

  3. Lie­be Hei­ke, heu­te habe ich ein beson­de­res Pro­blem. Wäh­rend Dei­nes Kon­gres­ses habe ich das gesam­te Kon­gress­pa­ket gekauft und fand vie­les sehr inter­es­sant. Bis­her habe ich noch nicht alles ange­se­hen, ich mache das je nach Zeit und Bedarf. Nun ist mir ein schreck­li­cher Feh­ler pas­siert, beim Löschen über­flüs­si­ger Mails habe ich den Zugang zum Kon­gress­pa­ket mit gelöscht. Mei­ne Zugangs­num­mer ist: ZRbAwsHB.
    Hast Du eine Mög­lich­keit das Paket wie­der her­zu­stel­len, oder was kann ich sonst tun? Ich wür­de mich sehr freu­en wenn ich wei­ter damit arbei­ten könnte.
    Ganz lie­be Grüße
    Bri­git­te Frenkel

    1. Hal­lo lie­be Bri­git­te, kein Pro­blem ich habe Dir Dei­ne per­sön­li­chen Zugangs­da­ten ein­fach noch­mals zuge­sandt. Viel Freu­de und lie­be Grü­ße Heike

  4. Lie­be Heike,
    750 ml Zitro­nen­saft für den Sirup ist ganz schön viel. Wie vie­le Zitro­nen braucht man dafür?
    Lie­be Grü­ße Renate

    1. Hal­lo lie­be Rena­te, da hast Du voll­kom­men Recht, das ist sehr viel – ich habe mir dazu fer­ti­gen bio Zitro­nen­saft gekauft. Es geht natür­lich auch mit weni­ger Zitro­nen­saft. Aber ich moch­te den herr­lich erfri­schen­en­den Geschmack.

  5. Für die Halt­bar­keit kann man auch Zitro­nen­säu­re neh­men, ich neh­me für einen gro­ßen Koch­topf Sirup “nur” etwa 25g (gehen bestimmt auch noch weniger).
    Dann wie hier schon geschil­dert, die Fla­schen heißt aus­spü­len und voll­fül­len und das Gan­ze hält dann über ein Jahr im Kel­ler. Den Sirup koche ich nicht nochmal. 

    Vie­le Grüße

    1. Hal­lo lie­be Jes­si­ca, vie­len Dank für Dei­nen Bei­trag. Ja das stimmt. Zitro­nen­säu­re erhöht die Halt­bar­keit. Ich per­sön­lich ver­zich­te jedoch auf die Ver­wen­dung von Zitro­nen­säu­re da sie im Ver­dacht steht, die Blut-Hirn-Schran­ke zu öff­nen für Stof­fe, die nicht ins Gehirn gehö­ren (zb Allu­mi­ni­um). Ich ver­wen­de statt des­sen den Saft von Zitro­nen. Aber das darf jeder für sich ent­schei­den, wie er es hand­ha­ben möch­te und von daher stimmt Dein Hin­weis voll und ganz. Dan­ke Dir Heike

      1. Oh, das hat­te ich noch nicht gehört. Dan­ke für den Hin­weis, dann ver­zich­te ich künf­tig auch und mache halt weni­ger. Der Sirup hält bei mir schon recht lan­ge, ich ver­brau­che nicht so viel.
        vie­le Grüße 🙂

        1. Lie­be Jes­si­ca, ja Zitro­nen­säu­re wird lei­der sehr viel und häu­fig ver­wen­det und ist (auf­grund sei­ner tol­len kon­ser­vie­ren­den Eigen­schaf­ten) in fast jedem Fer­tig­ge­richt drin. Ich kann Dir aber sagen mit genü­gend Zucker und Zitro­nen­saft hält es auch sehr lang. Wenn man Zucker jedoch auch redu­zie­ren, bzw aus­tau­schen will wird es span­nend. Das hält dann nicht so lan­ge. Eine Mög­lich­keit wäre dann noch ein­frie­ren, was aber wie­der Strom kos­tet. Es ist immer ein Abwä­gen Lie­be Grü­ße Heike

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

 

Newsletter

Trage dich hier in den Newsletter ein und erhalte regelmäßig Impulse über Naturerlebnisse, Pflanzenportraits, Rezepte aus Wildpflanzen u.v.m.:

Der Newsletter-Versand erfolgt entsprechend unserer Datenschutzerklärung.