Die Kirschpflaume – Prunus cerasifera

Die Kirschpflaume (Prunus cerasifera) – Ein herbstliches Wildobst voller Überraschungen

Stell Dir einen son­ni­gen Früh­lings­tag vor. Die Natur erwacht zum Leben, und inmit­ten die­ses Erwa­chens blüht die Kirsch­pflau­me, auch bekannt als Pru­nus cera­si­fera, in all ihrer Pracht. Ihre wei­ßen Blü­ten strah­len in der Früh­lings­son­ne und sind eine der ers­ten, die nach dem Win­ter erblü­hen – sogar noch vor der Schle­he und zeit­gleich mit dem Huf­lat­tich. Die­ser Anblick ist nicht nur eine Augen­wei­de, son­dern ein wah­res Fest für die Sin­ne. Die­se Blü­ten kön­nen genascht wer­den, doch immer beden­ken, jede genasch­te Blü­te ergibt kei­ne Frucht mehr

Wie erkennt man die Kirschpflaume?

Die Kirsch­pflau­me ist ein klei­ner Baum oder Strauch, der bis zu 8 Meter hoch wer­den kann. Im Früh­jahr ver­zau­bert sie mit einer üppi­gen Blü­ten­pracht. Die­se Blü­ten sind nicht nur schön anzu­se­hen, son­dern auch eine wich­ti­ge Nah­rungs­quel­le für Bie­nen und ande­re Insekten.

Die Früch­te der Kirsch­pflau­me sind rund und vari­ie­ren in der Far­be von gelb über rot bis hin zu tie­fem Vio­lett. Sie haben einen Durch­mes­ser von etwa 2 bis 3 Zen­ti­me­tern und rei­fen im Spät­som­mer bis Herbst. Ein typi­sches Merk­mal ist ihr süß-säu­er­li­cher Geschmack, der an eine Mischung aus Kir­sche und Pflau­me erin­nert. Auch wenn die Pflan­ze Dor­nen hat, las­sen sich die Früch­te den­noch gut mit der Hand ern­ten. Oft wer­den die Früch­te jedoch gar nicht als lecke­re Früch­te wahr­ge­nom­men und meist nur unver­ar­bei­tet zusam­men­ge­kehrt. Ich hof­fe, ich kann ein wenig dazu bei­tra­gen, dass ihr Wert mehr erkannt wird. Es gibt jedoch auch Sor­ten, wel­che gar nicht schme­cken. Du fin­dest es her­aus, wenn Du es ein­fach aus­pro­bierst. Ich lau­fe jetzt im Juli gera­de bei mei­nem Wald­spa­zier­gang jeden Tag an einer Hecke aus Kirsch­pflau­men vor­bei und freue mich sehr jeden Mor­gen mein Früh­stück an fri­schen Früch­ten dort direkt vom Baum zu naschen.

Die Blüte der Kirschpflaume

Die Blü­te der Kirsch­pflau­me ist ein beson­de­res High­light. Ihre Blü­ten sind rein­weiß, lang gestielt und ste­hen größ­ten­teils ein­zeln, was ihnen eine zar­te und ele­gan­te Erschei­nung ver­leiht. Die­se frü­hen Früh­lings­bo­ten sind oft die ers­ten Farb­tup­fer im Gar­ten und ver­brei­ten eine Atmo­sphä­re von Fri­sche und Neu­be­ginn. Die Kirsch­pflau­me blüht etwa eine Woche vor der Schle­he und bie­tet somit eine wich­ti­ge Nah­rungs­quel­le für Bie­nen und ande­re Insek­ten, die aus dem Win­ter­schlaf erwachen.

Nutzungsmöglichkeiten der Kirschpflaume

Die Kirsch­pflau­me ist ein wah­res Geschenk der Natur und kann auf viel­fäl­ti­ge Wei­se genos­sen werden:

• Frisch­ver­zehr: Direkt vom Baum genascht, ist die Kirsch­pflau­me ein erfri­schen­der Snack, der an war­men Som­mer­ta­gen für pure Freu­de sorgt.
• Mar­me­la­de und Gelee: Durch ihren hohen Pek­tin­ge­halt eig­nen sich die Früch­te her­vor­ra­gend für die Her­stel­lung von Mar­me­la­de und Gelee, die Ihnen das gan­ze Jahr über ein Stück Som­mer auf den Früh­stücks­tisch zaubern.
• Kom­pott: Ein­ge­kocht als Kom­pott passt die Kirsch­pflau­me per­fekt zu Des­serts und Pfann­ku­chen und ver­leiht jedem Gericht eine beson­de­re Note.
• Saft und Sirup: Die Früch­te las­sen sich auch zu einem köst­li­chen Saft oder Sirup ver­ar­bei­ten, der ide­al für Cock­tails und Limo­na­den ist und jeden Drink zu einem beson­de­ren Erleb­nis macht.
• Backen: Ver­fei­ne­re Kuchen, Tor­ten und Muf­fins mit der fruch­ti­gen Note der Kirsch­pflau­me und begeis­te­re Dei­ne Fami­lie und Freunde.

Inhaltsstoffe und gesundheitliche Vorteile

Die Kirsch­pflau­me ist nicht nur eine Deli­ka­tes­se, son­dern auch ein ech­tes Kraft­pa­ket. Sie ent­hält wich­ti­ge Vit­ami­ne und Mine­ral­stof­fe, die Ihrem Kör­per gut­tun. Obwohl sie kei­ne klas­si­sche Heil­pflan­ze ist, macht ihre Viel­falt an Inhalts­stof­fen sie zu einem wert­vol­len Lebensmittel:

• Vit­amin C: Stärkt das Immun­sys­tem und för­dert die Kol­la­gen­bil­dung, für ein rund­um Wohlgefühl.
• Vit­amin A: Wich­tig für die Augen und die Haut­ge­sund­heit, damit Sie stets strah­lend aussehen.
• Kali­um: Unter­stützt die Herz­funk­ti­on und den Blut­druck, für ein gesun­des Herz und ein lan­ges Leben.
• Bal­last­stof­fe: För­dern die Ver­dau­ung und sor­gen für ein lang­an­hal­ten­des Sät­ti­gungs­ge­fühl, damit fühlt man sich leicht und fit.
• Frucht­säu­ren und Zucker: Bie­ten Ener­gie und unter­stüt­zen den Stoff­wech­sel, damit kann man vol­ler Taten­drang in den Tag gehen.
• Pek­ti­ne: För­dern die Ver­dau­ung und wir­ken als natür­li­ches Gelier­mit­tel, für gesun­de und lecke­re Gerichte.

Beson­ders die dunk­len Früch­te der Kirsch­pflau­me sind wert­voll, da sie durch ihre anti­oxi­da­tive Wir­kung hel­fen, freie Radi­ka­le im Kör­per zu bekämp­fen und so das Risi­ko für chro­ni­sche Erkrankungen.

Herkunft und Geschichte

Die Geschich­te der Kirsch­pflau­me ist fas­zi­nie­rend. Ursprüng­lich stammt sie aus den Regio­nen Per­si­en, Kau­ka­sus und süd­west­li­ches Sibi­ri­en. Sie wur­de erst vor etwa 400 Jah­ren in Mit­tel­eu­ro­pa als Kul­tur­pflan­ze ein­ge­führt und hat seit­dem vie­le Her­zen erobert. Heu­te ist sie eine robus­te und wider­stands­fä­hi­ge Pflan­ze, die ger­ne als Unter­la­ge für Zwetsch­gen ver­wen­det wird.

Besondere Zierformen

Neben den klas­si­schen Sor­ten gibt es auch deko­ra­ti­ve Zier­for­men der Kirsch­pflau­me. Ein beson­ders schö­nes Bei­spiel ist die rot­blätt­ri­ge Blut-Pflau­me (Pru­nus cera­si­fera “Nigra”), die mit ihrem tief­ro­ten Laub jeden Gar­ten in ein Mär­chen­land verwandelt.

Standort und Wachstum

Die Kirsch­pflau­me bevor­zugt eher kalk­hal­ti­gen Unter­grund und wächst ger­ne an Hecken­rän­dern, Böschun­gen, ver­wil­der­ten Streu­obst­wie­sen und ehe­ma­li­gen Wein­ber­gen. Die­se Stand­ort­prä­fe­ren­zen machen sie zu einer viel­sei­ti­gen und anpas­sungs­fä­hi­gen Pflan­ze, die in ver­schie­de­nen Umge­bun­gen gedeiht und jedem Gar­ten einen Hauch von Wild­nis verleiht.

Sammeltipps für die perfekte Ernte

Um die bes­ten Kirsch­pflau­men zu ern­ten, soll­ten Sie fol­gen­de Tipps beachten:

• Rei­fe­zeit: Die Früch­te sind je nach Sor­te zwi­schen Juli und Sep­tem­ber reif. Ach­ten Sie dar­auf, dass sie voll aus­ge­reift sind, da sie dann am süßes­ten schme­cken und ihren vol­len Geschmack entfalten.
• Lage­rung: Fri­sche Kirsch­pflau­men hal­ten sich im Kühl­schrank etwa eine Woche. Für eine län­ge­re Halt­bar­keit kön­nen Sie sie ein­frie­ren oder ein­ma­chen und so das gan­ze Jahr über genießen.
• Ern­te­zeit­punkt: Pflü­cken Sie die Früch­te am bes­ten mor­gens, wenn sie noch kühl und prall sind. Ver­mei­den Sie es, sie in der pral­len Son­ne zu ern­ten, da sie dann schnel­ler ver­der­ben und ihren fri­schen Geschmack verlieren.
• Schutz: Ach­ten Sie dar­auf, die Früch­te vor Vögeln zu schüt­zen, da die­se eben­falls eine Vor­lie­be für die süßen Früch­te haben. Ein Netz über dem Baum kann wah­re Wun­der wirken.

Fazit

Die Kirsch­pflau­me ist ein wah­res Juwel, auch im Gar­ten, das nicht nur durch sei­ne Schön­heit, son­dern auch durch sei­ne Viel­sei­tig­keit und gesund­heit­li­chen Vor­tei­le über­zeugt. Ob frisch ver­zehrt, ein­ge­kocht oder geba­cken – die Kirsch­pflau­me berei­chert jede Küche und ist ein Genuss für Groß und Klein. Also, wor­auf war­test Du noch? Lass Dich von der wun­der­ba­ren Welt der Kirsch­pflau­me über­ra­schen. Und das Bes­te, sie trägt meist sehr vie­le Früch­te und man kann sehr viel ent­de­cken und ausprobieren.

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Herz­li­che Grüße 

Hei­ke Engel