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Die Ess-Kastanie

Die Ess-Kastanie ist ein wunderbarer Baum, welche unseren Speiseplan mit einer gesunden, glutenfreien und basisch wirkenden Nuss bereichert, welche sehr vielfältig zubereitet werden kann, zb. als Mehl, als Gemüse, als Püree, als Chutney, usw. Hier könnt ihr mehr über die Ess-Kastanie erfahren.

Die Esskastanie – (Castanea sativa)

Die Ess­kas­ta­nie gehört zu den Buchen­ge­wäch­sen (Fagaceae)

Sie ist ein Wind­be­stäu­ber, dh. es gibt auf ihr männ­li­che und weib­li­che Blü­ten und sie lässt sich gern von einem ande­ren Baum befruch­ten. Aus­ser es steht ihr kei­ner ande­rer Baum mit ande­rem Erb­gut zur Ver­fü­gung. Dann lässt sie die Eigen­be­stäu­bung zu, die Aus­beu­te ist dann aber nicht so groß. Wir haben die Ess­kas­ta­nie den Römern zu ver­dan­ken, wel­che sie um 1600 aus Süd­eu­ro­pa und Klein­asi­en zu uns gebracht haben.

Sie blüht im Früh­jahr (ca. Juni) und ist herr­lich anzu­se­hen wie es in ihr brummt und summt. So gibt es von den Ess-Kas­ta­ni­en auch einen lecke­ren, dunk­len, kräf­ti­gen Honig.

Über den Som­mer rei­fen die Sta­chel­ku­geln auf ihr her­an und lässt sie im Herbst (ca. Sep­tem­ber) fal­len und gibt damit die wun­der­ba­ren, nahr­haf­ten Nüs­se frei. Es sind meist 1–3  Nüs­se (2 rund und eine flach in der Mit­te). Die Sta­chel­hül­len (Frucht­be­cher) sind meist 3–4 lap­pig und sehr stach­lig und es emp­fiehlt sich beim Auf­he­ben Hand­schu­he zu tragen.

 

Vorkommen:

In unse­ren Brei­ten war es zunächst eine Park­pflan­ze wur­de aber in bestimm­ten Gebie­ten auch hei­misch. Die Bedin­gun­gen muss­ten jedoch stim­men. Sie mag es ger­ne warm. Man kann sagen, in den Gebie­ten wo Wein wächst, fühlt sich auch die Ess-Kas­ta­nie wohl. Sie wur­zelt sehr tief und mag kalk­ar­me, mine­ral­stoff­rei­che Böden ohne Staunässe.

Die Ess-Kas­ta­nie wird jedoch haupt­säch­lich in medi­ter­ra­nen Län­dern, wie Tür­kei, Ita­li­en, Spa­ni­en, Por­tu­gal und  Frank­reich angebaut.

Aussehen:

Dazu möch­te ich kurz erwäh­nen, dass es einen Unter­schied, zwi­schen unse­rer Ess-Kas­ta­nie und den in süd­li­chen Län­dern ange­bau­ten Maro­ni gibt. Es han­delt sich um ver­schie­de­ne Arten. Unse­re Ess­kas­ta­nie ist viel klei­ner als die gro­ße Maro­ni des Südens. Auch schmeckt die süd­li­che­re Maro­ni inten­si­ver und süßer.

Wenn Sie sich wohl fühlt kann sie bist zu 30 m hoch wer­den. Die Rin­de von jun­gen Bäu­men ist silb­rig und glatt und spä­ter erschei­nen Ris­se. Die Blät­ter  sind wech­sel­stän­dig und läng­lich lan­zett­lich bis zu 25 cm lang. Die Spit­zen der Blatt­zah­nung sieht sogar wie Sta­cheln aus. Im Alter wer­den es rich­tig knor­ri­ge Bäu­me, wel­che sehr schön anzu­se­hen sind.

 

Inhaltsstoffe:

Sie ent­hal­ten viel Stär­ke (27%), Zucker (14%), Eiweiss (3%), Bal­last­stof­fe (8,3%) aber wenig Fett (1,9 5 das heißt nicht so hüft­an­häng­lich wie ande­re Nüs­se). Inter­es­sant ist auch der Gehalt an Vit­amin C (für unser Immun­sys­tem) und B‑Vitamine (B2, B5, B6 und B12 – wich­tig für unse­re Ner­ven).  Sie ent­hält auch viel Kali­um (wich­tig bei Blut­druck, fürs Herz und neu­tra­li­siert Säu­ren da basisch). Die Nuss ist sehr sät­ti­gend, voll­wer­tig, basisch und sehr gesund. Der Blut­zu­cker­spie­gel steigt nur lang­sam an und hält lan­ge an. Das bedeu­tet nichts ande­res als dass es län­ger kei­ne Heiß­hun­ger­at­ta­cken gibt. Wer also auf sei­ne Linie ach­tet, ist hier auch bes­tens auf­ge­ho­ben, vor allem wenn man die Ess-Kas­ta­nie mit ande­ren basi­schen Lebens­mit­teln kom­bi­niert. Ach­ja – wir sind hier zwar bei den Inhalts­stof­fen, ich fin­de es aber auch wich­tig zu erwäh­nen, dass ihr eines fehlt – Gluten!

 

Volksmedizin:

Die Ess­kas­ta­nie galt frü­her, spe­zi­ell in Hun­gers­nö­ten als das “Brot der Armen” denn es wur­de meist zu Mehl ver­ar­bei­tet und dann dar­aus Bro­te geba­cken. Sie hat vie­len Men­schen damals das Leben gerettet.

Aus­zü­ge von den Blät­tern wur­den bei Hus­ten und Keuch­hus­ten eingesetzt

Bei Ent­zün­dun­gen im Mund- und Rachen­raum wur­de gegurgelt

und die Nüs­se wur­den bei Hil­de­gard von Bin­gen bei Magen-Darm-Ent­zün­dun­gen angewendet

Edmund Bach hat sie auch ein­ge­setzt unter dem Namen “Sweet Chest­nut” Nr. 30 bei Ver­zweif­lung und psy­chi­scher Überlastung.

 

Was kann gesammelt werden:

  • die Nüs­se

wie oben schon erwähnt bit­te Hand­schu­he mit­neh­men, denn die Sta­cheln der Frucht­be­cher sind sehr spitz.

Gesam­melt wird von Mit­te Sep­tem­ber bis Mit­te Oktober

 

Wie kann man die Früchte verwenden:

Als ers­tes die Früch­te waschen, die Nüs­se wel­che unter­ge­hen ver­wen­den, die die oben schwim­men bit­te weg­wer­fen. Sie sind schlecht oder wurmig.

Ich ver­wen­de zwei wei­te­re  Möglichkeiten:

  • ent­we­der rit­ze ich sie mehr­mals ein und koche sie ca 30 min und schä­le sie anschlie­ßend und kann sie dann wei­ter­ver­ar­bei­ten oder
  • ich rit­ze sie ein und geben sie bei 180 ° C für 15 min lang in den Back­ofen. Dann las­sen sie sich eben­falls gut schälen.

Auch die brau­ne Unter­haut muss mit­ge­schält werden.

Wenn man sie so aus dem hei­ßen Ofen holt und schält, hat man die soge­nann­ten “heis­sen Maro­ni”, wel­che es oft auf den Weih­nachts­märk­ten gibt. Aber man kann auch noch vie­le ande­re lecke­re Sachen aus ihr zube­rei­ten. Man kann z.b. auch Mehl aus ihr her­stel­len. Ein­fach noch­mals mixen oder durch den Fleisch­wolf dre­hen und anschlie­ßend trock­nen. Es ist dann ein wei­te­res lecke­res, nussi­ges, glu­ten­frei­es Mehl im Sortiment.

Viel­leicht inter­es­siert Euch auch fol­gen­des Rezept:

  • Ess-Kas­ta­ni­en / Kür­bis Gemüse

 

Ich wün­sche Euch viel Spass mit den Ess-Kastanien

Quel­len:

Aus­bil­dungs­un­ter­la­gen – Fach­be­ra­te­rin für die Selbst­ver­sor­gung mit Wildpflanzen

Enzy­klo­pä­die Ess­ba­re Wild­pflan­zen – Fleischhauer

Bil­der: © Hei­ke Engel

4 Antworten

  1. Dan­ke, Hei­ke, du bist ja ein wah­res Lexi­kon. Hahaha

    Ich habe eine Fra­ge zu Bee­ren, Lt. dei­ner Info und auch von Kers­tin Wolf, kann man die Vogel­bee­re von der Eber­esche essen. Schmeckt gewöh­nungs­be­dürf­tig, nach 3 Bee­ren habe ich gestoppt
    Wie ist es mit den Bee­ren vom Weiß­dorn. Was machst du damit?
    Hat­te ich bis­lang auch noch nicht gegessen.

    Viel­leicht möch­test du dar­aus einen News­let­ter machen???

    Hab Dank , falls du dir die Zeit nimmst.

    1. Lie­be Usel, vie­len Dank für Dei­ne Wor­te – freut mich sehr! Ja man kann die Bee­ren essen, aber eben nicht viel, wie Du selbst gemerkt hast. Zuvie­le Bee­ren der Eber­esche wür­den auch Durch­fall und Magen­krämp­fe mit sich brin­gen. Dies liegt an der Para­sor­bin­säu­re. Durch Kochen oder Trock­nen wan­delt sie sich jedoch in Sor­bin­säu­re um. Ger­ne mache ich was zu Weiss­dorn – ich lie­be Weiss­dorn 😉 Vie­le Grü­ße Heike

  2. Dan­ke, lie­be Hei­ke dass du so prompt geant­wor­tet hast
    Weiß­dorn­bee­ren, kann man die kochen oder so essen?
    und Bee­ren der Eber­esche trock­nen und kochen?
    Hast du das schon gemacht.
    Dan­ke für dein gro­ßes Wis­sen und dei­ne Natürlichkeit.
    Ganz lie­be Grü­ße von Ursel

    1. Hal­lo lie­be Ursel, ich ver­su­che immer so zeit­nah wie mög­lich allen zu ant­wor­ten. Weiss­dorn­bee­ren kann man kochen und so essen und Eber­esche eben­falls und jaaaaaaa ich mache das jedes Jahr. Dir alles Lie­be Heike

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